Noch bis zum 5. Februar präsentiert die Kunstbibliothek die Werke der beiden Graphikkünstler Hans Hillman und Jirí Šalamoun in der Ausstellung „Ich hab geträumt, ich wär ein Hund, der träumt“. Die Organisatoren bedienten sich dabei des Titels eines Buches von Hans Hillmann, um die Art des Humors dieser beiden großen Künstler zu charakterisieren, die mit Hilfe der Traumwelt die Verwandlung behandeln, die durch das Unerwartete ausgelöst wird.
Das Interessante an dieser Exposition ist der Einblick in die imaginären Welten jener beiden großen Graphikkünstler, die auf halbem Weg zwischen Traum und Realität liegen. Die Ausstellung ermuntert den Betrachter, Teil dieser Arbeiten zu werden und ruft auf, uns in diesem spielerischen Raum wieder zu finden, der in ihr verborgen liegt. Sind die Stücke eine perfekte Mimesis oder nur die sinnliche Darstellung der äußeren Erscheinung der Dinge, so wie Platon die Lexis beschrieb. Dies muss jeder Betrachter für sich selbst beantworten, während er diesen fantastischen Weg durch die Phantasie und Kreation geht, zu dem uns Hillman und Šalamoun einladen.
Hans Hillman wurde 1925 geboren und ist bekannt für seine Kinoplakate aus den 50ern des vergangenen Jahrhunderts. Seine Anfänge als graphischer Designer gehen bereits auf seine Studienzeit an der Universität von Kassel zurück, als er bei einem Wettbewerb teilnahm, den er zwar nicht gewinnen konnte, sich den Titel jedoch trotzdem auf die Fahne schrieb, zusammen mit seiner speziellen Art, die Kunst, Design sowie ästhetische und äußerst moderne Konzeptualität miteinander zu verbinden.
Gemäß seinen eigenen Worten erstellte er seine ersten Arbeiten in einem verwüsteten Deutschland, erst in der Nachkriegszeit kehrte das Kino kraftvoll zurück und man gründete den Cineclub, der den ersten Wettbewerb für Kinoplakate durchführte, bei dem auch Hillmanteilnahm. Von jenem Zeitpunkt an sollte er die Plakate für die besten Kinofilme auf der ganzen Welt entwerfen.
Eine seiner bekanntesten Arbeiten ist das graphische Design für das Plakat zu Eisensteins „Panzerkreuzer Potemkin“. Das Plakat in schwarz-weiß zeigt lediglich zwei Kanonenrohre im Profil sowie den Namen des Filmes im unteren Bereich, die gra-phische Botschaft ist jedoch so aussagekräftig, dass der ideologische Grundgedanke des Filmes ganz klar beim Betrachter ankommt.
Jirí Šalamoun wurde 1935 in Prag in der damaligen Tschechoslowakei geboren. Er war Illustrator, sowie graphischer und krea-tiver Designer, der durch Comicarbeiten wie beispielsweise die Figur des Maxipes berühmt wurde, oder auch durch seine Mit-arbeit bei den Zeichentrickserien, die später zu den so genannten Gutenachtgeschichten des Fernsehens wurden. Darüber hinaus veröffentlichte er mehrere Bücher. Von 1961 bis 1989 entwarf er rund zwanzig Kinoplakate. Im Jahre 1990 leitete er die Abteilung für graphische Illustration an der Schule für angewandte Kunst in Prag.
Šalamoun verwendet ohne jede Zurückhaltung die komplette Farbpalette. Seine Arbeiten aus surrealistischen Erinnerungen sind voller Farben, argloser Bilder und Ausdruckskraft und brechen mit den traditionellen Normen des graphischen Designs der 50er und 60er Jahre seines Heimatlandes, dessen Konzepte in Form und Hintergrund auf traditionelle Werte setzten. Šala-moun war ein Avantgardist des graphischen Designs, der sein Schaffen weit über die traditionellen Trägermedien hinaus aus-dehnte.
Für mehr Informationen: http://www.smb.museum/smb/kalender/details.php?objID=24922&datum=16.11.2011+00:00
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