Sightseeing Tour in Vietnam! Juhu! Wir stellen fest, dass zumindest der Norden in Vietnam darauf angelegt ist, dass die Touristen von Hanoi aus, ihre geführten Touren buchen und auf eine Fahrt auf eigene Faust verzichten.
Hanoi selbst hat nicht so besonders viel zu bieten, so dass wir auf einmal zu begeisterten Museengängern werden. Nach zwei Museen lässt die Begeisterung allerdings nach, da die Museen nicht ganz sooo spannend sind.
Wir können bis jetzt immer noch am meisten das Haus der Geschichte in Bonn empfehlen, gell JB und Maiky?!
Die beiden empfangen euch bestimmt gerne mal in ihrem neuen Haus und führen euch durch das kostenlose und spannende Museum in Bonn :-).
Einen bleibenden Eindruck hat aber ein Ehepaar bei uns hinterlassen, dass wir schon am Vortag in der Altstadt kennengelernt und in einem der Museen wieder getroffen haben. Die beiden sind geschätzt so um die 55 und reisen seit 21! Jahren durch die Welt. Ja, seit 21 Jahren! Wahnsinn! Erst mit ihrem Segelschiff und jetzt einfach so. Dagegen sind wir mal richtig grün hinter den Ohren.
Was aber deutlich wird, ist, dass so ein Reiseleben auf jeden Fall soziale Beziehungen und Familie kostet. Auch wenn man bei so einem Zeitrahmen auch mal Monate an einem Ort bleibt, zieht man irgendwann wieder weiter. Das können wir uns auf Dauer nicht vorstellen. Sich an einem Ort einzuleben, sich zu investieren, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen, einen gewissen (vlt etwas weniger deutsch strukturierten) Alltag zu leben ist uns wichtig geworden, was wir besonders dann merken, wenn wir schnell reisen und wenig Kontakt zum eigentlichen Leben vor Ort knüpfen können.
Da wir aus Erfahrung schon wissen, dass wir nicht unbedingt auf die pauschal-geführten Touren stehen und im Fall Hanoi, viele Touren auch noch über mindestens zwei Tage gehen, wollen wir den Weg nach SaPa – ein Städten im höher gelegenen, bergigen Norden – lieber allein wagen. Wie sich am Ende herausstellt, war das für uns eine gute Entscheidung.
Von Hanoi aus geht’s mit dem Overnight-Train 10 Stunden nach LaCoi, dem nächstgelegen Bahnhof von SaPa.
Den Overnight Zug kann ich persönlich nur empfehlen, zumindest die Softsleeper 4-Bett-Kabinen-Klasse ist absolut komfortabel, sogar nen Fernseher gabs und Gratis Wasser (nicht das man den Fernseher benötigt, aber was man hat, hat man halt ;-)) und es gab sogar richtige Wände zur nächsten Kabine und zum Flur. Kannten wir aus Indien jetzt noch nicht.
Trotzdem sind wir sehr froh, dass wir uns erstmal in unserem großen, aber kaltem Hotelzimmerchen hinlegen können, anstatt direkt in eine geführte Wanderung zu starten.
Meiner Wanderleidenschaft konnte ich dann später Ausdruck verleihen, als wir ins nächstgelegene Dörfchen wanderten, wo wir den „indigenen“ Völkern erstmal nen Eintrittspreis bezahlen durften, damit wir ihre „natürliche“ Umgebung kennenlernen durften.
Festgestellt haben wir
1.: dass ehemalige "indigene" Völker mittlerweile auch die Einkommensquelle "Tourist" entdeckt haben und
2.: dass Wandern lieber des Müllers Lust bleibt und die Lehnemanns besser auf den motorisierten Rollern unterwegs sind.
So geschah es denn auch, und wenn wir so die Wandertrupps überholt haben, waren wir ganz froh auf unserem Röllerchen, das uns zu einsamen Wasserfällen und verschiedenen Dörfern der unterschiedlichen vietnamesischen Minderheiten führte.
Ja gut, was soll ich dazu schreiben, war alles ganz nett gewesen..
Wir stellen fest, dass uns gerade grundsätzlich die totale Begeisterung für neu zu entdeckende Sightseeings fehlt. Blöd!!?!??
Naja, man könnte jetzt noch sooo viel zu den Eindrücken und Impressionen auf den Bildern schreiben! … Wer fragen hat, was z.B. der Mohn in der Hand von Tabea macht, aus dem Opium gemacht wird, oder warum wir mitten am Tag in einer illustren Neues-Jahr-Fest-Runde mit ausländischen Einheimischen saßen, warum süße Baby-Schweine sich nicht von Klemens streicheln lassen wollen oder warum Klemens unter einer riesen Glocke auf einem Aussichtspunkt seinen Dickschädel versteckt hat, nur fragen…