Anreise: Gen St. Petersburg führt wohl am Flieger kein Weg vorbei. Mit Lufthansa, Aeroflot oder airBaltic fliegt man von diversen deutschen Airports für ca. 200 Euro ins Venedig des Nordens (Flughafen Pulkovo). In der nördlichsten Millionenstadt der Welt bewegt man sich am besten mit der Metro fort. Taxis sind vergleichsweise preiswert. Aber aufpassen: Nicht wenige Taxifahrer betrügen ihre vermeintlich ahnungslosen Fahrgäste!
Die Petersburger Metro gilt als eine der architektonisch schönsten der Welt. Einmaliges Bezahlen (rund 0,50 Euro) berechtigt das Benutzen der Metro inklusive Umsteigen bis zum Verlassen des Systems über die Rolltreppe.
Logis: Im Luxus zu schwelgen, setzt in der Stadt an der Newa einen dicken Geldbeutel voraus. Es wird aber dafür auch einiges geboten. Kempinski Hotel Moika 22: Wenn man Glück hat, kostet das DZ um 250 Euro, meist ist es aber deutlich teurer. Auf ähnlichem Niveau bewegt sich das „Belmond Grand Hotel Europe“. Im „Four Seasons Hotel Lion Palace“ fühlen sich selbst Gutbetuchte ärmer, wenn sie die Schlussrechnung begleichen. Das liegt gleichermaßen am Zimmerpreis als auch an der erstklasigen Küche, die im „Percorso“ und im „Sintoho“ zelebriert wird.
Die Reisekasse wird deutlich weniger belastet, wenn man im „Alexander House“ absteigt (DZ um 140 Euro). Mehrere Bettenburgen (z. B. „Park Inn Pulkovskaya“ (Foto) und „Park Inn Pribaltiyskaya“ bieten für rund 100 Euro pro Nacht bezahlbaren Komfort (die vier Sterne sind allerdings mehr als geprahlt). Wer partout die Kopeke zum Kupferdraht drehen möchte: Auch Schlafplätze in Mehrbettzimmern gibt es zur Genüge – ab ca. 20 Euro. Fündig werden Sparfüchse auch bei Airbnb.
Das Singer-Haus oder auch Haus des Buches ist ein Jugendstilbau aus dem Jahr 1904 auf dem Newski Prospekt. Die zwei unteren Etagen beherbergen seit den 1920er Jahren die größte Buchhandlung der Stadt.
Möglichkeiten für Bootstouren auf der Newa und den vielen Kanälen gibt es viele – vom privat und spontan für eine Stunde gecharterten Motorboot bis hin zum Musikdampfer mit Restaurantbetrieb. Die Preise schwanken erheblich!
Die Erlöser-Kirche auf dem Blut ist eine Memorialkirche im Zentrum der Stadt. Sie ist unübersehbar nach dem Vorbild der Moskauer Basilius-Kathedrale gestaltet und die einzige große Kirche der Innenstadt, die nicht italienischen und klassizistischen westlichen Baustilen folgt. Erbaut wurde sie von 1883 bis 1912 an der Stelle, an der Alexander II. einem Attentat zum Opfer gefallen war. Sie wurde zur Hundertjahrfeier des Sieges über Napoleon Bonaparte im „Vaterländischen Krieg“ und zum 300-jährigen Jubiläum der Romanow-Dynastie eröffnet.
Die Isaakskathedrale ist die größte Kirche Sankt Petersburgs und einer der größten sakralen Kuppelbauten der Welt. Die Kirche ist 111 Meter lang, 97 Meter breit und 101,50 Meter hoch. Der Durchmesser der vergoldeten Hauptkuppel beträgt 26 Meter. In der Kirche finden mehr als 10.000 Menschen Platz.
Der legendäre Kreuzer Aurora liegt an der Newa vor Anker. Heute ist hier ein Museum eingerichtet (ein Obolus wird fällig). Von diesem Kreuzer wurde im Oktober 1917 ein Schuss abgegeben, der den Beginn der Erstürmung des Winterpalasts signalisierte. Dieser Militärputsch führte letztlich zur Entstehung des sowjetischen Staates.
Essen & trinken: Russische Küche auf höchstem Niveau bietet das „Restaurant Dom“, direkt an der Moika gelegen. Die Hauptgerichte kosten um 30 Euro. Im zentral gelegenen „Palkin“ ist das Essen hervorragend, der Service dafür durchwachsen. Wer für den schmaleren Taler mal so richtig in Pelmeni oder Wareniki schwelgen möchte: „Pelmenya“ kann ich mehr als empfehlen. Für (fast) jeden Geschmack und alle Geldbeutel findet sich etwas in der Malaja Sadowaja. Wohl sein lässt es sich auch in der „Mishka Bar“. Imbiss-Buden gibt es im Zentrum an fast jeder Ecke, einheimische Systemgastronomen ebenso und die „Klassiker“ aus den USA sind ebenfalls gut vertreten. Verhungert ist in St. Petersburg noch niemand – unabhängig von der Größe des Geldbeutels.
Randbemerkung: Wer erstmalig nach St. Petersburg reist und Russisch weder lesen noch sprechen kann, sollte wohlwollend über eine geführte Pauschalreise nachdenken. Wer vor Ort einen Mietwagen bucht, sollte fit in russischen „Sitten und Gebräuchen“ sein.