Happy Birthday

Vor lauter Freude über das tolle Wochenende beim Frankfurt Marathon habe ich glatt meinen „Lauf“-Geburtstag vergessen. Den genau am letzten Wochenende vor genau 4 Jahren habe ich den Entschluss gefasst und das Laufen als wichtigen Bestandteil meines Lebens mit aufgenommen. Viel ist passiert in den letzten 4 Jahren.

Begonnen hat es am 28.10.2007 mit dem ernsthaften Entschluss einiges zu ändern. Mit 102kg Kampfgewicht und meinem ersten ernsthaften Lauf über 3,90 Kilometer.
Nach 36:23 Minuten war ich halbtot. Fest davon überzeugt dass mich das Laufen umbringt. Aber auf eine unbestimmbare Weise glücklich. Warum ich so glücklich war, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Es hat einige Kilometer gedauert bis ich es wusste.
Es war das Laufen an sich, was mir diese Glücksgefühle bescherte.

Die Umfänge wurden nach und nach größer. Der erste 10er wurde gefeiert wie ein Sieg. Laufen wurde nach und nach zu einem Teil meines Lebens. Mir war schnell bewusst, dass ich nie besonders schnell Laufen würde. Auf Grund meines Asthmas waren hier Grenzen gesetzt die ich relativ schnell anerkannte.
Wenn´s halt nicht schnell sein soll, dann laufen wir halt länger. ;-)

Dazu kam noch das ich meinen Weg zur Arbeit mit dem MTB absolvierte und entsprechend die überflüssigen Pfunde nur so purzelten. Weniger Gewicht, mehr Sport. Der Weg schien steil nach oben zu zeigen.
Mein neues Leben begann!

Im Frühjahr kam mein Blog hinzu. Ich lernte jede Menge interessante Menschen kennen. Teilweise waren “Verrückte” dabei die 50km und mehr liefen. Am Stück!!

Die ersten Pläne wurden geschmiedet. Vielleicht einmal einen Halbmarathon laufen? Warum nicht.
Ich musste akzeptieren, dass den gewünschten Steigerungen der Laufumfänge gewisse körperliche und biologische Grenzen im Wege standen. Es ist nun mal eine gewisse Zeit erforderlich, um dem in Jahrzehnten abgelagerten Körper klar zu machen, dass man sich nun sportlich betätigen will. Es braucht nun mal seine Zeit, damit sich Muskeln, Bänder und Sehnen an die „ungewohnte“ Belastung gewöhnen. Leider ein Punkt den ich teilweise erst nach mehreren schmerzhaften Erfahrungen verinnerlichte.

Trotzdem traute ich es mir zu einen Halbmarathon zu laufen. Mit knapp 20km weniger auf den Rippen und viel Enthusiasmus wurde weiter gelaufen.
Im Sommer 2008 erfuhr ich, dass in Darmstadt der erste Marathon stattfinden sollte. Marathon! Das magische Wort!
Marathon war für mich damals nicht vorstellbar. Zwar war ich schon einige Kilometer gelaufen, aber die 42,195 Kilometer waren für mich unerreichbar.
Aber einen Halben. Einen Halbmarathon traute ich mir zu! Und da ich schon immer ein Freund von schnellen Entschlüssen war meldete ich mich flux zum Halbmarathon beim 1. Darmstädter Marathon an!

Es war aufregend. Es war toll. Es war ein unvergessliches Erlebnis.
Als ich nach 2:16:08 Stunden völlig fertig ins Ziel einlief war ich mir sicher, dass es mir nicht gegeben ist jemals auch nur einen Meter weiter zu Laufen. Ich war so was von fertig, dass ich drei Tage brauchte um mich zu erholen. Aber ich war stolz wie Oskar!

