Doch als ich dann endlich den ersten farbigen-Testfilm entwickelt habe, ärgere ich mich ein wenig, daß ich nicht schon viel früher auf die Idee gekommen bin, denn für mich fühlt sich das Entwickeln eines Farbfilms wesentlich einfacher an, als eines schwarz/weißen. Ein Manko (manche nennen es auch “Segen”) der Schwarz/Weiss-Entwicklung ist, daß es für jeden Film eine andere Rezeptur gibt. Unterschiedliche Entwickler mit unterschiedlichen Entwicklungszeiten, Kipp- oder Standentwicklung, “pushen” oder “pullen”, verschiedene Temperaturen… man kann aus einem Füllhorn an (für den Anfänger) undurchsichtigen Kombinationen die für sich mit am wenigsten Angst behaftete heraus suchen und hoffen, dass alles gut geht. Ich hab ne Mene Lehrgeld bei der s/w-Entwicklung gezahlt, weil ich ungeduldiger Mensch oft genug am falschen Rad gedreht habe…
Anders hingegen die C41 Farbentwicklung: Feste Temperatur, feste Zeiten und 3 Flaschen Chemie. Aus die Maus! Die einzig wirkliche Schwierigkeit besteht in der genauen Temperierung des Farbentwicklers – hier sollten möglichst exakt 38°C eingehalten werden… (bei s/w läuft das Ganze bei Zimmertemperatur ab – irgendwas 22°C) ansonsten ist der Rest ein Kinderspiel. Der JensMichaelCramer hat den ganzen Vorgang bereits sehr schön und einfach beschrieben, deshalb verzichte ich hier mal auf weitere Details.
Meine Jobo macht eigentlich nichts anderes, als ein Wasserbad auf 38°C zu erhitzen und die Entwicklerdose zu drehen… das könnte ich theoretisch auch noch mit der Hand machen… also eigentlich keine Zauberei. Und als ich den ersten Film fertig hatte, war ich vom Tempo und dem kurzen und knackigen Verfahren total begeistert.
Ich hab mich als Nächstes sogleich an einen Rollei-Crossbird gewagt, den ich mit meiner Rolleiflex in Hamburg belichtet hatte. Geht doch!