Der geplante Neubau eines großen Hafens in Zingst verzögert sich. Offenbar gerät die Finanzierung ins Wanken. Rund 35 Millionen Euro soll der Inselhafen in der Ostsee vor der Küste des Seebades Zingst kosten – den Löwenanteil für das einmalige Projekt will das Land übernehmen und dafür vor allem Fördermittel der Europäischen Union einsetzen. Offenbar hat das Wirtschaftsministerium Bedenken angemeldet – auch wegen der Kosten.
Das Thema hat vor gut drei Wochen bereits den Koalitionsausschuss beschäftigt. Das zuständige Landwirtschafts- und Umweltministerium prüft jetzt eine kleine Variante mit Wellenbrechern und Stegen direkt an der Küste, bestätigte ein Sprecher. Wann die Prüfung abgeschlossen ist, sei offen.
Wichtiger Ersatz für Nothafen
Der Inselhafen in Zingst ist wichtig, weil er als Ersatz für den Nothafen Darßer Ort dienen soll. Der Nothafen ist der einzige Hafen zwischen Rostock und Barhöft nördlich von Stralsund. Er liegt im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und er ist erneut versandet. Der dort stationiert Rettungskreuzer “Theo Fischer” musste deshalb im März abgezogen werden und ist jetzt in Barhöft stationiert.
Fahrrinne wird erneut ausgebaggert
Um den Zugang des Nothafens wieder zu öffnen, wird die Fahrrinne noch in diesem Monat erneut ausgebaggert. Das hat das zuständige Verkehrsministerium bestätigt. Wichtig sei dabei ein abgestimmtes Vorgehen mit den Naturschutzverbänden. Die fordern seit Jahren einen Ersatzhafen. Die Gemeinde Prerow hatte im September 2010 diesen Hafen aber abgelehnt. Wenn sich der Neubau eines Hafens im östlicher gelegenen Zingst verzögert, könnte das Provisorium Nothafen Darßer Ort weiterbestehen. Ursprünglich hatte Verkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) auf einen Baubeginn in Zingst noch in diesem Jahr gehofft.
Quelle: NDR.de
Der geplante Neubau eines großen Hafens in Zingst verzögert sich. Foto: Mediamaritim.de