"Hallo Mister Gott, hier spricht Anna"

Manchmal, wenn mir langweilig ist, stöbere ich ein wenig herum. Das habe ich gestern wieder gemacht und da fiel mir ein Büchlein in die Hand, das ich eigentlich fast vergessen hatte... Mein Buchtipp: "Hallo Mister Gott, hier spricht Anna"
Es ist schon 26 Jahre her, seit ich es gelesen habe und so habe ich mich hingesetzt und es wieder in mich reingezogen. Es heisst: "Hallo Mister Gott, hier spricht Anna".
Man muss sich schon etwas hineinleben, um verstehen zu können, welch tiefsinnige Gedanken ein fünfjähriges Mädchen in sich trägt. Und noch dazu, weil es der Wahrheit entspricht. Anna gab es wirklich! Und hier ein kurzer Ausschnitt des Buches!
"Mister Gott muss sich manchmal ganz klein machen, sonst weiss er doch überhaupt nicht, wie ein Marienkäfer lebt - oder?" Das sagt Anna mit fünf, ein Jahr, nachdem Fynn sie als Strandgut in den Docks von London aufgelesen hatte. Drei Jahre verbringen die beiden miteinander. Sie sind wie Kletten und Anna erklärt Fynn, wie alles wirklich ist. Gott und die Welt, Menschen und Liebe, Lachen, Angst, Freude und Trauer . . .

Und so erforschen die beiden in drei Jahren mehr, als viele Menschen in ihrem ganzen Leben erfahren. Dank Anna. Denn dieses "Geschenk auf zwei Beinen" nimmt nichts hin, hinterfragt alles.
Sie entlarvt vieles, was die grossen Leute so reden, als Gewäsch. Anna hat einen Röntgenblick für falsche Gefühle und bohrt mit ihrem Zeigefinger bis auf jeden Grund. Anna liebt alles und jegliches. Und alle lieben Anna.
Die Geschichte von Anna, dem "cleveren Engel", der zufällig auf die Erde gefallen ist, ist wie ein reinigendes Gewitter, ein Brevier für Menschen, denen die Liebe abhanden gekommen ist und die vor lauter Alltag den "Draht nach oben" verloren haben. 
Anna hat übrigens wirklich gelebt, und der Autor Fynn (in Wirklichkeit ein irischer Mathematiker, der unter dem Pseudonym Fynn Bücher schreibt) hat Annas Geschichte erzählt, so wie Anna wusste, was Wirklichkeit ist.

Als die Achtjährige von einem Baum stürzt, sagt sie als Letztes zu Fynn: "Wetten, dass mich Mister Gott dafür in sein Himmel reinlässt?" Fynn musste nicht wetten. Er wusste, Anna hatte wie immer, recht. Eine Anna gibt's nur selten. Schade, käme sie öfters, die Welt würde besser aussehen.


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