Hampi – die alte Siegesstadt – Mystik meets Charme

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Hampi – Mystik meets Charme

Vijayanagara, die Siegesstadt, so hieß die alte, indische, majestätische Königsstadt vor vielen Jahren. Das 26 km² große Ruinenareal zeugt von ihrer damaligen Größe und Bedeutung. Von hier aus herrschten seit 1336 Hindu – Dynastien über weite Teile Südindiens und Sri Lanka, bis 1556 eine muslimische Allianz das Hindu Heer besiegte. Die einst mächtige Siegesstadt hat sich von diesem Schlag nie wieder erholt. Soweit die geschichtliche Basis. 😉

Wahrscheinlich sind es diese Ruinen der Tempel, mehr oder weniger gut erhalten, die auf Touristen anziehend wirken. Das kleine, zentral gelegene Dorf Hampi hatte aber für mich, unabhängig vom Tempelareal, einen ganz besonderen Charme.

HampiWer Hampi besucht, sollte den Fluss überqueren, der die beiden Teile von Hampi trennt. Den ganzen Tag über stehen Boote bereit, die für wenig Geld die Überquerung des kleinen Flusses ermöglichen. Wer es abenteuerlich mag, überquert den Fluss mit kleinen selbstgebauten Schalen, die für mich allerdings für mehrere Personen inklusive Gepäck etwas zu abenteuerlich schienen, sofern man trocken am anderen Ufer angelangen möchte. Am anderen Ufer des Dorfes erwarten euch zwar auch jede Menge Verkäufer, selbst ernannte Guides oder Kinder, die euch Postkarten, Sticker oder Chai Tee verkaufen möchten, trotzdem ist es dieser Teil, der euch die Ruhe und den Charme des Dorfes näher bringt. Im Dorfzentrum, wenn man die kleine, geschäftige Straße so nennen mag, stehen jede Menge Unterkünfte für Touristen bereit. Wer aber nicht allzu müde von der Anreise ist, sollte den ca. 10 minütigen Fußmarsch zu 3 etwas abgelegenen Resorts auf sich nehmen. Meine Favoriten dabei sind das Bobby one Love oder The Goan Corner. Hier wohnt ihr zwar nicht zentral, dafür könnt ihr die Ruhe und das Flair dieser wunderbaren Natur genießen. Die malerischen Reisfelder, die euch umgeben oder die zauberhaften Steingärten, die die Reisfelder umzäunen, blicken euch jeden Morgen mit einem Lächeln an und machen Lust auf den Tag.

Natürlich bietet es sich an, Tagesausflüge zu den Tempelanlagen zu unternehmen. Doch es ist nahezu unmöglich, das gesamte Areal zu besichtigen. Nehmt euch also nicht allzu viel vor, denn Hampi ist auch einfach nur ein wunderbares Plätzchen zum „EinfachnurSein“. Wer also von morgens bis abends vollgestopft mit Besichtigungen und Touren verplant ist, wird den wahren Flair von Hampi nicht erfahren. Plant also ruhig mehr Zeit für Hampi ein, denn es ist kein Ort, um dagewesen zu sein oder gesehen zu haben. Für Jeden, mit dem ich gesprochen habe, war der Aufenthalt zu kurz, selbst wenn er mehrere Wochen in Hampi verbrachte.

Ich genoss den Anblick der intensiv grünen Reisfeldareale jeden Morgen. Von der Morgensonne umarmt sind diese Felder ein beruhigender Anblick. Anders als auf meine Reisen in den letzten Jahren hatte ich keine persönlichen Probleme zu lösen oder zu verarbeiten. Ich konnte einfach nur Sein und die Momente geniessen. Dazu eignete sich Hampi hervorragend. Die Sonnenuntergänge auf den Steinhügeln, das malerische Licht, die die Siegesstadt in die Dämmerung begleitete, waren an Mystik und Romantik kaum zu überbieten. Die Hügel, die einen traumhaften Ausblick auf die Siegesstadt bieten, eignen sich auch besonders für Mediationen oder ausschweifenden Gedankengängen. Die Gitarren und Ukulelen, vom Gesang begleitet, die das nächtliche Lagerfeuer im Resort begleiteten, vervollständigten meinen Tag in einer Art und Weise, wie ich mir es nur wünschen konnte.

Ein Erlebnis der besonderen Art, auch wenn nur für mich persönlich war eine Begegnung mit einer alten Inderin auf dem Weg zum Hanuman Temple, auch Monkey Temple genannt. Als ich die knapp 600 Stufen hinaufstieg, kam mir eine alte Frau entgegen. Trotz der vielen Touristen, die mit mir nach oben gingen, sah sie nur mich an, lächelte mich mit einem der innigsten Blicke, die ich jemals erleben durfte, an. Sie begrüsste mich mit gefalteten Händen und einem warmherzigen und kraftvollen „Namastè“. Der Hindu Gruss, der aus dem Saskrit stammt, bedeutet: „Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche, dass ich in Dir sehe.“ Selbst wenn ich diese Zeilen schreibe, spüre ich die Energie am ganzen Körper, die mir durch diese Begegnung geschenkt wurde.

Monkey Tempel HampiHampi, die Siegesstadt. So beeindruckend die Tempelanlagen auch sein mögen, fand ich das Flair und den Charme dieses Stückchen Erde abseits davon. Trotzdem gibt es auch im Ruinenareal wunderbare Kraftplätze, an denen man manchmal sogar ohne Touristen in sich gehen und die Energie der Historie dieses Ortes genießen kann. Glaubhaft zu beschreiben sind die Eindrücke dieses Ortes nur sehr schwer. Wer sich auf diesen Ort einlässt, viel Zeit dort verbringt, wird merken, dass ein Text diesem Ort niemals seine wahre Größe geben kann.

Enjoy it…

Andersmond


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