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Am nächsten Wochenende müssen meine Roten Riesen in München spielen. Die dortigen “Mir san mir” haben gestern die Hertha abgefertigt, und zwar heftig. Um so bitterer für die im Abstigeskampf steckenden Hauptstädter, dass die Bayern sich während der mehr als einseitigen Partie ungeheuerlich respektlos aufführten – typisch Bayern eben.
Vor einem Freistoß in der 26. Minute spielten Franck Ribéry und Toni Kroos Schnick-Schnack-Schnuck (oder auch Ching-Chang-Chong) um die Ausführung. Ribéry gewann – und schoss in die Mauer (6:0 gegen Hertha: Ribéry und Kroos spielen Schnick-Schnack-Schnuck – FC Bayern – Abendzeitung München).
So etwas ist dem Gegner gegenüber mies und gemein. Und es zeigt, dass diese Truppe nicht in der Lage ist, respektvoll mit ihren Gegnern umzugehen – ein Respekt, den insbesondere die Vereinsführung des FC Bayern bei jeder Gelegenheit aggressiv-grosssprecherisch oder weinerlich-leidend einfordert.
Und gerade Franck Ribéry gehört ja nun wirklich nicht zu den Sympathieträgern der Bundesliga – auf und neben dem Platz. Für sein Aussehen kann er nichts (ein Verkehrsunfall mit 2 Jahren und die daraus resultierenden Verletzungen sind schlimm und bringen ihm uneingeschränkt mein Mitgefühl), aber für sein Verhalten auf dem Platz schon: fallsüchtig, kartenfordernd, Foul spielend, so kennt man den Franzosen zwischen den genialen Momenten, die sein Spiel sicherlich ebenfalls kennzeichnen.
Und ausserhalb des Platzes führte der Ehemann und Vater nicht immer ein Leben, für das man ihm Respekt zollen sollte: 2010 wurde bekannt, dass Ribéry anlässlich seines 26. Geburtstages am 7. April 2009 die Dienste der damals minderjährigen Gelegenheitsprostituierten Zahia Dehar in Anspruch genommen hatte. Ribéry bestätigte den Kontakt, sagte aber, er habe ihr tatsächliches Alter nicht gekannt. Zudem gab Ribéry an, für den Sex mit ihr nicht bezahlt zu haben. Er habe ihr lediglich ein Taschengeld in Höhe von 100 Euro gelassen sowie Flug und Unterkunft bezahlt (Franck Ribéry – Wikipedia). Selbst diese eventuell geschönte Version ist keine, die sein Ansehen bei mir steigen lässt – und dazu brauche ich noch nicht mal die strengen Moralvorstellungen des Islam anzuwenden, zu dem Ribéry konvertiert ist und in dessen Recht die Prostitution nicht nur verboten, sondern darüber hinaus drakonisch bestraft wird (Prostitution – Wikipedia) – und der Ehebruch sowieso.
Aber egal, die respektlosen und deswegen wenig respektablen Bayern interessieren einen Fan der Roten Riesen eigentlich nur 2x im Jahr: wenn die “koan Sympathischen” sich im Niedersachsenstadion produzieren und wenn 96 im stimmungslosen Schlauchboot antritt (Die schlechteste Stimmung der Liga – Fanlager). Und dieses Mal kommt das Spiel im Stadion neben der Müllkippe leider recht ungünstig: die Bayern in Torlaune und die Roten mit den Gedanken vielleicht schon in Madrid.
Da stellt sich die Frage: abschenken und auf die Europa League konzentrieren oder doch gegenhalten in der Hoffnung, dass die Bayern mal wieder die Schwester der Respektlosigkeit, die Arroganz, mit auf den Platz bringen – und so den ein oder anderen Nadelstich möglich machen, was bei positivem Ausgang Zusatzpunkte im Kampf um die erneute Teilnahme an den internationalen Wettbewerben bedeuten könnte? Ich weiss es nicht.
Aber Eines weiss ich: diese Saison hat sich Hannover 96 durch die nicht nur erfolgreichen, sondern auch äusserst sympathischen Auftritte in der Bundesliga und besonders in der Europa League eine Menge Respekt verschafft. Schon jetzt kann man sagen, dass diese Mannschaft keine graue Maus mehr ist, sondern ein ernstzunehmender Anwärter auf einen Platz im oberen Drittel der Bundesliga und auf eine regelmässige Teilnahme an den internationalen Wettbewerben. Die Roten waren es nicht, die im ersten Jahr der Europa League in der Liga schwächelten – so, wie dies einer Reihe von Vereinen in der Vergangenheit ging.
Und da die Truppe (fast vollständig) zusammenbleibt, kann man von den Roten Riesen in der näheren Zukunft noch viel erwarten – zumal der Verein wirtschaftlich auf gesunden Füssen steht und eine Führung hat, die massvoll die Zukunft plant.
Heute hoffe ich auf 3 Punkte gegen Köln – die man auch ohne Podolski nicht unterschätzen darf und wird – und dann stehen 2 Wochen an, die von grosser Bedeutung sind. Möge der Respekt und die Sympathie Deutschlands mit Hannover 96 sein.
Auf, Ihr Roten, Kämpfen und Siegen!
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