"Tue das, was Du tun willst, weil Du es willst
und nicht, weil Andere es von Dir erwarten."
Alexander Rykow
Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute eine Geschichte von Robert Dilts erzählen:
"Die sieben Affen"
"7 Affen lebten in einem abgegrenzten Gebiet unter Beobachtung von WissenschaftlerInnen.
Die WissenschaftlerInnen starteten ein Experiment:
Auf einem Holzgerüst wurden oben Bananen plaziert. Jedes Mal, wenn einer der Affen versuchte, das Gerüst zu erklimmen, lösten die WissenschaftlerInnen einen kalten Regenguss im gesamten Gebiet aus - was die Affen regelrecht hassten.
Nach einiger Zeit versuchte keiner der Affen mehr, auf das Gerüst zu steigen, und wenn einer versehentlich dem Gerüst zu nahe kam, zogen ihn die anderen Affen von dort fort. Niemand wollte schließlich nass und kalt werden.
Dann, eines Tages, tauschten die WissenschaftlerInnen einen der Affen gegen einen neuen aus.
Der neue Affe wusste natürlich nichts von dem Gerüst-Regenguss-Zusammenhang und näherte sich fröhlich dem Gerüst. Als die anderen Affen das sahen, zogen sie ihn mit vereinten Kräften und gewaltsam davon weg, und verfuhren so jedes Mal, wenn er einen neuen Versuch in Richtung Gerüst unternahm.
Der neue Affe erfuhr nie, warum er sich dem Gerüst nicht nähern durfte, weil die anderen Affen gar nicht zuließen, dass er soweit kam, auszuprobieren, was geschähe, wenn er hochkletterte. Tatsächlich wäre gar nichts geschehen, die WissenschaftlerInnen hatten die Regenanlage nämlich inzwischen abgebaut.
Nach einer Weile wurde ein zweiter Affe aus der alten Riege gegen einen neuen ausgetauscht. Jedes Mal, wenn der nun versuchte, sich dem Gerüst zu nähern (Bananen befanden sich ja immer noch dort oben) wurde er von den anderen Affen davon abgehalten.
Besonders brutal beim Wegzerren war - welcher Affe?
Erraten, derjenige, der selbst nie erlebt hatte, dass man nass wurde, wenn man hochkletterte.
Er kannte nur die Regel, nicht mehr den Grund.
Auch der zweite Affe lernte: das Gerüst war verboten.
Nach und nach wurden auf diese Weise alle Affen ausgetauscht, sodass am Ende kein Affe mehr den Grund für die Regel kannte, die das Erklettern des Gerüstes verbot."
Ihr Lieben,
diese kleine Geschichte verdeutlicht uns eine tiefe Wahrheit.
Wenn ich früher als Kind und Jugendlicher zuhause Prügel erhielt, lautete eine der Begründungen: "Das war schon immer so: Wer nicht hören will, muss fühlen! Und schließlich hat noch niemandem eine Tracht Prügel geschadet."
Zum Glück haben wir dazu gelernt und anders als in meiner Kindheit ist es heute nicht mehr erlaubt, Kinder zu schlagen.
Wir Menschen sollten, jeder für sich, darüber nachdenken, wie wir handeln wollen, ob unser Handeln gerecht ist, ob es liebevoll ist, ob wir es mit unserem Gewissen vereinbaren können.
Niemals aber sollten wir handeln, weil das schon immer so war, weil unsere Eltern und Großeltern so gehandelt haben. Wenn wir uns zu sehr nach Anderen richten, kann es sein, dass unser Handeln am Ende genauso sinnlos ist wie das der Affen.
Während sich meine Mutter noch danach richtete, "was die Leute sagten", interessiert mich heute allein, was mein Herz sagt, was ich für richtig halte und dann ist es mir auch egal, dass mich Leute für verrückt halten, wenn ich mich im Bahnhofsviertel neben einen Obdachlosen setze, um mich mit ihm zu unterhalten.
Ihr Lieben,
ich wünsche mir, dass Ihr Eure eigenen Entscheidungen trefft und diese auch mutig in die Tat umsetzt und ich wünsche Euch heute einen fröhlichen Tag
Euer fröhlicher Werner
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt
