Wie schon in meinen Weihnachtsreflektionen angekündigt, möchte ich dieses Jahr die Bahá’í-Feiertage mal ganz bewusst feiern. Euphorisch habe ich mir für jeden Feiertag etwas überlegt und muss nun feststellen, dass das gar nicht so einfach ist wie ich dachte – oder gar nicht so schwierig?
Die Ayyám-i-Há haben begonnen, Tage der Gastfreundschaft und des Schenkens.
Vorher hatte ich mir überlegt, auf selbstgedruckten Postkarten meiner Familie und meinen Freunden zu sagen, was sie mir bedeuten, welches Geschenk sie mir machen und was ich von ihnen gelernt habe. Dem ersten Hindernis, dass ich unerwarteterweise keinen Zugriff auf meinen Fotos hatte und daher nur einige aktuelle Schneebilder statt fröhlichen Frühling verwenden konnte, begegnete ich mit schönen Zitaten.
Aber als es dann ans Schreiben gehen sollte, war ich etwas ratlos. Unweigerlich wurde ich an eine bekannte aktuelle Kinowerbung erinnert…
Was also tun? Jedem einfach etwas schenken und damit riskieren, dass es ja doch nur als ein weiterer Anlass zum Geschenkekaufrausch wahrgenommen wird, ist nicht wirklich eine Lösung. Und dann gibt’s da ja auch noch ein ganz anderes Problem: Die meisten, denen ich schreiben wollte, wissen gar nichts von Ayyám-i-Há. Wie sollte ich das Versäumnis der letzten Jahre denn innerhalb einer Postkarte erklären?
Und wie würde es überhaupt ankommen, dass ich jetzt plötzlich zu Bahá’í-Feiertagen schreibe? Kaum einer der Adressaten liest meinen Blog. Wenn überhaupt Internetanschluss vorhanden ist… Mal abgesehen von einer lieben Freundin, die aufgrund meiner Weihnachtsreflektionen ein tierisch schlechtes Gewissen bekam, was ja nun gar nicht Sinn der Sache war
Ich entschloss mich, einfach mal auf gut Glück “Frohe Ayyám-i-Há” zu wünschen und zu schauen, was passiert. Meine Oma würde mich beim nächsten Anruf sicher fragen und interessiert meinen Erklärungen lauschen. Jüngere Familienmitglieder setzen sich vielleicht ans Internet und schauen mal nach, was das denn schon wieder sein soll. Freunde werden sich sicher auch bald zurückmelden und einfach mal nachfragen. Also: Alles gar nicht so kompliziert.
Nur Mut zu Neuem, es ist Zeit für einen Wendepunkt
Frohe Ayyám-i-Há, liebe Freunde und Fremde!