Wenn Menschen verreisen, bereiten sie sich auf ihre ganz spezielle Art auf die Abwesenheit von Zuhause vor. Jeder entwickelt über die Jahre hinweg seine eigene Routine. Die einen wälzen zum Beispiel tagelang Reiseführer, um später festzustellen, dass das Land in dem sie Urlaub machen eigentlich ganz anders ist und viel mehr für sie bereit hält. Die anderen schreiben Listen, auf denen sie haargenau festhalten, welche Dinge sie auf keinen Fall zuhause vergessen sollten. Und dann gibt es Menschen wie mich. Wir backen oder kochen, um uns auf die Reise einzustimmen. Im besten Fall gibt es etwas wirklich Landestypisches, aber die Wahl kann auch auf ein annähernd passendes Rezept fallen.
... weil wir den Hafer lieber selbst in Form von Scones essen.
Und genau aus diesem Grund habe ich Mitte Oktober ein paar wirklich leckere Scones gebacken, die nicht nur meine Umwelt begeistert haben, sondern auch mich auf meinen bevorstehenden Urlaub in Irland einstimmen sollten. Zwar sind die leckeren Teilchen nicht wirklich typisch für die grüne Insel, doch erfreuen sie sich dort trotzdem großer Beliebtheit als „Cream Tea Scones”, wie ich von einem Einheimischen später erfahren habe.
Und sicher ahnst du schon, dass ich dir jetzt nur zu gerne das Rezept mit auf den Weg gebe, damit du etwas zum Knabbern hast, während du erfährst, was das eigentlich besondere an dieser Reise nach Irland war.
Hafer-Scones können mit veganem Joghurt ganz einfach veganisiert werden
Gesunde Hafer-Scones mit Apfel
Du brauchst für etwa 8-10 Stück:200g Hafermehl oder gemahlene Haferflocken
150g Mehl deiner Wahl
1 EL Maisstärke
1 TL Backpulver
1/2 TL Natron
1 TL Meersalz
75 g Kokosöl/-fett
3 EL Cashewmus
250 ml Joghurt
2 geriebene Äpfel mit Schale
Mische alle trockenen Zutaten miteinander. Gib anschließend Kokosfett und Cashewmus hinzu und verknete alles mit den Fingern zu groben Streuseln. Mische danach Äpfel und Joghurt unter und verrühre alles vorsichtig mit einem Kochlöffel. Achtung: Hier solltest du nicht zu intensiv kneten, da die Scones sonst später hart werden. Ist der Teig krümelig, hält jedoch zusammen, ist er perfekt.
Diesen Teig drückst du nun auf einer bemehlten Arbeitsfläche flach, zweieinhalb Zentimeter sind super! Nun kannst du mit runden Ausstechern deine Hafer-Scones formen. Aber auch mit dem Messer lassen sich tolle dreieckige Hafer-Scones zurecht schneiden.
Die Scones brauchen nun etwa 15 Minuten im heißen Backofen bei 220°C Ober-/Unterhitze.
Am besten probierst du sie noch lauwarm mit etwas Apfelmus oder Marmelade.
Hmmm... lecker
Gemeinsam Reisen, statt einsam?
Vielleicht erinnerst du dich noch an meinen Aufenthalt in Paris? Oder meinen Asien Trip 2015? Dann weißt du bereits, dass ich sehr gerne alleine verreise. Doch als es um die Planung meines Resturlaubs im vergangenen Jahr ging, kam mir die fixe Idee, ein ganz neues Abenteuer zu wagen.
Schon einige Monate vor dem Urlaub in Irland hatte ich mich in einigen Facebook-Gruppen angemeldet, in denen nach Mitreisenden gesucht wird. Neugierig und gespannt habe ich einige Geschichten und Erfolgsstories verfolgt, bis ich mich schließlich entschloss, selbst aktiv zu werden. Gesagt getan. Die Reisepartnerin war schnell gefunden, die Sympathie von Anfang an da und das Reiseziel fix entschieden. Kurzerhand buchten wir gemeinsam am Telefon Flug und Mietwagen und planten unsere Route einmal quer durch Irland. Fast zu schön um wahr zu sein.
