Hanni El Khatib – Head In The Dirt

Von Pressplay Magazin @pressplayAT
Alben

Veröffentlicht am 10. September 2013 | von Nina Tatschl

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Hanni El Khatib – Head In The Dirt

Hanni El Khatib – Head In The Dirt Nina Tatschl

Wertung

Summary: Gelungenes, eingängiges und bissiges Album mit kreativen Arrangements. Garage Rock von seiner schönsten Seite

5

Garage-Rock


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Wer in einer Bar in Paris The Black Keys-Sänger Dan Auerbach trifft und dabei solch einen Eindruck hinterlässt, dass er von ihm in dessen Studio eingeladen wird, um ein Album aufzunehmen, dem gebührt Achtung – und vor allem Aufmerksamkeit…

So (oder zumindest so ähnlich) hat sich das bei Musiker und Songwriter Hanni El Khatib zugetragen. Bereits 2011 veröffentlichte der Musiker sein Debütalbum Will The Guns Come Out. Der Wechsel zu einem Major-Label dürfte für den Skater aus San Fransico mit palästinensisch-philippinischen Wurzeln und ehemaligen Creative-Director eines Streetwear-Labels, mehr Aufmerksamkeit und vor allem Erfolg bedeuten.

Nachdem El Khatib also in jener ominösen Pariser Bar Dan Auerbach angesprochen und mit ihm ein paar Schnäpse getrunken hatte, entschieden sich die beiden zusammen in das Studio des The Black Keys-Sängers in Nashville zu begeben und zusammen an einem Album zu arbeiten. Heraus gekommen sind elf Songs aus purem Instinkt und der Inspiration des Moments.

Auerbach stellte nicht nur Studio und Equipment zur Verfügung, er leistete auch einen kreativen Beitrag, den El Khatib zu würdigen wusste und in seine Songs einfließen ließ. Unterstützung erhielt der Musiker zudem auch von The Greenhornes- und The Raconteurs-Drummer Patrick Keeler. Während sich El Khatib auf seinem Debüt noch ganz auf das DIY-Prinzip und vor allem auf sich selbst verließ, setzt er auf Head In The Dirt auf Teamarbeit. Seine musikalischen Einflüsse kann der Musiker auf seinem aktuellen Album nicht leugnen. El Khatibs Musik klingt wie ein Mix aus Jack White, Wolfmother, The Black Keys, The Clash und Iggy Pop.

Musikalisch zeigt sich der Musiker sehr abwechslungsreich. Berührungsangst mit anderen Genres scheint El Khatib dabei keine zu haben. So finden sich auf dem Album neben Midtempo-Pop Nummern (Penny), auch ein Gospel-Chor, Blues Elemente (Save Me) und auch dub-ige Rock-Sounds (Nobody Move). Freiheit, Freude und ungezügelte Power (siehe: das herrlich absurde Video zu Family) stehen bei der Musik von Hanni El Khatib im Vordergrund. Es ist vor allem der Leichtigkeit, mit anderen Stilen zu hantieren und zu spielen, zu verdanken, die dem Album das gewisse Etwas verleiht und dem Musiker sicherlich auch noch  in Zukunft einige Sympathien entgegen bringen wird. 

Mit Head In The Dirt weht einem ein äußerst charmanter Vintage-Flair um die Ohren. El Kathib zeigt sich vielseitig, experimentierfreudig und kreativ. Da kann man nur den Hut ziehen und, wenn man am Ende des Albums angelangt ist, auf Repeat drücken. 

Hanni El Khatib – Head In The Dirt, Vertigo/Universal Music, http://hannielkhatib.com/

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Über den Autor

Nina Tatschl Aufgabenbereich selbst definiert: Redakteurin mit Harmonie versprühenden (Frauenquoten-) Charme. Findet die Formulierung “Words and Music – My only Tools” (Wood) prägend.