Halbjahreshighlights 2019

Von Livereadlove

Hallo ihr Lieben!

Wie im vergangenen Jahr habe ich beschlossen meine Highlights aus den Monaten Januar bis Juni mit euch zu teilen. Ich finde es schön eine kleine Übersicht meiner Highlights aus den letzten 6 Monate zu bekommen, um zu sehen wie oft ich absolut begeistert wurde. Goodreads unterstützt mich mit dieser kleinen Statistik sehr, da ich dort alle meine Listen aktuell und genau führe. Alles, was neu dazu kommt wird über goodreads erfasst und alles was gelesen wird, wird ebenfalls dort festgehalten. Falls es euch interessiert könnt ihr mir gerne hier folgen.

Insgesamt habe ich bisher 35 Bücher von meinen als Ziel gesetzten 60 Büchern gelesen. Das sind 58%. Bisher ist mein Schnitt also mehr als gut. Ich habe mein Ziel dieses Jahr etwas heruntergeschraubt, da ich letztes Jahr meine Challenge nicht erfüllt habe und mir dadurch klar wurde, dass sich mein Leseverhalten im Moment schwer vorausdeuten lässt. Also habe ich meine Ziele niedriger gesteckt, um nicht am Ende des Jahres in eine selbstgemachte Drucksituation zu kommen, nur weil ich unbedingt noch mein Leseziel erreichen muss.

Von diesen 35 sind tatsächlich 13 Bücher, die ich gelesen habe, mit 5 Sternen bewertet worden. Ich bin von dieser Zahl überrascht worden, weil ich überhaupt nicht damit gerechnet habe, dass ich so viele Bücher genial gefunden habe. Dennoch habe ich mich dazu entschieden eine Auswahl zu treffen und nicht alle 13 Bücher vorzustellen. Ich möchte euch heute die Bücher vorstellen, die wirklich zu wahren Herzensbüchern geworden sind und die für mich auch Potential zu Lebenslesehighlights haben.

Allen voran „Red Rising“ Band 1 und 2. Was habe ich diese beiden Bücher verschlungen? Es gab für mich kein Halten mehr. Die Welt von Darrow hat mich komplett in seinen Bann gezogen und ich konnte mich nur schwer daraus lösen. Es hat mich viel gekostet so weit zu kommen und aus diesem Grund steht auch der dritte Teil noch ungelesen in meinem Regal. Ich habe Angst davor, die Geschichte zu einem Ende zu bringen, das mir möglicherweise gar nicht gefällt. Ich habe Angst davor, was Pierce Brown meinen geliebten Charakteren noch abverlangen wird, was er mir abverlangen wird. Kann es für diese Reihe überhaupt ein gutes Ende geben? Gleichzeitig habe ich aber auch Band 4 noch im Regal stehen, der mir sagt, dass die Geschichte um Red Rising noch längst nicht wirklich zu Ende ist und ich weiß nicht was mir mehr Angst macht. Die Tatsache, dass es weiter geht oder die Tatsache, dass ich nicht weiß ob ich bereit für das Ende bin.
Ihr seht, sobald ich auch nur darüber nachdenke glüht mein Herz, meine Gedanken rasen und ich versuche irgendwie mich wieder zu beruhigen. Diese Reihe ist wirklich großartige Science-Fiction. Ich kann euch die Bücher wirklich nur ans Herz legen. Es ist rau, es ist hart, es ist jedoch auch voller Liebe, Freundschaft, Mut und Kampfgeist. Wagt es und ihr werdet ganz bestimmt belohnt werden.

