Der 823. Hamburger Hafengeburtstag am Wochenende ist gespickt mit Highlights. Auch wenn Hamburg nicht MV ist, sollte man sich dieser großartigen Veranstaltung widmen. Nach Veranstalterangaben sind mehr als 300 Schiffe für die traditionellen Ein- und Auslaufparaden angemeldet. Zum weltweit größten Hafenfest werden von Freitag bis Sonntag mehr als 1,5 Millionen Besucher erwartet. “Abhängig vom Wetter können es auch zwei Millionen werden”, sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos). “Wir feiern dieses Jahr ein ganz außergewöhnliches Hafenfest.”
Auch weil der Hafengeburtstag in diesem Jahr ein exotisches Flair bekommt, denn Indien ist Partnerland. Der indische Handelsminister Anand Sharma wird deshalb am Freitag gemeinsam mit Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) die Glocke an Bord des Museumsschiffs “Rickmer Rickmers” läuten und damit die dreitägige Veranstaltung einleiten. Zuvor findet um 13 Uhr ein internationaler ökumenischer Eröffnungs-Gottesdienst im Michel statt, der unter dem Motto “So weit und offen wie das Meer” steht.
Höhepunkt des ersten Tages ist die Einlaufparade ab 15 Uhr – angeführt von der Marinefregatte “Mecklenburg-Vorpommern” und Booten der Wasserschutzpolizei Hamburg, die in diesem Jahr ihren 225. Geburtstag feiert.
Drei Schwesterschiffe begleiten “AIDAmar” – Feuerwerk nach Taufe
Ein weiteres Highlight soll die Taufe des neuen AIDA-Schiffes “AIDAmar” am Samstagabend werden. Auch die drei baugleichen Ozeanriesen “AIDAluna”, “AIDAblu” und “AIDAsol” sind dabei. Die Taufpatin mit dem schönsten Kussmund war in einem bundesweiten Casting ausgesucht worden und kommt aus Hamburg. Das Rostocker Kreuzfahrtunternehmen AIDA Cruises ist neuer Hauptsponsor des Volksfestes. Nach der Taufe soll es ab 22.30 Uhr ein riesiges Feuerwerk geben. Dabei sollen mehr als 2.500 Feuerwerksbomben mit einer Nettoexplosivstoffmenge von 1,5 Tonnen in die Luft geschossen werden, wie eine Sprecherin der Potsdamer Feuerwerk Vertriebs GmbH sagte. Die Ausdehnung des Feuerwerks werde am Himmel mehr als 2,5 Kilometer betragen.
“Alexander von Humboldt II” und “Queen Mary 2″ dabei
Der neugebaute Großsegler “Alexander von Humboldt II” ist in diesem Jahr zum ersten Mal beim Hafengeburtstag dabei. Besucher können die Dreimastbark am Sonnabend besichtigen. Das Segelschiff “Star Flyer” ist ebenso erstmals in Hamburg zu Besuch. Schon Stammgäste im Hamburger Hafen sind die beiden russischen Windjammer “Kruzenstern” und “Mir”. Das 1982 gebaute polnische Segelschulschiff “Dar Mlodziezy” ist ebenfalls wieder mit von der Partie. Alle vier großen Windjammer sind bei der großen Einlaufparade am Freitag dabei. Für Sonntag hat sich zudem die “Queen Mary 2″ angekündigt. Der Gigant legt allerdings nur für eine Stippvisite an: Gegen 12.30 Uhr soll die “QM2″ einlaufen, ihr Auslaufen um 23 Uhr ist der letzte offizielle Programmpunkt des Volksfests. Die große Auslaufparade soll am Sonntag um 16.30 Uhr starten.
Indien-Festival am Fischmarkt
Auf der insgesamt 3,6 Kilometer langen Festmeile werden Hunderte Schausteller eine maritime Themenlandschaft bilden, elf Bühnen stehen für Live-Auftritte von Musikern bereit. An der Uferpromenade nahe der Altonaer Fischauktionshalle am Fischmarkt steigt ein Indien-Festival. Neben indischen Speisen, Getränken und Kunsthandwerk gibt es täglich landestypische Tänze und Shows. “Wir werden Indien in Hamburg aufbauen”, sagte der Organisator des Festivals, Michael Wendt. Fast 150 Künstler und Handwerker sind dabei. Indien wird zudem auch mit Schiffen seiner Fregatte “Teg” vertreten sein. Indien sei ein wunderbares Land und ein wichtiger Handelspartner, sagte Horch.
Straßensperrungen bis Montag – NABU will demonstrieren
Die Polizei kündigte von Mittwoch bis Montag zahlreiche Straßensperrungen an, vor allem im Bereich der Landungsbrücken in St. Pauli. Besucher des Hafengeburtstages sollten mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen, da es nicht genügend Parkplätze gebe. Autofahrer sollten den Bereich weiträumig umfahren.
Am Rande des Hafenfestes wird es auch kritische Töne geben. Der NABU kündigte an, am Sonnabend in der Hafencity gegen Luftverschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe zu demonstrieren. Die AIDAmar sei umwelttechnisch von gestern. Der Reederei wirft die Umweltorganisation vor, die Großveranstaltung zu nutzen, um am sauberen Image der Kreuzfahrtindustrie zu arbeiten.
Die "Star Flyer" ist normalerweise mit Kreuzfahrtgästen in der Karibik, dem Mittelmeer und in Zentralamerika unterwegs. Im Mai legt der elegante Großsegler in Hamburg an. © imago stock&people