Ich habe in den letzten Wochen immer wieder an den Kardinal Meisner gedacht. Mein Gott, wie muss der arme Mann sich fühlen. Plötzlich hat er einen Heiligen Vater über sich, der lauter menschenfreundliche Ansichten verkündet.
Hans Scheibner macht sich kardinalistische Gedanken – Foto: © Hans Scheibner
Homosexuelle sollen von der katholischen Kirche nicht mehr verurteilt ausgeschlossen werden. Nein, sie sind Menschen wie alle andern. Auch wer zum zweiten Mal geheiratet hat, soll trotzdem guter Katholik sein können. Und immer so weiter. Zum Thema Abtreibung will der neue Papst sich am liebsten erst einmal gar nicht äußern, Zur Verhütung sagt er: Jeder muss an seinen Lebensbedingungen gemessen werden. Da bricht doch eine Welt zusammen für den greisen Meisner. Nicht lange her, da hat er noch alle Frauen, die abgetrieben haben, mit Hitler verglichen und mit den Massenmördern im dritten Reich. Sogar wenn Frauen durch Vergewaltigung schwanger wurden, durfte ihnen nach seiner Ansicht nicht geholfen werden. Und nun kommt so ein Papst daher, der das alles als völlig falsch verurteilt. Christen sollen in Armut leben, sagt er. Wenn das so weiter geht, wird er noch das Billionen-vermögen der Kirche unter den Notleidenden verteilen, Ach, und darum, meine ich liebe Josephine Witt aus Hamburg Bergedorf, die Du da neulich entblößt auf dem Altar im Kölner Dom herumgetanzt bist: Man verspottet doch nicht jemanden, der sowieso schon fix und fertig ist. (Hättest doch wenigsten Helau und Alaaf dabei rufen können. Ist doch Karneval.)
..von Hans Scheibner
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