Halb und Halb
Nathan ist ein Halbcode, er stammt von einer weißen Hexe und einem schwarzen Hexer ab. Seit seiner frühesten Kindheit an, nimmt dies der Rat der weißen Hexen zum Anlass, um Nathan in seinen Freiheiten immer weiter zu beschneiden. Er wird beleidigt, verspottet, verprügelt und wie ein Hexling zweiter Klasse behandelt, fast noch niedriger, als die Fains, Menschen ohne magische Begabung . Selbst seine große Schwester Jessica verabscheut Nathan abgrundtief, nur sein Bruder Arran, seine Schwester Deborah und seine Gran halten zu ihm. Mit den Jahren nehmen die Einschränkungen und Verbote immer weiter zu, bis Nathan eines Tages von den Jägern abgeholt wird und sie haben nichts Gutes mit ihm vor…
Bei diesem Buch hatte ich mal wieder Schwierigkeiten den Inhalt so zusammenzufassen, dass ich nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig von der Handlung preisgebe. Ich habe mich gänzlich unvoreingenommen in dieses Buch fallen lassen und war überaus positiv überrascht! „Half Bad“ war seit langem mal wieder ein Buch, in dem ich völlig versinken und alles um mich herum ausblenden konnte. Ablenkungen waren absolut inakzeptabel! Mir hat an der Geschichte gut gefallen, dass es keine klare Abgrenzung zwischen Gut und Böse gibt, die Grenzen verschwimmen hier zu einer Grauzone und ich konnte meine Sympathien und Antipathien nicht klar verteilen. Allerdings war mir eines schnell klar: Der Rat der weißen Hexen ist absolut untragbar! Was hier mit Nathan angestellt wird, nur weil er halb weiß und halb schwarz ist, ist absolut übel hat mich mehr als nur einmal schockiert!
Der Schreibstil ist in diesem Jugendbuch recht einfach gehalten, denn Nathan, der hier als Ich-Erzähler fungiert, ist was Sprache, Schreiben und Lesen angeht nicht gerade ein Ass. Das spiegelt sich dann natürlich in recht einfachen Sätzen und Gedankengängen wieder. Allerdings konnte mich Nathan mit seinen Gedanken und Erlebnissen so in den Bann schlagen, dass ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt habe. Ich wollte zu jeder Zeit unbedingt wissen, wie es weitergeht, welche Gemeinheit sich der Rat als Nächstes für den Jungen ausgedacht hat und wie Nathan sich da wieder rauskämpft. Für mich war somit die gesamte Geschichte sehr spannend und interessant.
Nathan als Hauptprotagonist polarisiert, denke ich. Ich war mir manchmal auch nicht ganz sicher, ob ich ihn nun mag, oder nur bemitleide. Später habe ich dann aber doch meine Sympathie für den jungen Mann entdeckt und wollte ihn nur heil und lebend aus den brenzligen Situationen heraus haben. Und er sollte seine drei Geschenke bekommen, unbedingt! Alle weiteren Personen kommen nur kurz oder gelegentlich vor, wie z.B. Nathans Bruder Arran, der für ihn die wichtigste Bezugsperson in seinem Leben ist. Auch Annalise, Nathans Love interest und eine reinweiße Hexe, kommt nur ab und zu vor, auch wenn sie wichtig ist. Gabriel mochte ich übrigens von Anfang an und hoffe, ihm in den nächsten Büchern wieder zu begegnen. Alle anderen sind nur relativ kurzzeitig Nathans Weggefährten.
Das Cover finde ich sehr gelungen. Effektvoll schweben Schlieren roter Farbe (Blut?) über einen glänzenden silbernen Hintergrund. Der Titel befindet sich vertikal in der Mitte des Covers. Mit diesem Titelbild hat das Buch sofort meine Aufmerksamkeit errungen!
Fazit: Ich wurde von „Half Bad – Das Dunkle in mir“ von Sally Green sehr positiv überrascht. Die Geschichte hat sich mir tief eingebrannt und ich denke auch nachdem ich das Buch beendet habe, über Nathans Schicksal nach. Wie mit ihm umgegangen wurde, nur weil er anders ist macht mich wütend und traurig, vor allem, da es vielen Menschen genauso geht! Ich vergebe fabelhafte fünf von fünf Sternen für dieses tolle Debut!
Half Bad - Das Dunkle in mir
von Sally Green Gebundene Ausgabe: 432 Seiten Verlag: cbj (31. März 2014) Sprache: Deutsch ISBN-10: 357015842X ISBN-13: 978-3570158425 Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren Originaltitel: Half Life Trilogy 1 - Half Bad
Rezension vom 17.03.2014
Herzlichen Dank an den Verlag für die Bereitstellung dieses wunderbaren Buches!