Zuerst machten sie sich an das Kinderzimmer, da war auch noch alles so weit in Ordnung, der Vorarbeiter bereitete den Raum vor, indem er die Deckenlampe, Fensterumrandungen und Türrahmen abklebte und den Boden mit Folie auslegte. Das Streichen der Decke und der Wände ging recht fix, so dass sie am selben Tag auch gleich noch die Decke im Wohnzimmer mitmachen konnten.
Gestern dann, am zweiten Tag, fing das Ganze an rapide nachzulassen. Der Vorarbeiter ließ sich nur noch selten sehen, wodurch die Bewegungsgeschwindigkeit der beiden Maler-Fuzzis zusehends nachließ und auch die anfängliche Sorgfalt geriet immer weiter ins Hintertreffen. Als der Eine dann anfing während der Arbeitszeit Zeitung zu lesen, platzte meiner Frau lautstark der Kragen. Von da an übernahm sie das Regiment, was für die Beiden zur Folge hatte, dass sie unter verschärfter Beobachtung standen und bei jeder Unachtsamkeit strenge Ermahnungen ernteten. Sie fühlten sich plötzlich sichtlich unwohler, arbeiteten aber wieder schneller.
Damit hat sich wieder einmal bewiesen, dass wenn man in Kambodscha mit lokalen Handwerkern arbeitet, es besser ist, wenn man persönlich immer ein wachsames Auge auf die ausgeführten Arbeiten gerichtet hat. Das heißt, um zu gewährleisten, dass am Ende auch die Qualität dabei herauskommt, die vereinbar war und für die man dann bezahlen soll, ist eine permanente Kontrolle und teilweise sogar ein Einschreiten unumgänglich.
Für alle, die auch der Preis für so eine Malerarbeit in Kambodscha interessiert, der liegt bei 490 Dollar. Dafür lassen wir Decken und Wände in drei Zimmern sowie Küche und Bad jeweils ab Fliesenkante mit hochwertiger Acrylfarbe streichen, inklusive Ausbessern von Wandrissen und Voranstrich.