Wenn man sich den Preisverfall bei den Handytarifen so anschaut, glaubt man ja fast, dass es keinen vernünftigen Grund mehr für Prepaid-Handys geben dürfte.
Und da das EU-Parlament nun endlich beschlossen hat, die überhöhten Roaming-Gebühren bei Auslandstelefonaten zu deckeln, fällt für die Mobilfunkgesellschaften eine weitere Lizenz zum Gelddrucken weg – zumindest ein bisschen.
Auch wenn Vertragsanbieter mit immer wieder neuen Handymodellen beim Abschluss eines langfristigen Vertrages locken, haben Prepaidkarten immer noch ihre Berechtigung, zumal es auch ab Anfang Juli, wenn das neue EU-Recht in Kraft tritt, Auslandsgespräche nicht zum Schnäppchenpreis geben wird.
Gerade Leute, die sehr wenig telefonieren und ihr Handy praktisch nur für den Notfall oder als Taschenrechner benutzen, greifen gerne auf diese Bezahlform zurück.
Manche verwenden aber Prepaidkarten auch, um sich selber zu disziplinieren oder aber ihre Kinder.
Kostenfalle SMS
Gerade unter Jugendlichen ist ja mit einer simplen Verabredung für den Nachmittag ratzfatz mal so ein gekauftes Guthaben hinweg telefoniert oder gesimst:
„Kommst du Kino?“
„Muss Mathe lernen. Welcher Film?“
„Weiß nicht.“ „Mudda fährt“
„Kommt XY auch?“
„Kann ich nich ab den Ar…“
„Solln wir vll Bistro?“
„OK“
Und so weiter und so weiter.
Letztendlich hilft hier die beste Prepaidkarte nix, wenn sie keine besonderen Tarife für solche SMS – Olympioniken anbietet.
Bei manchen Verträgen kann man eine SMS-Flat dazu buchen, die die Kids gegen eine monatliche Grundgebühr (die idealerweise noch vom Taschengeld oder Autowaschen finanziert werden kann) endlos Kurznachrichten versenden lässt.
Es macht nicht viel Sinn, wenn nach dem ganzen gesellschaftlichen Gelaber das Kind nächtens an einer Bushaltestelle steht und nicht mehr zwecks Abholung die Eltern anrufen kann.
So eine Situation ist wirklich nicht auszudenken!
Denn schließlich war das ja für uns Eltern der Grund für den Handykauf: Nur für Notfälle!
Foto: Telefonieren in Hamburg