Hansa: Geringerer Etat – Große Träume

Zweitliga-Absteiger Hansa Rostock muss den Gürtel gehörig enger schnallen – und träumt dennoch vom direkten Wiederaufstieg. Eine schwierige Situation für Trainer Wolfgang Wolf und Manager Stefan Beinlich, die in der neuen Saison mit einem deutlich kleineren Personaletat auskommen und trotzdem ein schlagkräftiges Team aufbauen müssen. “Ich weiß, dass unser Budget schmal ist. Aber ich bin trotzdem überzeugt, dass die Leute, die hierher kommen, nicht nur aufs Geld schauen und sich weiterentwickeln wollen”, sagte Wolf dem Sportclub des NDR Fernsehens.

Neuverpflichtungen in den nächsten Tagen

Allerdings: 13 Spieler sind schon weg, weitere auf dem Absprung. Finanziell hinterlässt vor allem der Rückgang bei den Fernseheinnahmen in Höhe von vier Millionen Euro deutliche Spuren. Nach 14 Millionen Euro in dieser Spielzeit stehen in der neuen Saison nur noch zehn Millionen zur Verfügung. Lediglich zwei Millionen davon sind für die erste Mannschaft vorgesehen, bestätigte Bernd Hofmann im Sportclub. “Damit liegen wir im Mittelfeld der Dritten Liga”, sagte der Hansa-Clubboss, der aber dennoch zügig wieder aufsteigen will. Das Sanierungskonzept sehe einen Zeitraum von zwei Jahren vor, meinte der gelernte Sportökonom: “Wir hätten aber auch nichts dagegen, wenn es schon in der nächsten Saison klappt. Die Planungen laufen. Ich denke, wird werden in den nächsten Tagen die ersten Neuverpflichtungen verkünden.”

Mitarbeiter verzichten auf Teil ihres Einkommens

Nachdem die Rostocker Bürgerschaft dem Rettungspaket des FC Hansa zugestimmt hat, geht es beim Club im Hintergrund ans Eingemachte. Wie von den Abgeordneten gefordert, wird deutlich gespart. Finanzvorstand Sigrid Keler sagte im Gespräch mit NDR 1 Radio MV, die Mitarbeiter müssten künftig auf fünf bis 20 Prozent ihres Einkommens verzichten. Sie seien über den harten Schritt bereits informiert, aber die Mitarbeiter akzeptierten ihn im Sinne des Vereins, so Keler. Durch diesen Schritt soll sich der Club weiter stabilisieren. Der Vorsitzende des Bunds der Steuerzahler hatte zuvor die Entscheidung der Bürgerschaft prinzipiell gelobt, Rainer Holznagel mahnte aber an: “Jetzt muss Hansa liefern.”

Kritik vom Landessportbund

Die Finanzspritze der Stadt in Höhe von knapp zwei Millionen Euro ist allerdings nur der Anfang. Am 24. Mai müssen die Lizenzunterlagen eingereicht werden. Und Hansa braucht weitere Zusagen vom Land Mecklenburg-Vorpommern sowie von der Deutschen Kreditbank und der Ostsee-Sparkasse Rostock. Alle drei hatten im Falle der Zustimmung der Stadt bereits zuvor Bereitschaft signalisiert. “Ich denke, das wird eine Formalie sein”, sagte Hofmann am Sonntag. Auch die Zusage des Finanzamts, das den Beschlüssen der Bürgerschaft noch zustimmen muss, gilt als sicher. Dennoch äußerte der Präsident des Landes-Sportbundes, Wolfgang Rehmer, bei NDR 1 Radio MV deutliche Kritik: Vor allen Dingen den kleineren Vereinen im Land sei der Hansa-Rettungsschirm nur schwer zu vermitteln. Klar sei für ihn, dass die langfristige Existenz des FC Hansa Rostock trotz dieses Hilfspakets noch lange nicht gesichert sei.

Quelle: NDR.de

Hansa: Geringerer Etat – Große Träume

Hansa Rostock steht unter Druck - finanziell, aber auch sportlich. Der Traditionsverein will direkt in die Zweite Liga zurück. Clubboss Bernd Hofmann blickte im Sportclub voraus.Foto: NDR.de



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