Ein weiteres wahres Highlight war „Schamlos“ von Amina Bile, Sofia Nesrine Srour und Nancy Herz. Diese drei Muslima haben ein Buch geschaffen, das für die Recht der Frauen plädiert, welches jungen Mädchen Mut macht aufzustehen, zu kämpfen und für ihre Rechte einzustehen. Das Buch verdeutlicht, mit was junge Muslimas zu kämpfen haben und machen klar, unter welchem Druck diese Mädchen stehen können, wenn sie in einer Familie aufwachsen, die sehr konservativ ist. Sie erzählen von negativer sozialer Kontrolle, von ihren Erfahrungen und teilen Geschichten von anderen jungen Muslimas, die ähnliches durchlebt haben. Sie versuchen zu verdeutlichen, dass sie einen Mittelweg finden möchten, zwischen ihrer persönlichen Freiheit und der Kultur von ihren Familien, die sie nicht verraten möchten. Während des Lesens habe ich mir viele Gedanken gemacht. Darüber, dass ich als weiße Frau, die in einem christlichen Umfeld aufgewachsen ist, so viele Freiheiten genieße, die ich als selbstverständlich angenommen habe. Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen!

Ein weiteres Sachbuch, das mich nachhaltig beeindruckt hat, war „Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche“ von Reni Eddo-Lodge. Sie beschäftigt sich in ihrem Buch mit der Frage, was es bedeutet, in einer Welt, in der Weißsein, als die selbstverständliche Norm gilt, nicht weiß zu sein. Sie spürt den historischen Wurzeln der Vorurteilen nach und zeigt deutlich auf, dass die Ungleichbehandlung Weißer und Nicht-Weißer unseren Systemen seit Generationen eingeschrieben ist. Egal ob es um Politik oder Popkultur geht: diskriminierende Tendenzen werden nicht nur von offenen Rassisten, sondern auch von vermeintlich toleranten Menschen praktiziert. Um den strukturellen Rassismus zu erkennen und zu bekämpfen müssen darum People of Color und Weiße gleichermaßen aktiv werden. Dies versucht die Autorin auf eindrückliche Weise in ihrem Buch herauszustellen. Das Buch hat mich wirklich sehr beeindruckt. Es hat mich wach gerüttelt und so viele Denkanstöße gegeben. Es war wirklich hart das Buch zu lesen, denn es hat mir meine eigenen Unzulänglichkeiten aufgezeigt. Es hat mir gezeigt, dass ich noch so viel zu lernen und zu tun habe, um meinem eigenen Rassismus die Stirn zu bieten. Ich nehme so Vieles als selbstverständlich an, ohne darüber nachzudenken, dass es PoC nicht so leicht haben. Ich möchte endlich etwas verändern und dieses Buch hilft dabei! Wenn du auch etwas ändern möchtest, dann empfehle ich dieses Buch in jedem Fall.

Ein ganz anderes Buch ist der Thriller „The Ending“ von Iain Reid gewesen. Ich hätte niemals gedacht, dass mich dieses Buch derart umhauen und begeistern würde. Es hat mich sprachlos zurück gelassen und für Fans von etwas anderen Thrillern, die man erst beim Zuklappen wirklich verstehen kann, die sollten sich dieses Buch aufjedenfall genauer anschauen. Die Atmosphäre ist wirklich atemberaubend gruselig und der Autor schafft es, einen an die Seiten des Buches zu fesseln. Man will und kann nicht aufhören zu lesen, weil man unbedingt verstehen möchte, wovor man sich so derartig gruselt. Es ist absolut genial geschrieben und aufgebaut!
In dem Thriller fährt eine Frau mit ihrem neuen Freund Jake durch die weiten Kanadas, um seine Eltern kennen zu lernen. Trotz der besonderen Verbindung, die die Protagonistin zwischen ihnen spürt, überlegt sie, die Sache zu beenden. Je düsterer draußen die Welt wird, desto dunkler und unheimlicher werden auch die Gespräche und die Atmosphäre im Auto. Wieso lässt die Erzählerin ihren Freund nicht wissen, dass sie einen Stalker hat, der ihr große Angst macht? Wieso verschließt Jake sich ihr gegenüber so? Alles wird immer unbehaglicher und die Stimmung kippt, während das junge Paar unaufhaltsam Richtung Katastrophe steuert.

