"Hannes" von Rita Falk

205 Seiten
ISBN 9783423280013
dtv
Preis: 17,90€
gebundene Ausgabe
Hannes- du liegst da in diesem Bett, kannst nicht sprechen, kannst nicht schauen, kannst garnichts im Moment. Du hattest einen Unfall mit dem Motorrad, seitdem liegst du hier. Und ich, Uli, schreibe dir, jeden Tag. Ich kann dich nicht jeden Tag besuchen, hab jetzt einen Zivi-Arbeitsplatz in einem Pflegeheim. Ich nenne es das Vogelnest. Und du?
So oft ich kann, sitze ich hier auf deiner Bettkante, erzähle dir alles, was mir in den Sinn kommt. Lese dir die Sportereignisse aus der Zeitung vor, setzte mich auf die Fensterbank und schaue in die Kastanie vor deinem Zimmer. Sie trägt gerade die ersten hellgrünen Blätter, es ist Frühling. Ey Alter, gib bloß nicht auf, was soll ich denn ohne dich machen . . .
Manchmal glaube ich, dass du grinst, wenn ich dir etwas erzähle. Aber wenn ich deine Hand nehme und sie wieder loslasse, plumpst sie einfach so auf die Bettdecke. Und du? Naturgemäß reagierst du mal wieder garnicht . . .
Meine Meinung
Diese 200 Seiten waren schnell gelesen. Es sind Briefe und Erzählungen, allerdings sehr einseitig, denn Hannes reagiert nicht. Also schreibt Uli, was das Zeug hält und wie ihm der Schnabel gewachsen ist.
Und da geht es um vieles, was ihm durch den Kopf geht.
Egal, ob es etwas aus ihrer gemeinsamen Kindheit ist oder aus dem aktuellen Tagesgeschehen.
Uli ist wirklich Hannes bester Freund.
Dies ist nunmal seine Art, den Unfall zu verarbeiten, seine Wut und seine Verzweiflung auszudrücken. Die Autorin hat den jugendlichen Sprachumgang meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt, und es ist für mich durchaus vorstellbar, dass sich so etwas tatsächlich auch so ergeben kann. Komapatienten nehmen ihr Umfeld wahr und Uli versucht alles, um ihm sein Umfeld nicht allzu still zu gestalten.
Im Gegensatz zu den anderen Besuchern, die oftmals nur schweigen und schauen, bringt Uli Leben mit. Die Erzählweise ist flüssig und locker, und auf seine Art auch sehr emotional.
Uli traut sich da etwas, das nicht viele Menschen können, er spannt Hannes in seine Gespräche ein, ohne gespielt zu wirken, ohne großartig nachzudenken, einfach aus dem Bauch heraus macht er instinktiv das Richtige.
Diese Leichtigkeit bleibt über den gesamten Roman erhalten, mal mit mehr, mal mit weniger Gefühl. Ich will hier nicht zu viel verraten, darum kann ich euch nur empfehlen, es einmal selbst zu lesen. Es ist keine literarische Höchstleistung, zum Glück, das muss es auch nicht sein, aber es ist menschlich und das allein ist wunderbar.
Vielleicht gibt es den einen oder anderen, der meint, es sei kitschig oder klischeehaft, da ist das Empfinden ja bei jedem anders.
Unterm Strich
Ich habe es gerne gelesen, vielen Dank. Dafür gerne 5 Sternthaler.
Die Autorin
Rita Falk, Jahrgang 1964, hat sich mit ihrer Provinzkrimiserie um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer ("Winterkartoffelknödel", "Dampfnudelblues" und "Schweinskopf al dente") in die Herzen ihrer Leser geschrieben. Mit ›Hannes‹ zeigt sie sich von einer neuen, überraschenden Seite, indem sie eine wahrhaftige, universelle Geschichte erzählt, die niemanden ungerührt lässt
Quelle: vorablesen.de
Ich bedanke mich recht herzlich bei vorablesen und dem dtv für dieses Exemplar.

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