Die Verkehrsbauten der Nachkriegszeit lassen sich nicht verstehen ohne die Massenmotorisierung. Nach 1945 setzt sich in Deutschland das Auto als individuelles Massenverkehrsmittel durch.
Hamburg verfolgt das Ziel der “autogerechten Stadt” besonders intensiv und früh: in Kontinuität der Stadt- und Verkehrsplanung der NS-Zeit legt Hamburg u. a. die Ost-West-Straße durch die Innenstadt an, Siedlungen werden verkehrsfördernd geplant, in den 1960er Jahren entsteht die City-Nord, die Straßenbahn verschwindet ab 1978 aus dem Verkehrsraum und das U- und S-Bahn-Netz wird im Anschluss sukzessive ausgebaut. Der Trennung von Wohnen, Arbeiten und Konsumieren folgt die Trennung der Verkehrswege: technische Anlagen wie Ampeln, Radwege, Brücken und Tunnel halten Fußgänger, Radfahrer und öffentliche Verkehrsmittel aus dem Straßen-Raum für das Auto fern.
Die “Stadt und das Auto” ist die vierte Schau in einer Reihe von Ausstellungen, die das Museum der Arbeit in den letzten Jahren zum Thema Mobilität gezeigt hat. Nach “Tempo! Auf drei Rädern durch die Stadt” (2008), “Hamburg und seine Brücken” (2009) sowie “Tunnel. Hamburg und seine Unterwelt” (2011) zeigt diese Ausstellung anhand von Objekten, Fotografien und Versuchsmodellen, wie Hamburg in seiner Verkehrsplanung auf das Auto reagiert hat – von der ersten Fußgängerampel Europas am Stephansplatz und der “autogerechten Stadt” bis zu Mobilitätskonzepten und dem öffentlichen Nahverkehr im 21. Jahrhundert.
Quelle: Museum der Arbeit Hamburg
Wann und wo
Museum der Arbeit
Wiesendamm 3
22305 Hamburg
1. Juni bis 23. September 2012