Ich hatte am 31.10. 18 einen Unfall, bei dem ich mir zwei Armbrüche zuzog.
Eine Humerusschaftfraktur und eine Humeruskopffraktur. Dazu unsagbare Prellungen an der Muskulatur und den Sehnen, mit Blutergüssen, die dunkler waren als in der Hölle die Nacht.
Ich wurde buchstäblich aus dem normalen Tagesablauf gerissen und spürte den Schock erst sehr viel später.
Eine geforderte OP habe ich verweigert, da ich wusste, dass viele Analysen warteten, die erstellt werden mussten. Außerdem sagte mir mein Gefühl, dass es auch so heilen wird.
Die ersten Nächte waren die Hölle, ich konnte, wenn überhaupt, nur im Sitzen schlafen und musste als dickköpfige Medikamentenverweigerin täglich mehrere Novalgin einnehmen.
Man hat mich in eine unbeschreiblich unbequeme Bandage gesteckt, die täglich einmal ab musste, damit ich gewaschen und die Haut gepflegt werden konnte. Und natürlich musste das verfluchte Teil auch wieder angelegt werden.
Beim Wechsel hielt ich mit der gesunden Hand, den kranken Arm fest wie so ein Kleinkind sein Schmusetierchen. Ich brauchte lange, um den Arm loszulassen.
Hinzu kam, dass ich eine fremde Person brauchte, die mich pflegte, half beim Bandagen-Wechsel und mich die ersten Wochen gewaschen hat.
Ich kann nicht beschreiben, welche Überwindung dies für mich bedeutet hat. Wie dem auch sei. Diese Frau war da und half.
Dafür hier ein Dankeschön an Sabine.
Aber nach all den Wochen wird es einem einfach zu viel, und ich denke, Sabine versteht, dass ich sie eine Weile nicht mehr sehen kann ... Ja ich weiß, sie mich auch nicht mehr 😀
Da trafen zwei Dickköpfe aufeinander.
Nach über drei Wochen bekam ich eine Schiene mit einer Schulterkappe, die zwar viel bequemer war, aber trotzdem brauchte ich weiterhin, wegen der Schulterkappe Hilfe beim Aus- und Anziehen, beim Waschen usw.
Nach über fünf Wochen kam die Kappe weg, es blieb die Schiene. Ich konnte zum ersten Mal allein Duschen gehen. Ich sage Euch, das war ein Gefühl, als fiele Weihnachten, Geburtstag, Ostern und die erste große Liebe auf einen einzigen Moment.
Ich bemühte mich, vom Tag nach dem Unfall an, die Analysen weiterhin zu erstellen, mit dem Rückstand klarzukommen und mit den neuen Anfragen.
Ich kann sagen, es war ein mühsames Unterfangen, da ich alles mit der rechten Hand schreiben musste.
Telefonberatungen waren mehr als schmerzhaft, da ich auf dem rechten Ohr nur noch ca. 10% Hörvermögen habe, musste ich somit den Hörer mit der rechten Hand ans linke Ohr halten, was mir weitere gesundheitliche Probleme bei der rechten Schulter und sämtlichen Gelenken am Arm und der rechten Hand einbrachte.
Das einhändige Schreiben entwickelte sich nach und nach fast zur Perfektion 😀 ...war aber trotzdem sehr anstrengend. Zwischendurch entdeckte ich, dass ich meinem Handy diktieren kann und diese Teil mir alles in eine Worddatei schrieb. Nur leider war viel Korrekturarbeit nötig. Was dieses Teil manchmal verstand, war unsagbar. Aus einem Kartenbild wurde dann mal ein Gartenkack und ähnliche Kuriositäten mehr ... Ja doch, das Handy meinte das so, nicht Ich 😀
Da ich von Geburt an Neurodermitis habe, die allerdings nur alle paar Jahre schubweise mal Hallo sagt, kamen hier natürlich auch Probleme. Ich war überall, wo Haut auf Haut kam und unter der Schiene wund und entzündet.
