Aus irgendeinem nicht mehr nachvollziehbaren Grund haben wir uns nun doch darauf eingelassen, eine geführte Tour zur Halong Bay zu buchen.
Zwei Tage, eine Nacht auf dem Boot und wir verlängern von dort auf eigene Faust auf einer feinen Insel. Guter Plan soweit, so dachten wir.
Wir finden auch ein günstiges Angebot, was im ersten Reisebüro als 2-Sterne-Reise für 45 UD verkauft wird; bei der weiteren Vergleichssuche bietet uns eine andere Travel-Agency das gleiche Angebot als angebliche 3-Sterne-Fahrt für 69,-UD an…. (wirklich haargenau das gleiche Angebotsheftchen mit den gleichen Bildern, nur dass überall anstatt 2-Sterne-Übernachtung von 3-Sternen die Rede ist!
Nehmen wir natürlich das günstige Angebot und starten unsere schöne Tour am nächsten Tag früh am Morgen, was schon kein guter Anfang war, da meine Nacht leider etwas kurz gewesen ist und wir am Tag zuvor mit zwei netten Burschen von elf bis zehn Uhr in mehreren Bars versackt sind. (in Hanoi kann man nämlich nicht sehr viel machen; ist eine Art „Stop-Over“-Stadt, gibt ein paar Museen und sonst noch ein paar Ho Chi Minh Statuen, das wars aber; Sonst ist es ähnlich laut wie in Indien)
Wie auch immer, wir mussten uns aus dem Bett quälen, weil die Tour ja nun mal gebucht war und konnten uns mit 18 anderen Leuten während der Fahrt im Bus vergnügen, was unser Guide mit erheiternden Auflockerungs-, und Kennenlernfragen versucht hat zu forcieren, allerdings eher weniger erfolgreich.
Ich glaube, wir waren nicht die einzigen etwas weniger enthusiastischen Personen an diesem Tag…
Auf dem Boot mit seinen 8 Kabinen wurden wir erstmal mit 40 Leuten zum Lunch zusammengepfercht.
Kajüten durften wir noch nicht beziehen und der missverständliche Welcome-Drink, den viele schon zum Lunch zu sich nahmen, musste im Nachhinein teuer bezahlt werden, da es den Welcome-Drink erst am Abend gibt. Fragt man sich nur, warum er dann noch Welcome-Drink heißt!
Während wir so durch das Weltkulturerbe schifften, versuchen wir die Landschaft zu genießen, was mir auf Grund meiner Müdigkeit bedingt gelang.
Wir stellten erneut fest, dass geführte Touren nicht so unser Ding sind, was sich über den Tag hinweg immer wieder bestätigt hat:
Desorganisation, viel zu viele Menschen, keine Möglichkeit sich frei zu bewegen und zu entscheiden, was wir essen, wann wir schlafen, was wir sehen und überhaupt was wir machen wollen. Unser Trostpflaster: wir haben anscheinend den geringsten Betrag für die Fahrt bezahlt. (Andere australische saufende Schulabgänger haben wirklich teilweise den doppelten Preis für die gleiche Leistung bezahlt…hihi; jaja, daran merkt man, dass man nicht mehr ganz grün hinter den Ohren ist)
Dafür wird uns in einer schönen Märchengeschichte erzählt, dass wir das (tatsächlich schlechteste) Zimmer des Schiffes, als angebliche Suite bekommen, weil wir eigentlich auf ein anderes under-class Schiff gehören, was aber wegen irgendwelcher Verwechslungen und an den Haaren herbeigezogenen Storys zu unserem Glück nun nicht der Fall ist; Das ganze sollte aber natürlich ein Staatsgeheimnis bleiben, und nicht an die anderen weiter getragen werden!
Das macht mich echt wütend im Moment – die ganzen verlogenen Geschichten, nur um Geld zu machen und Ärger zu vermeiden. Aber damit ist es nicht zu Ende…
Da unser Zimmer im Vergleich zu den anderen auch in Ordnung ist, lassen wir eine Meuterei sein und freuen uns, am nächsten Tag das sinkende Schiff zu verlassen und endlich wieder unser eigener Captain zu sein.
Wie vereinbart werden wir auf einer Insel ausgelassen, gemeinsam mit den Leuten die eine 3-Tage-Tour gebucht haben. (Die armen! ;-))
Leider verkauft uns unser Guide die Busfahrt (die eigentlich noch in der Tour dabei sein sollte) und das Ticket für den Nationalpark (das wir angeblich brauchen) zu absolut überteuerten Preisen und zu allem Unglück werden wir weiterhin in die Gruppe gepfercht und am Nationalpark abgesetzt, den wir uns doch überhaupt gar nicht anschauen wollen, zumindest nicht jetzt!
Es wird also doch Zeit für einen Aufstand, der erstmal nur soviel bringt, dass wir angeblich abgeholt und ins Insel Center gebracht werden sollen. Geld sehen wir erstmal keins mehr.
Nachdem unser angeblicher Taxiservise nach ner dreiviertel Stunde immer noch nicht da ist (nachdem uns 3 mal telefonisch versichert wurde, dass wir doch jede Minute abgeholt werden), halten wir selbst einen Bus an und fahren endlich frei und wieder selbständig zu unserem auserkorenen Relaxplatz für die nächsten Tage, bevor in Malaysia ein wenig Alltag und Pflichten auf uns warten.
Gut, Bilder gibts auch, da nur gerade hier im Norden von Vietnam grundsätzlich nicht das beste Wetter ist, sind die meisten Landschaftsbilder etwas neblich-trüb…sorry!