HALB-ZEIT in Leipzig

Von Andreaskuehn @DE_Globetrotter

Der Markt befindet sich im Herzen der Innenstadt, zwischen Thomaskirche und Nikolaikirche. Jeden Dienstag und Freitag herrscht auf dem Platz das bunte Treiben der Markthändler.
Das Alte Rathaus (Foto) wurde 1556 als erstes Renaissance-Rathaus in Deutschland errichtet und beherbergte bis 1905 Sitz der Stadtverwaltung. Dann wurde es dort zu eng und die Verwaltung zogh in das Neue Rathaus am Wilhelm-Leuschner-Platz um. Heute beherbergt das Alte Rathaus das Stadtgeschichtliche Museum.

Ob zu den Ladenöffnungszeiten oder am späteren Abend, ein Bummel durch die Mädler-Passage ist stets empfehlenswert.

Die größte Stadt (rund 550.000 Einwohner) im Freistaat Sachsen haben wir fast ein Jahrzehnt nicht besucht – ein zweitägiger Trip gen Leipzig war somit kürzlich überfällig. Schon Johann Wolfgang von Goethe ließ in „Faust I“ den Frosch in der Szene Auerbachs Keller sagen: „Mein Leipzig lob’ ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute.“
Anreise: Die Stadt ist sowohl per Auto als auch per Bahn und mit dem Flieger gut zu erreichen. Mit dem ICE gelangt man ohne umzusteigen von Berlin, München, Frankfurt am Main oder Dresden in die Messestadt. Vom Flughafen erreicht man mit öffentlichen Verkehrsmitteln den Hauptbahnhof binnen 15 Minuten. Die Autobahnen BAB 9, BAB 38 und BAB 14 sind eine Viertelstunde vom Zentrum entfernt. Fernbusse fahren ab Goethestraße – unweit des Hauptbahnhofs.
In Leipzig gibt es 13 Straßenbahn- sowie 51 Buslinien. Auch mit der S-Bahn kommt man gut voran. Einen zentral gelegenen kostenfreien Parkplatz bekommt man wochentags nur schwer. Empfehlenswert ist der Kauf der Leipzig Card (10,90 Euro), mit der sowohl Bus, Straßenbahn und S-Bahn genutzt werden können. Zudem gibt es viele Ermäßigungen und Preisvorteile.

Der spektakuläre Zoo Leipzig wurde bereits 1878 geschaffen und gehört zu den ältesten der Welt. Mehr als 850 Tierarten können in ihren naturnah gestalteten Lebensräumen entdeckt werden. Öffnungszeiten: täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr. Haltestelle: Zoo Leipzig (Straßenbahnlinie 12, Richtung Gohlis-Nord)

Übernachten: Leipzig bietet für jeden Geschmack und Geldbeutel die passende Unterkunft. In der Luxus-Liga spielen die zentral gelegenen Hotels „Fürstenhof“ und „Steigenberger“ (DZ ab ca. 150 Euro). Sehr gediegen geht es im Zentrum auch bei „Victor’s“ (DZ mit Frühstück ab ca. 100 Euro), im „InterCity“ (DZ ab ca. 80 Euro) und im „The Westin“ (DZ ab ca. 130 Euro) zu.

Gut gefallen hat uns das Konzept des „B&B Hotel Leipzig-City“. Im DZ kann man ab ca. 64 Euro nächtigen.

Für Backpacker gibt es Bett + Frühstück im Dorm im „Central Globetrotter Hostel“ für 20 Euro. Gleicher Preis (ohne Frühstück) im „Hostel Absteige“.
Wir haben zwei Nächte im sehr zentral gelegenen Centro Hotel Vier Jahreszeiten verbracht und waren mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis außerordentlich zufrieden. Das Frühstück war den Obolus von 8,90 Euro wirklich wert. Am Wochenende sind dort echte Schnäppchen möglich. Kleiner Wermutstropfen: Die Straßenbahn fährt gut hörbar am Hotel vorbei.
Wie immer gilt auch in Leipzig: Je weiter man sich vom Zentrum entfernt, umso höher das Sparpotenzial bei der Nächtigung.
Sehenswürdigkeiten: Was wäre Leipzig ohne das Völkerschlachtdenkmal, ohne Thomaskirche und ohne Nikolaikirche? Aber vor allem musikalisch hat die Stadt Weltniveau. Das Gewandhausorchester ist eines der international renommiertesten Orchester, konzertiert im Gewandhaus, im Opernhaus und in der Thomaskirche. Den Thomanerchor (gegründet 1212) sollte sich niemand entgehen lassen! Rund 100 Thomaner im Alter von 9 bis 18 Jahren treten dreimal in der Woche in der Thomaskirche auf.
Museen gibt es satt und genug, nur mochte ich als bekennender Museums-„Muffel“ bisher keines von innen sehen.

Der Hauptbahnhof ist der bedeutendste Bahnhof von Leipzig. Der Kopfbahnhof hat 21 Bahnsteiggleisen und ist mit einer Grundfläche von 83.640 Quadratmetern der flächenmäßig größte Kopfbahnhof Europas.


Essen & trinken: Leipzig hat einige Spezialitäten zu bieten, die weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt sind: Leipziger Allerlei (gemischtes Gemüse, das im Original mit Semmelklößchen, Flusskrebsen und Krebsbutter angerichtet wird) und die Leipziger Lerche gehören definitiv dazu. Nachdem 1876 ein Fangverbot für Singvögel verhängt worden war, entwickelten kreative Bäcker ein Leckerli, das aus Mürbeteig mit Marzipanfüllung besteht und nur noch in der Form an die einstigen Fleisch-Pasteten erinnert. Eine weniger bekannte süße Köstlichkeit sind die Leipziger Räbchen: Es handelt sich dabei um in heißem Öl ausgebackene und mit Marzipan gefüllte Dörrpflaumen.
Der traditionellen sächsischen Küche (die zu den besten in deutschen Landen gehört!) frönen die Köche in Leipzig ebenso wie internationalen Spezialitäten. Es gibt eigentlich nichts, was verwöhnte Gaumen vermissen könnten. „Zills Tunnel“ können wir guten Gewissens ebenso empfehlen wie „Schaarschmidts Restaurant“ und „Stadtpfeiffer“ – Preis und Leistung passen! Das Angebot an Pizza-Bäckern und asiatischer schneller Küche ist unübersehbar – aber teils wirklich gut. Was uns auffiel trotz herbstlicher Kühle: Im Stadtzentrum kann man wohltuend oft draußen sitzen. Raucher danken es. Veganer kommen im „Symbiose“ und im „Veganz“ voll auf ihre Kosten. Die besten Lerchen gibt es seit Jahren im „Café Kandler“!
Wer in der wärmeren Jahreszeit gen Leipzig reist, sollte unbedingt die „Gosenschenke“ aufsuchen: Toller Biergarten, wo Gose (Bier-Spezialität, die der Berliner Weiße ähnelt) kredenzt wird.