Mitten in der allgemeinen Urlaubszeit besuchte Stefan gemeinsam mit seiner Abgeordnetenkollegin Halina Wawzyniak das Rupert-Neudeck-Haus in Prenzlauer Berg.
Das nach dem Begründer der Hilfsorganisation Cap Anamur benannte ehemalige Bürohaus in der Storkower Straße 139c ist seit kurzem ein Familienhaus für Flüchtlinge. Betrieben wird die Einrichtung durch das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk. Unter Leitung von Jan Schebaum bietet das Haus derzeit 255 Menschen, darunter vielen Kindern und Jugendlichen, eine neue Heimat. Schebaum ist eine beeindruckende Person, ein Mann mit großer Berufserfahrung und einem starken Willen und zugleich ein Berliner mit Herz und Humor.
In „seinem“ Haus stehen viele Wohnungstüren offen. Die Zimmer wurden liebevoll mit traditioneller Webkunst auf gemütlich getrimmt. Frauen schlendern über die Flure, Männer sitzen mit den größeren Kindern vor Computern und lernen und die Jüngsten stromern durch die Gänge. Jens Schebaum ist sofort umringt und Groß und Klein rufen lachend „Hallo Chef!“ Der hingegen herzt jedes Kind!
Zwar abseits von Wohngebieten und doch mitten in Berlin gelegen, ist das Haus gut zu erreichen. Schnell konnte das Heimleitungsteam den Bewohnern vermitteln, wie Kitas, Schulen und Ämter zu erreichen sind. Unterstützend findet im Haus auch Deutschunterricht statt.
Eine wichtige Grundlage für das Funktionieren des Hauses ist nicht zuletzt die Geduld des Betreuerteams. Ängste, Sorgen und Probleme der oft traumatisierten Flüchtlinge werden offenbar sehr ernst genommen. Hilfreich ist auch die Zusammenarbeit mit lokalen Initiativen, Organisationen, Jugendfreizeiteinrichtungen und Kulturschaffenden aus dem Mühlenkiez und dem im Bötzow-Viertel gegründeten Unterstützerkreis.