Halt an Deinem Traum fest!

Von Wernerbremen

Quelle: Helmut Mühlbacher


Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Ashley Hodgeson erzählen:
„An meinem Traum festhalten“
Ich war damals 13 Jahre alt. Die ganze Sommersaison über hatten wir auf die Kreismeisterschaften in der Leichtathletik hingearbeitet. Jetzt war der Tag gekommen und ich bereitete mich gerade auf den 3000-Meter-Lauf vor.

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Mein Fuß war immer noch nicht ganz ausgeheilt, sodass ich lange nicht wusste, ob ich überhaupt an dem Laufwettbewerb teilnehmen konnte.
„Achtung…fertig…“ Die Startpistole feuerte und wir liefen los. Die anderen Mädchen schossen auf und davon. Ich bemerkte, dass ich humpelte, und fühlte mich  gedemütigt, als ich immer weiter zurückfiel.
Die Siegerin hatte mich zweimal überrundet, als die die Ziellinie überquerte. „Hurra“, schrie die Menge. Es war der lauteste Beifall, den ich je bei einer Meisterschaft gehört hatte.
„Vielleicht sollte ich aufgeben“, dachte ich, während ich weiterhumpelte. „Die Leute wollen bestimmt nicht warten, bis ich den Lauf beendet habe.“ Dennoch lief ich aus irgendeinem Grund weiter.
Die letzten beiden Runden waren sehr schmerzhaft und ich beschloss, im nächsten Jahr nicht mehr an dem Laufwettbewerb teilzunehmen. Ich hatte keine Chance, auch wenn mein Fuß wieder in Ordnung war. Die Läuferin, die mich zweimal überrundet hatte, war einfach zu schnell.
Als ich im Ziel angekommen war, hörte ich Beifall. Er war genauso stark wie der Beifall, den  die Siegerin erhalten hatte. „Was geht hier vor“, fragte ich mich. Ich drehte mich um und war mir sicher, dass der Beifall den Jungen galt, die sich gerade für ihren Lauf fertig machten. „Das wird es sein. Sie klatschen für die Jungen.“

Ich wollte gerade unter die Dusche gehen, als ein Mädchen im Gang mit mir zusammenstieß.
„Du bist mutig!“, sagte sie zu mir.
„Mutig? Sie muss mich verwechseln, ich bin gerade Letzte geworden“, dachte ich.
„Ich wäre niemals in der Lage gewesen, die dreitausend Meter durchzuhalten. Ich hätte schon nach einer Runde aufgegeben. Was ist mit Deinem Fuß los? Hast Du gehört, wie wir Dir zugejubelt haben?“, äußerte sich das Mädchen.
Ich konnte es kaum glauben. Menschen, die mich gar nicht kannten, hatten mir zugejubelt. Und zwar nicht, weil ich gewonnen, sondern weil ich nicht aufgegeben hatte.
Plötzlich hatte ich wieder Hoffnung. Ich fasste den Entschluss, im nächsten Jahr doch wieder am Laufwettbewerb teilzunehmen. Diese Mädchen hatte meinen Traum gerettet.An diesem Tag lernte ich zwei Dinge:
Erstens: Es kann große Wirkung haben,
wenn man freundlich zu jemand ist und ihm etwas zutraut.
Zweitens: Stärke und Mut lassen sich nicht immer an Siegen und Medaillen ablesen.
Stärke und Mut zeigen sich darin, dass wir Schwierigkeiten und Hindernisse überwinden.
Die stärksten Menschen sind nicht immer die, die gewinnen,
sondern die, die nicht aufgeben, wenn sie verlieren.

 Ich träume davon, eines Tages – vielleicht als Schülerin der Abschlussklasse – einen Lauf zu gewinnen und dafür ebenso starken Beifall zu erhalten wie damals, als ich das Rennen als Dreizehnjährige verlor.“

Ihr Lieben,
Viele Menschen glauben, wenn sie ein Ziel, einen Traum haben, sie mussten ohne alle Schwierigkeiten und Probleme ihr Ziel erreichen, ihren Traum verwirklichen.
Wenn ihnen das dann nicht gelingt, glauben sie, sie seien Versager.
Dabei unterliegen diese Menschen einem gewaltigen Irrtum:
Wer mehrere Anläufe braucht, um sein Ziel zu erreichen, seinen Traum zu verwirklichen, der ist kein Versager, sondern ein tapferer Mensch, der sein Ziel nicht aufgibt, seinen Traum nicht sterben lässt.
Wer aber bei der ersten Schwierigkeit, die sich ihm auf der Strecke zu seinem Ziel in den Weg stellt, aufgibt, der ist ein Versager.
Zwei Dinge können wir aus dieser kleinen Geschichte lernen:
Wir sollten niemals aufgeben, wenn uns etwas wichtig ist.
Der größte Liebesdienst, den wir unseren Kindern und Enkelkindern erweisen können, besteht darin, sie bei ihren Zielen und der Verwirklichung ihrer Träume zu unterstützen.
Ermutigung ist das, was unser Lebensmotor braucht, um motiviert zu laufen.
Ermutigung ist das, was unsere Kinder und Enkelkinder und alle Menschen, denen wir begegnen, ebenso stark benötigen wie wir selbst.
Eine kluge alte Frau sagte einmal zu mir:
„Wenn Du die Menschen, die Dir begegnen, nicht kritisierst, sondern stattdessen die Gelegenheit nutzt, sie zu ermutigen, wirst Du Wunder erleben und viel Dankbarkeit erfahren!“
Ich wünsche Euch einen ermutigenden Abend und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner

Quelle: Karin Heringshausen