Heute hatte ich mal wieder einen jener schrecklichen IchKannNichtsBinBlödUndHässlichUndÜberfordert-Tage. Das Schreiben meiner neuen Kolumne ein stundenlanges Ringen um Wörter, die sich gestern in meinem Kopf noch so schön zu netten Sätzen zusammengefügt hatten, jeder Blick in den Spiegel ein Ärgernis, jeder zweite Gedanke negativ. Ein Tag wie in einem Hamsterrad.
Wie gut, dass sich das Prinzchen von meiner miesen Stimmung nicht anstecken liess. Abends, als ich mich eigentlich gerne in meine Höhle zurückgezogen hätte, bat er mich, ihn zum Spiegel hochzuheben, damit wir uns gemeinsam bewundern könnten. „Muss das sein?“, dachte ich, aber ich tat trotzdem, was er von mir wünschte. Im Spiegel sah ich zwei Gesichter, das eine hübsch und pausbackig, das andere müde und verkniffen. Das Prinzchen sah offenbar etwas ganz anderes als ich. „Du bist so toll und ich bin so speziell“, sagte er vollkommen zufrieden mit sich selbst und der Frau, die ihn geboren hatte.
Ach, Prinzchen, dein Selbstbewusstsein und deinen rosaroten Blick auf deine Mama möchte ich haben.