Hannover 96: Von miesen Schwalbenkönigen und mit Blindheit geschlagenen Schiedsrichtern

Hannover 96: Von miesen Schwalbenkönigen und mit Blindheit geschlagenen Schiedsrichtern

© Stefan Scherer

Nun gibt es ja so Truppen, die man per se unsympathisch findet, welche sich dann aber durch eine einzige Person und/oder eine einzige Begebenheit in ein mildes, sozusagen vorweihnachtliches Licht zu rücken wissen – bei mir war das leider nur vorübergehend in der letzten Woche die Staatsanwaltschaft Mannheim, von der ich bisher ja keine besonders hohe Meinung hatte (und inzwischen erneut nicht mehr habe). Nachdem ich vor kurzem ein sehr respektvolles, sachliches, ja sogar angenehmes und subjektiv konstruktives Telefongespräch mit Herrn Oberstaatsanwalt Oskar Gattner aus Mannheim geführt habe, hatte sich mein Eindruck von den dieser speziellen Behörde ein wenig gewandelt: inzwischen hat man dort aber meinen subjektiv positiven Eindruck wieder grundlegend verwischt, wovon allerdings demnächst wesentlich ausführlicher die Rede sein wird: auch ein böses Ding will Weile haben…

Sprechen wir heute lieber über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens:

In der deutschen Fußball-Bundesliga gibt es sicherlich 3 Vereine, die (nicht nur) mir besonders negativ ins Auge stechen: da wäre zunächst SAP Hoppenheim, die Retortentruppe mit dem verzweifelten Sponti-Torlied, sodann die Radkappen aus der Stadt, in der der ICE nicht hält – und natürlich Loserkusen.

Die Zweigabteilung des Chemiegiganten mit dem Auftrag, das hart verdiente Geld der Chemiewerker an Rentner wie den Möchtegern-Nationalspieler M.B. aus K.-M.-S. zu verteilen, stattete gestern also dem schönsten Stadion der Welt einen Besuch ab – und unternahm genau das Gegenteil von dem, was OStA Gattner (wenn auch leider nur zeitweise) tat: sie festigte nämlich meine Meinung, dass die Bundesliga solche Clubs wie die Pillendreher nicht braucht.

Hannover 96: Von miesen Schwalbenkönigen und mit Blindheit geschlagenen Schiedsrichtern

© Stefan Scherer

Und damit ist jetzt noch nicht einmal gemeint, dass man dort tief im Niemandsland jenseits des Westens nicht einmal genug Werksangehörige zwingen kann, Auswärtsspiele zu besuchen, damit wenigsten die Hälfte des gegnerischen Fanblocks einigermassen gefüllt ist. Inzwischen müssen die Roten schon hordenweise Nachwuchsmannschaften ins Stadion locken und 21 Geburtstagspartys ins Stadion verlegen, damit man die Lücken auf den Plätzen, die eigentlich gegnerischen Fans zustehen, füllt – wir waren jedenfalls mit gefühlten 100 Kindern aus der Fussballmannschaft meines Sohnes da und hatten Plätze knapp unterhalb der wenigen Bayer-Mitarbeiter, die doch nach Hannover gekommen waren und die praktisch nicht zu hören waren… die Zwerge waren jedenfalls wesentlich lauter!

Nein, es war ein Einzelner aus der Aspirin-Truppe, der gestern den besonderen Stinkstiefel gab: Stefan Kießling, das Lockenköfpchen mit dem Engelsgesicht und der sagenhaften Fallsucht, ein Schwalbenkönig vor dem Herrn, der für seinen schauspielerisches Dilettieren eigentlich regelmässig mit dem besonderen, roten Sonderpreis ausgezeichnet gehört. Nachdem sein „Capitano“ in der ersten Hälfte gekniffen hatte – wahrscheinlich aus Angst vor der Bewachung durch den wirklichen Weltklassespieler Sergio Pinto – und in der zweiten Halbzeit das Spiel der Pillendreher durch die (zwangsweise?) Einwechslung des ewigen Verlierers noch uninspirierter wurde, meinte dieser komische Vogel Kießling, dass seine Schwalbe zwar keinen Sommer, aber immerhin 3 Punkte machen könnte, und ließ sich ohne jede Feindberührung wie von Geisterhand gefällt auf den Platz sinken; in der Wiederholung im Aktuellen Sportstudio war diese grobe Unsportlichkeit übrigens noch viel besser zu erkennen als im Stadion!

Nun gehören allerdings zu einer Schwalbe (wie schlecht sie auch immer gemacht ist, und die gestern war grottenschlecht, wie eigentlich jeder im Stadion und im TV sehen konnte) im Fussball ja immer zwei: ein unsportlicher Schmutzfink (um bei den Vögeln zu bleiben), der fliegt, und ein blinder Schiedsrichter, der das auch noch pfeift. Und da hatte der fallsüchtige Loserkusener ja einen kongenialen Partner: Peter Gagelmann aus Bremen! Dieser „Schiedsrichter“ ist ja nun wirklich legendär, und dies nicht nur in Bezug auf seine arrogante und überhebliche Selbstdarstellung auf und neben dem Platz (Bundesliga: Hat Schiedsrichter einen Spieler beleidigt? « Rechtsanwaltssozietät Scherer & Körbes.), sondern auch, was seine Fehleinschätzungen im Spiel selbst betrifft (Hannoverliebt! « Rechtsanwaltssozietät Scherer & Körbes). Und Peterchen hatte gestern wohl wieder zu viel in den Mond geschaut, denn mit bester Sicht auf die Szene fiel ihm nichts Besseres ein, als diesen bescheuerten Flug auch noch mit einem Freistoß zu belohnen – irgendwie fehlten nur noch die Wertungstäfelchen, und ich hätte mich beim Eislaufen gewähnt.

Hannover 96: Von miesen Schwalbenkönigen und mit Blindheit geschlagenen Schiedsrichtern

© Stefan Scherer

Gott sei Dank war es dann der Nationalmannschaftsrentner aus der Stadt mit dem großen Kopf auf dem Marktplatz (so hat Chemnitz wenigstens einen großen Kopf, wenn schon nicht im Fußball), der den Ball dann mit tätiger Hilfe der Mauer und des hervorragenden Ron-Robert Zielers über das Tor schoss – es wäre auch der blanke Hohn gewesen, wenn die Pillendreher dies Spiel auch noch mit einem dann wahrlich dreckigen 1:0 gewonnen hätten, waren doch meine Roten Riesen praktisch 90 Minuten die klar überlegene Mannschaft und vergaßen es einfach nur, den Ball im Tor unter zu bringen.

Aber egal, sehen wir die positiven Seiten: unsere Kinder hatten einen spannenden Fussballabend, wir haben sie alle, wenn auch ziemlich ermattet, wieder nach Hause bekommen (die waren schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe, kann ich Ihnen sagen…); Schlaudraff hat als erster Leistungsträger bei Hannover 96 seinen Vertrag verlängert und die Roten halten einen Platz im gesicherten Mittelfeld und haben damit ihre Leistungen der letzten Saison bestätigt, obwohl es als numehr wirklich etablierte Bundesligamannschaft nicht mehr so leicht ist, Spiele im Handstreich zu gewinnen.

Jetzt ist es noch ein Punktspiel vor der Winterpause, und dies bei den in dieser Saison bisher nicht gerade furchteinflößenden Roten Teufelchen auf dem Betzenberg – da geht was, hoffe ich. Vorher allerdings ist noch Schaulaufen gegen Poltawa – und das sehe ich mir an zusammen mit einem Freund, der seinen Geburtstag lieber bei den Roten als zuhause verbringt – ein echter Fan, muss man wohl sagen.


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