Nach den drei Tagen konnte ich wieder selbstständig Treppen laufen und ich beschloss den Mika-Chip zu behalten. Nicht das ich noch mal einen Wettbewerb mitlaufen wollte, nein, einfach mal so. Man weiß ja nie. ;-)

Und es kam wie es eigentlich kommen musste. Das Laufen hatte mich infiziert. Dieser Virus, den Außenstehende nicht kennen. Etwas was man erleben muss um es zu verstehen.
Die Möglichkeit Glücksgefühle selbst zu erzeugen. Fast auf Knopfdruck! Den Alltag und den Stress hinter sich zu lassen indem man einfach seine Laufschuhe schnürt und los läuft. Ohne Zwang.

Hören!
Sehen!
Schmecken!
Riechen!
L A U F E N!!!!!

Der Rest ist in meinem Blog dokumentiert. Aus den gequälten 3,9 Kilometern wurden nach und nach noch mehrere. Die meisten ohne Qual. ;-)
Es kam, nach vielen Rückschlägen und schmerzhaften Erfahrungen, der erste Marathon. Ein unvergessliches Erlebnis das ich zusammen mit Yogi in Frankfurt erleben durfte.
Und es kamen noch ein paar Marathons dazu. Wie das halt so geht.
Sie wurden immer routinierter absolviert. Wobei ich nie den Respekt vor der Marathonstrecke verlieren werde. Dafür ist die Strecke einfach zu lang. Ein Marathon hat stets seine eigenen Gesetze. Dies sollte man stets im Auge behalten.
Wer keinen Respekt mehr vor der Strecke hat, hat schon verloren und wir bitter bestraft!

Und nach jetzt 4 Jahren kann ich auf ein grandioses Sportjahr zurückblicken. Im Januar hatte ich das Glück meinen ersten Ultra erfolgreich zu absolvieren. Wieder stand mir Yogi als unvergesslicher Mitläufer zu Seite. Danke dafür!

Im April gab´s einen lockeren HM in Münster. Ein Arbeitskollege absolvierte seinen ersten HM. Die 8 Kilometer Anreise wurde hierzu „laufend“ absolviert. Wie sich die Zeiten ändern. ;-)
Im Mai folgte der Mannheimer Nachtmarathon. Extrem schwül und heiß. Dazu zu einer Zeit in der ich tendenziell eher weniger laufe. Aber auch hier habe ich mich durchgebissen.

Und dann kam mein genialer Spätsommer. Einstieg am 4. September mit dem Marathon in Darmstadt. Am 24. September mein großes, diesjähriges Highlight mit dem Churfrankenlauf.
74 Kilometer und knapp 1.900 Höhenmeter. Nach 10,5 Stunden hatte ich dies tatsächlich bewältigt. Unglaublich! Nun bin ich tatsächlich ein Ultraläufer!

Ultra

Ultra

Und am Wochenende der tolle Jahresabschluss in Frankfurt. Tolle Menschen getroffen und einen tollen Lauf gehabt. Was für ein Jahr!
Läuferherz was willst Du mehr.

Was bleibt nach vier Jahren und knapp 9.000 Laufkilometern?
Die Erkenntnis das man mit der notwendigen Ruhe und Gelassenheit sehr, sehr viel erreichen kann. Das man sein Leben mit wenigen Mittel positiv verändern kann.
Das es viele von diesen „positiv Verrückten“ gibt, für die Laufen mehr ist als schnell mal eine Runde zu drehen.
Das es immer wieder neue Ziele gibt für die es sich lohnt zu Laufen. Es gibt mit dem Laufsport so viel zu erleben, dass ein einzelnes Menschenleben nie dazu ausreicht um alles zu genießen.
Grenzen sind dazu da um überwunden zu werden. Und diese Grenzen setzt sich jeder einzelne selbst. Es ist egal ob diese Grenze bei meinen 3,9 Kilometer vom Oktober vor 4 Jahren liegt, oder bei dem Churfrankenlauf mit seinen 74 Kilometern.
Wichtig ist zu wissen dass man diese Grenzen überwinden kann. Nur durch die Erweiterung seiner eigenen Grenzen, erfährt man das Glück des Lebens!

Ich werde weiter an meinen Grenzen arbeiten.
Und ich werde versuchen weiter glücklich zu sein!

Danke bei allen die mich diese vier Jahre begleitet haben!

Keep Running!
Run Happy!


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