Das traditionelle Halloween-Fest kommt aus katholischen Gebieten von Irland. Von kirchlicher Seite wird oft das Argument der Menschenopfer hervorgebracht aber auch die Verharmlosung des Bösen sowie moralische Bedenken speziell bei Kindern.
Ursprünglich war das Fest gegen böse Geister - also genau das, was dem Halloween-Fest von der Glaubensseite unterstellt wird. Die Masken, aufgestellten Dinge et cetera sollten helfen genau diese Wesen fernzuhalten.
Wenn man es darauf anlegt, kann jedes Fest mit irgendwelchen kriminellen Machenschaften in Verbindung gebracht werden. Ich wette, auf Weihnachten sind auch schon irgendwelche Dinge passiert. Dennoch kommt niemand auf die Idee, gleich das ganze Fest auf die gleiche Stufe zu stellen wie die kriminellen Taten.
Auch die moralischen Bedenken kann man immer und überall einwerfen. Sollten Kindern TV schauen? Immerhin werden sie direkt Manipulationsversuchen ausgesetzt. Genau wie die Erwachsenen. Trotzdem sehen Kinder fern, kaufen Zeitschriften mit Werbung et cetera. Ist im Prinzip auch moralisch verwerflich von den Eltern dem Kind offensichtlichen Manipulationsversuchen auszusetzen. Aber das ist ein Lernprozess. Das Kind kann dadurch, ebenso durch Halloween, lernen zu differenzieren.
Viel verwerflicher empfinde ich die sogenannten Hell Houses, Höllenhäuser, die von fundamentalistisch-evangelikalen Gemeinden in den USA betrieben werden. Dort werden Sünden, Drogenmissbrauch, Abtreibung, außerehelicher Geschlechtsverkehr, Homosexualität und co konkret und direkt dargestellt. Der übliche Rechtfertigungsversuch: Harte Realität benötigt harte Mittel um dagegen anzukämpfen.
Die Frage ist ja nun. Ist ein Fest mit Tradition wobei Kinder und Erwachsene gleichermaßen Spaß dran haben, das einen guten, positiven Background hat verwerflicher als ein Höllenhaus, wo immer noch alte Regeln in bester Moralapostelmanier dargestellt werden, wo (wahrscheinlich) auch Kinder Zugang zu haben - man bedenke: alle Themen werden schauspielerisch dargestellt.
Was denkt ihr?