Mehr als auf früheren Platten von Stefan Kozalla aka DJ Koze gibt es auf »knock knock« faszinierende, individualistische – wohlbekannte – Stimmen, aber jede einzelne von ihnen ist in einer eigenartigen Weise eingesetzt.
Bon Ivers gespenstischer Hymnengesang auf ‚Bonfire‘ ist erkennbar Bon Iver, aber die Art, wie sich seine Stimme mit synthetischen Klängen verknotet, damit verschmilzt, bis Chorgesang und Computer in einiger Glückseligkeit umeinander wirbeln, ist etwas ganz anderes. Die unvergleichliche Róisín Murphy mutiert in zwei atemberaubenden Stücken zur Cyborg-Funk-Diva. Speech von Arrested Development liefert einen saftig schleppenden R’n’B-Funk auf ‚Colours of Autumn‘, aber dank Kozes irrer Bassline, dubbigen Echoeffekten und ausserweltlichen Natur-Sounds verwandelt sich das Stück in die tropische Landschaft eines Paralleluniversums. Kurt Wagner von Lambchop präsentiert sich als Bohème am Vocoder, Sophia Kennedy ist der Kabarett-Star eines Sci-Fi-Weimars, José Gonzalez eine holographische Projektion aus einem alten Film der Südsee-Inseln …
Martin Busse vom Mannschaft Magazin fasst es treffend zusammen:
Eingerahmt von DJ Kozes gnadenlos perfektionistischer Produktionstechnik klingt «knock knock» wie eine Spieluhr für Erwachsene.“