Pünktlich zu heilig Abend morgens, konnte ich die letzte überfällige Analyse verschicken und dann kam alles hoch. Der Stress, der Schock, die Überbelastung, die durchgestandenen und noch vorhandenen Schmerzen ... einfach alles.
Mir wurde klar, welches Glück ich trotz allem hatte. Einige Millimeter weiter nach links gefallen und ich hätte mir so den Kopf an einer spitzen großen Kante angeschlagen, ich würde wohl jetzt hier nichts mehr schreiben.
Inzwischen ist auch die Schiene weg und ich kann mich wieder allein versorgen, anziehen, duschen usw.
HURRA!!!
Da ich zur Übertreibung neige, muss ich mich jedoch täglich mehrmals selbst abbremsen.
Auch das Schreiben auf der Tastatur geht seit einigen Tagen wieder mit zwei Händen. Einige Wochen wird es noch dauern, bis alles gut ist, da die Bewegungen mit dem linken Arm teilweise noch sehr schmerzhaft sind oder überhaupt noch nicht gehen.
Warum ich all dies berichte, zum einen, um mein langes Stillsein hier zu erklären, zum anderen, um euch aufmerksam zu machen, wie gefährlich Hausarbeit und im Weg liegend Kabel sind. Man denkt nicht daran, macht einfach, und es wird selbstverständlich, es ging ja immer gut, also geht es doch wohl auch in der Zukunft gut.
Nein meine Lieben, irgendwann zeigt euch das Leben, dass ihr unachtsam ward und knallt euch mal eine volle Breitseite rein.
Zum dritten aber möchte ich mitteilen, dass ich mir nun endlich einmal einige Tage berufliche Auszeit nehmen werde.
Ich muss zur Ruhe kommen und mich auch einmal wieder um meine geliebten Texte, meine Projekte und meine Visionen kümmern.
Ihr könnt wie gewohnt Analysen buchen, da ich diese in der Reihenfolge der Bestellungen und Geldeingang in den Terminplaner eintrage, da ich am 01.01.19 wieder mit den Beratungen anfangen werde. Verschicken werde ich aber erst wieder zu 02.01.2019.
Die wenigen Tage bis ins neue Jahr werde ich aber endlich einmal nur mir selbst widmen und all den Dingen, die ich so liebe, und doch so sehr vernachlässigt habe.
Es war schon lange überfällig und dieser Unfall hat mir auch bewusst gemacht, dass ich die letzten ca. zwei Jahre zu wenig an mich gedacht habe, weil ich so schnell als möglich die bestellten Analysen und Horoskope erstellen wollte.
Jeder der selbständig ist, weiß wahrscheinlich wovon ich rede 😉
Weil, wenn ich ein Projekt im Kopf hatte, die Nächte durchmachte, und mich monatelang überforderte, um es fertig zu bekommen. Was mir in den Kopf kommt und gefällt muss umgesetzt werden ... und zwar rasch 🙂
Zukünftig werde ich mehr Zeit an mich schenken.
Wichtig ist mir jetzt im Nachhinein die Erkenntnis, wer wirklich in dieser für mich sehr schlimmen Zeit da war. Ich kann versichern, viele waren es nicht. Ich brauche gerade eine Hand zum Abzählen.
Dies war für mich ein sehr schmerzhafter Erkenntnisprozess, der aber auch die Weichen für manche Veränderung in der Zukunft stellte.
Zu guter Letzt möchte ich mich bei all den Klienten bedanken, die eine solche Geduld mit mir hatten, da sie teilweise lange auf Ihre Prognosen warten mussten.
Hier ist mir überall viel Verständnis entgegengekommen, dafür von mir euch allen, ein tief aus dem Herzen kommendes Dankeschön ♥ ♥ ♥
Eure Erika