Hans-Christian Schink ist ein international tätiger Fotograf, der unter anderem für seine Landschafts- und Städteaufnahmen bekannt ist. Eine Ausstellung im Cottbusser Kunstmuseum zeigt noch bis zum 27. März 2011 ausgewählte Fotoserien, darunter Verkehrsprojekte Deutsche Einheit und außereuropäische Landschaften.
Ausstellungsankündigung
Die Ausstellung gibt einen exemplarischen Überblick über verschiedene Werkgruppen des Fotografen Hans-Christian Schink seit Mitte der 1990er Jahre. Das Konzept sieht drei inhaltlich-ästhetische Schwerpunkte vor, denen jeweils Beispiele aus einer oder mehreren Werkgruppen zugeordnet sind: I. Verkehrsprojekte / II. Außereuropäische Landschaften / III. Medien spezifische Realität. Den ersten Schwerpunkt bildet die zwischen 1995 und 2003 entstandene Serie “Verkehrsprojekte Deutsche Einheit”. Eine repräsentative Auswahl aus dieser 43 Motive umfassenden Serie wird das Wechselspiel zwischen skulptural wirkenden Brückenbauten und eher malerischen Landschaften als Grundelement der Arbeit sichtbar machen.
Beginnend mit der während eines Stipendienaufenthaltes in der Villa Aurora entstandenen Serie “LA”, hat sich Schinks Interesse in den Jahren seit 2002 Regionen und Landschaften zugewandt, bei denen das Moment des persönlichen Vertrautseins, das bei den Verkehrsprojekten zentrale Bedeutung hatte, in den Hintergrund tritt. Reisen nach Los Angeles (2003), Peru (2004), Vietnam (2005), Guatemala (2006) und Kambodscha (2007) brachten eine Erweiterung des thematischen Spektrums mit sich, das sich auch auf historische Stätten in ihrer heutigen Erscheinung oder reine Landschaftsaufnahmen erstreckt, in denen das Element der Reduktion auf neue Weise zum Tragen kommt. Neben der Arbeit an den bekannten, an einem dokumentarischen Stil orientierten Werkgruppen, bestand für Schink eine lang andauernde Faszination in der Tatsache, dass technische und physikalisch-chemische Gegebenheiten der Fotografie eine scheinbar eigene Wahrnehmung von Realität ermöglichen. Basierend auf einer Idee, die auf das Foto “Black Sun” des amerikanischen Fotografen Minor White zurückgeht, macht sich Schink ein seit 1857 bekanntes Phänomen der klassischen Schwarzweißfotografie zu Nutze – die Solarisation. Fotografiert man die Sonne mit langer Belichtungszeit, erscheint sie auf dem Abzug nicht weiß, sondern schwarz. Bei der von Schink auf eine Stunde ausgedehnten Belichtungszeit bildet sich ein Segment der scheinbaren Sonnenbahn als vollkommen unwirklich erscheinende schwarze Linie ab – vor dem Hintergrund von Landschaften oder urbanen Szenerien aus verschiedenen Regionen der Welt. Der Winkel dieser Linie variiert abhängig vom Breitengrad zwischen fast waagerechter und beinahe senkrechter Position.
Quelle: Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus (dkw)
- Website des Fotografen Hans-Christian Schink
- Artikel der Lausitzer Rundschau: Der Balken im Auge der Kamera
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Wann und wo
Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus
Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus
Uferstraße / Am Amtsteich 15
03046 Cottbus
23. Januar – 27. März 2011