(italienisch für fünf Länder) nennt man einen rund zwölf Kilometer langen Küstenstreifen der Italienischen Riviera nordwestlich von La Spezia (Region Ligurien). Nur rund 7.000 Menschen wohnen in diesem als Nationalpark geschützten Küstenabschnitt. Ein Geheimtipp sind die Cinque Terre spätestens seit der Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe im Jahre 1997 nicht mehr. Von April bis Oktober strömen Heerscharen von Touristen mit der Bahn in die Region. Die Bahnfahrt ab La Spezia ist eine Attraktion, wenngleich die vielen Tunnelstrecken oft grandiose Ausblicke aufs Wasser verhindern. Landschaftlich unendlich reizvoll ist der Wanderweg von Manarola über Corniglia und Vernazza nach Monterosso. Hier wandert man auf recht schmalen Pfaden durch Wein- und Olivenhänge. Festes Schuhwerk ist dabei dort zwingend erforderlich, während man die derzeit gesperrte Via dell´Amore bequem auch mit leichten Schuhen begehen kann. Der Abschnitt zwischen Riomaggiore und Corniglia (über Manarola) ist wegen Arbeiten an der Strecke derzeit gesperrt und wird erst voraussichtlich 2016 wieder für Wanderer geöffnet. Der gesamte Wanderweg durch den Nationalpark ist inzwischen gebührenpflichtig.
Selbstredend kann man im Nationalpark eine ganze Woche verbringen - ein Schnuppertag ist aber ebenfalls möglich. Ein „Sonderangebot" sind die Cinque Terre wahrlich nicht - aber wo ist es schon in Italien „billig"???
Von Südost nach Nordwest reihen sich die fünf Dörfer Riomaggiore, Manarola, Corniglia, Vernazza und Monterosso al Mare entlang der steil abfallenden Küste. Die Cinque Terre bestehen aus kleinen, abschüssigen Geländeeinschnitten, die sich zum Meer hin öffnen. In den Tälern liegt je eines der Dörfer. Vier der fünf Ortschaften sind unmittelbar am Wasser zu finden. Lediglich Corniglia liegt auf einem Felsvorsprung rund 100 Meter über dem Meer. Es existieren drei bekannte Wanderwege. Der „Hohe" Wanderweg (Nr. 1) war einst ein antiker Eselspfad, welcher entlang der Wasserscheide läuft, die die Küste vom Landesinneren trennt. Der Wanderweg beginnt in Levanto im Westen und endet im Osten in Portovenere. Er erstreckt sich über mehr als 40 Kilometer und erreicht eine Höhe von 800 Metern, mit einem Höhenunterschied von circa 1.300 Metern. Dieser mittelschwere Wanderweg ist nur für gut Konditionierte an einem Tag zu schaffen.
Der Wanderweg Nr. 2, bekannter als der Blaue Wanderweg, ist die wohl beliebteste Strecke. Sie weist keine besonderen Schwierigkeiten auf und bietet wundervolle Panoramen zwischen Vernazza und Riomaggiore. Der Weg ist in fünf Stunden gut zu gehen.
Der so genannte Wallfahrtsweg von Soviore nach Montenero ist ein Wanderweg, der die fünf Kulturstätten untereinander verbindet. Man kommt an den als Terrassen angelegten Gärten und antiken Häusern vorbei. Tolle Aussichten! Der Weg ist leicht zu nennen.
ANREISE: In La Spezia gibt es genügend Parkplätze, der Bahnhof ist zentral gelegen. Empfehlenswert ist die Anreise mit Auto oder Wohnmobil ebenso wie mit der Bahn. Mit dem Zug (fast komplett untertunnelt) fährt man entweder bis Monterosse al Mare (Ticket kostet für die einfache Fahrt 2,70 Euro, Fahrtzeit: 25 Minuten) oder steigt unterwegs aus, um die Dörfer zu erkunden. Wer wandern möchte, muss zuvor ein Tages- bzw. Zweitagesticket gekauft haben (10 Euro).
ÜBERNACHTEN: „Villa Steno" in Monterosso al Mare kann ich uneingeschränkt empfehlen (DZ mit Frühstück ab ca. 120 Euro). Fantastisch ist der einzig mögliche Ausdruck: „La Baia di Rio" in Riomaggiore (DZ mit Terrasse ab ca. 100 Euro - es geht auch preiswerter). Mein Tipp für Porto Venere: „Hotel della Baia" (DZ mit Frühstück ab ca. 70 Euro). In La Spezia gibt es Logis für jeden Geschmack und Geldbeutel (auch Hostels mit Dorm für preisbewusste Backpacker).
Wer länger mit dem Wohnmobil bleiben möchte, kann hier campen.ESSEN & TRINKEN: Wie an allen touristischen Hotspots dieser Welt wird man in den Cinque Terre kulinarisch öfter enttäuscht als überrascht. Zu oft wird ebenso lieblos gekocht wie serviert (nicht selten zu gepfefferten Preisen!). Die Zahl der Enttäuschungen dürfte in Monterosso al Mare am höchsten sein.
Aber es gibt Ausnahmen. „Ristorante Belforte" in Vernazza. Die Küche ist ebenso gut wie die Aussicht. Nichts für den schmalen Taler! Preiswerter wird es im „Ristorante Miky" in Monterosso al Mare. In der Osteria „Il Baretto" in Vernazza geht es fair zu. Die Qualität der Speisen rechtfertigt den Preis. Nettes Ambiente.
Von Monterosso al Mare fahren mehrmals täglich (nur bei Schönwetter!) via Porto Venere (einstündiger Aufenthalt) Schiffe zurück nach La Spezia (15 Euro). Nach Porto Venere kann man mit dem Auto/Wohnmobil auch von La Spezia fahren, die Parkmöglichkeiten sind in der Hochsaison allerdings beschränkt.
Porto Venere ist durchaus auch für einen längeren Zwischenstopp geeignet! Zu den Sehenswürdigkeiten gehören neben der über dem Ort thronenden alten Festung die Kirchen San Pietro und San Lorenzo. Ein Bummel durch die engen Gassen und ein Gläschen Wein am Abend (möglichst mit einem schönen Blick auf den Hafen) können ebenfaalls nicht schaden.
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Schreibender vielreisender Backpacker und Reisemobilist