Wer bereits in einem kaufmännischen Beruf tätig ist und sich weiterentwickeln möchte, kann dies mit einem Fernkurs tun, der ihn auf die Prüfung zum Handelsfachwirt vor der Industrie- und Handelskammer vorbereitet. Viele Arbeitnehmer reizt dieser Schritt, weil er interessante Aufgaben, mehr Verantwortung und auch ein höheres Gehalt mit sich bringt. Wer diese Fortbildung in Angriff nehmen möchte, sollte bereits einige Jahre Berufserfahrung haben. Typische Anwärter auf die Kurse sind Kaufleute im Einzelhandel sowie im Groß- und Außenhandel.
Berufsbegleitende Fortbildung
Die Kurse, die auf die abschließende Prüfung vorbereiten, können neben dem Beruf absolviert werden. Am einfachsten für Berufstätige sind Fernkurse, wie sie beispielsweise das ILS anbietet. Hier kann man jederzeit den entsprechenden Kurs beginnen. Die Unterlagen zum Lernen werden ohne Zeitverzögerung zugesandt. Interessenten sollten rund zehn bis zwölf Stunden zum Lernen pro Woche einrechnen. Insgesamt ist der Kurs auf 18 Monate angesetzt. Wer mehr Zeit braucht, kann um bis zu neun Monate länger lernen, ohne dass der Kurs teurer wird. Die Kosten der Fortbildung werden im Idealfall vom Arbeitgeber getragen: Schließlich bekommt dieser so eine gut ausgebildete, bereits bekannte Kraft für sein Unternehmen.
Die Inhalte des Fernkurses
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Wer eine Fortbildung zum Handelsfachwirt anstrebt, lernt die Grundlagen der Volks- und der Betriebswirtschaftslehre. Weitere Studieninhalte betreffen Abläufe im Einkauf und in der Logistik, im Marketing und im Qualitätsmanagement sowie in der Personalführung. Die Teilnehmer lernen alles, was sie über die Unternehmenssteuerung wissen müssen. So sind sie am Ende des Kurses imstande, alle Betriebsabläufe zu überblicken, zu bewerten und zu lenken. Es gibt verschiedene Schwerpunkte, für die sich die Teilnehmer entscheiden können. Je nach Wahl bekommen sie zu den oben genannten Punkten vertiefende Lehrmaterialien. Wer sich etwa im Personalmanagement spezialisieren möchte, muss Konflikte lösen, Teams bilden, Mitarbeiter suchen, motivieren und zur Fortbildung auswählen können und im Arbeitsrecht Bescheid wissen.
Die Aufgaben des Handelsfachwirts
Wer die Prüfung zum Handelsfachwirt bestanden hat, bekommt sehr viel mehr Verantwortung übertragen als in seinem vorherigen Job. Er muss Kostenrechnungen aufstellen, Arbeitsabläufe organisieren und Marktforschung betreiben können. Die Qualitätssicherung kann ebenso in sein Ressort fallen wie die problemlose Kommunikation zwischen einzelnen Abteilungen. Nach dem Ablegen der Prüfung bietet sich der Absolvent als Führungskraft an. Je nach Unternehmensgröße kann er die genannten Aufgaben als universell einsetzbare Fachkraft alle selbst übernehmen oder sich auf sein Spezialgebiet konzentrieren. Agiert der Arbeitgeber über die Ländergrenzen hinweg, sollte ein Schwerpunkt auf die Feinheiten des internationalen Handels gesetzt werden.
Karrierechancen nach der Fortbildung
Handelsfachwirte werden häufig in leitenden Positionen eingesetzt. Sie empfehlen sich als Verkaufsleiter oder als Leiter der Abteilung oder Filiale. Mit einem Schwerpunkt auf dem Marketing können sie als Sales Marketing Manager eingesetzt werden. Gute Fähigkeiten zur Kommunikation mit Kunden und Kollegen, Qualitätsmanagement und Teamkoordination hingegen sind vor allem für Key Account Manager wichtig. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten für einen Handelsfachwirt, Karriere zu machen. Seine gewachsenen Aufgaben bringen natürlich auch eine Gehaltssteigerung mit sich. Je nach Unternehmen und Position kann der Handelsfachwirt rund 4000 bis 4600 Euro brutto im Monat verdienen, wenn er seine Fähigkeiten einige Jahre lang unter Beweis gestellt hat.
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