Prinzipiell kann ich jedem reiselustigen und aufgeschlossenen Menschen nur empfehlen, einmal im Leben eine solche Reise zu unternehmen. Ebenso wie ich nur jedem empfehlen kann, einmal komplett alleine zu verreisen, um sich selbst besser kennenzulernen.
Doch mit jemanden zu verreisen, den man nicht kennt, bringt auch einige versteckte Herausforderungen mit sich, denen man bewusst ins Auge blicken sollte, bevor man sich in ein solches Abenteuer stürzt.
Einige Fragen, die ihr euch deswegen vor einer Reise mit einem oder einer Unbekannten stellen solltet und vor allem auch mit eurem Reisepartner besprechen solltet, habe ich euch hier zusammengefasst. Stimmen in diesen Punkten eure Vorstellungen überein, garantiere ich euch einen gelungenen Urlaub mit viel Spaß, tollen Gesprächen und absolutem Abenteuerfeeling.
Fragen, die ihr euch gegenseitig ehrlich beantworten solltet, bevor ihr mit einem/einer Unbekannten verreist…
- Wie sind meine Schlafgewohnheiten? Bin ich Frühaufsteher oder Langschläfer? Wann stehe ich normalerweise auf? Wann gehe ich ins Bett?
- Was brauche ich um gut zu schlafen? Fenster auf? Fenster zu? Komplett dunkel oder ist natürliches Licht in Ordnung?
- Wie sieht für mich ein gelungener Urlaub aus? Relaxt am Strand liegen und abends Party oder Abenteuer und ein Land erkunden?
- Wie lange brauche ich morgens im Bad?
- Wie starte ich in einen guten Tag? Was ist für mich eine wichtige Morgenroutine, auf die ich nicht verzichten kann?
- Wie reagiere ich, wenn etwas nicht wie geplant läuft? Werde ich zickig? Verzweifelt? Traurig? Wütend? Und wie sollte mein Gegenüber auf diese Verstimmung reagieren?
- Bin ich spontan oder plane ich gerne meinen Tag?
- Welche Essensvorlieben habe ich?
- Bei welchen Dingen kann ich Kompromisse eingehe und welche Dinge möchte ich unbedingt in meinem Urlaub erleben?
- Wieviel Geld habe ich zur Verfügung und was möchte ich damit in meinem Urlaub anstellen? Ist mir Shopping wichtig oder der Eintritt in den Naturpark, das Museum oder die Austellung?
- Bin ich bereit, Neugierde für das Leben eines fremden Menschen zu entwickeln?
- Bin ich ein guter Zuhörer oder ist es mir wichtig viel von mir selbst zu erzählen?
- Bin ich bereit meinem Mitreisendem Freiraum zu lassen, wenn er oder sie ihn benötigt?
- Wie gehe ich mit Kritik um und wie verhalte ich mich im Streitfall?
- Wie wichtig sind mir meine persönlichen Dinge? Helfe ich gerne aus, wenn beim Anderen etwas fehlt?
- Bin ich offen genug, um mich auf dieses Abenteuer einzulassen?
Beantwortet euch diese Fragen am besten im Vorfeld gegenseitig und seid komplett ehrlich. Denn dann ist ein gelungener Urlaub gesichert. Alles weitere liegt an eurer gemeinsamen Organisation und hängt davon ab, wohin euch eure Reise führt.
Ich persönlich möchte diese Erfahrung nicht missen und hatte eine wirklich interessante, spannende und aufrichtige Reisepartnerin, mit der ich viel Spaß hatte und Irland auf eine ganz andere Art kennengelernt habe. Dafür bin ich wirklich dankbar.