Ein ganz besonderes Buch für mich war „Worauf wir hoffen“ von Fatima Farheen Mirza. Darin wird die verzweifelte, tragische aber auch ehrlich Geschichte einer muslimisch-amerikanischen Familie mit indischen Wurzeln erzählt und ob man sich aus ihren Werten befreien kann und / oder soll. Amar ist der einzige Sohn und der ganze Stolz seiner Eltern. Immer wenn er gegen seine Familie rebelliert und in Streit mit seinem Vater gerät ist es Hadia, seine älteste Schwester, die zu ihm hält. Bis dieses sich irgendwann fragt, wofür eigentlich? Denn als Tochter und junge Frau hat sie nie die Möglichkeiten, die ihrem Bruder offen stehen. Nach einem großen Streit mit seinem Vater läuft Amar von zu Hause fort und Hadia nimmt langsam aber sicher seinen Platz ein.
Drei Jahre später heiratet die junge Frau aus Liebe den Mann ihrer Wahl und die gesamte Familie hat nun die Möglichkeit sich neu zu erfinden. Doch dann kehrt Amar zurück.
Dieses Buch ist ein Roman über bedingungslose Liebe, Glaube, Freiheit, Reue und Vergebung. Man durchlebt so viele Gefühle, Situationen und Krisen, wie in kaum einem Buch. Man leidet mit den Charakteren, man liebt mit den Charakteren und man vergibt Charakteren. Man bereut, was gesagt und getan wurde und man befreit sich von dem, was einen unterdrückt. Dieses Buch gibt Hoffnung, für das einzustehen, das man liebt. Es gibt Hoffnung, dass es für jeden einen Platz gibt auch wenn dieser Platz vielleicht nicht da ist, wo man es zu Anfang gedacht hat. Dieses Buch hat mich wirklich von Anfang bis Ende begeistert und ich kann es euch nur ans Herz legen, einmal einen Blick hinein zu werfen.

Als letztes stelle ich euch noch einen zweiten Thriller vor, der mich sowohl als Buch als auch als Hörbuch von sich überzeugen konnte. „Liebes Kind“ von Romy Hausmann. Wer einen spannungsreichen Thriller, mit vielschichtigen Charakteren und unvorhersehbaren Wendungen sucht, ist bei diesem Buch absolut richtig. Die Autorin vermag es einen an die Seiten zu fesseln und das Hörbuch lässt einen Film im Kopf ablaufen. Die Sprecher machen ihre Arbeit großartig und die Geschichte erwacht so erst recht zum Leben. Der Thriller ist mir immer noch im Kopf und deshalb definitiv ein Halbjahres- bzw. Jahreshighlight. In diesem Thriller geht es darum, dass eine Frau in der Näher eines Waldes von einem Auto angefahren wird. Der Notarzt wird verständigt und sie wird in ein Krankenhaus gebracht. Ihre Tochter ist bei ihr, die sagt, ihre Mutter sei Lena. Eine Krankenschwester spricht mit dem Mädchen und nach und nach stellt sich eine erschreckende Tatsache heraus: die Frau und zwei Kinder wurden in einer fensterlosen Hütte im Wald festgehalten. Während die Polizei herausfinden möchte, wer der Entführer ist, geht der Albtraum für die angefahrene Lena erst richtig los, denn sie scheint noch immer in Gefahr zu schweben.


Ich bin überrascht, welche Auswahl ich selbst getroffen habe. Mit den Sachbüchern ist eine eher untypisches Genre zu finden und doch bin ich so unglaublich froh, dass diese Bücher von mir gelesen wurden. Ich hoffe sehr, dass das zweite Halbjahr ähnlich tolle Bücher für mich bereit halten wird und vielleicht konnte ich ja den ein oder anderen von euch dazu anregen, selbst eines der vorgestellten Bücher in die Hand zu nehmen. Oder habt ihr eines oder mehrere der Bücher schon gelesen? Schreibt es mir gerne in die Kommentare!

Einen wunderschönen Tag wünsche ich
Eure Anna