Grinseleuchte Andrew Garfield – es ist kaum zu fassen, wie ihn Mel Gibson insz… ästh… idealisiert: Er stolziert, nachdem er sich die Pause nahm, mit der stets eng umschlungenen Bibel zu beten, über das Schlachtfeld, als ob er Bock auf 'n Steak hätte, das er sich dort mühelos braten könnte, kickt scharfe Granaten über die Horizontlinie, wäschst sich rein und hat zum Schluss das Vergnügen, auf einer Trage verletzt in jenseitig verhangene Himmelssphären emporgetragen zu werden. Gottes Wille, das alles. Na klar. Der Verstand verließ den Regisseur. Ohne Zweifel. Durch. Danach kann gar nichts mehr kommen. Denn Gibsons fundamentalistischer Fetisch lässt einen sowieso nie wuchtigen, lieber digital verunstalteten Ostblockprokriegsfilm zu einem Jesus-Christus-Erlösermythos mutieren, der zudem alle gängigen Genreklischees unbewusst karikiert, indem er sie pathologisch aneinander staffelt. Dies übertrifft Ausmaße, die, klebrigen, verhärteten Sirups gleich, eine Komik evoziert, die intendiert sicherlich nicht war. So irrt Vince Vaughn, der das "True-Detective"-Syndrom nicht behandeln ließ, in einer ernsten Rolle gerade dadurch nicht ernstgenommen werden zu können, als Abziehbild Gny. Sgt. Hartmans durch den heiligen Ernst einer Kriegspassion – und weist einen, Hallo Witz, nackten Soldaten zurecht. Überwiegend Kitsch und Cholera, dürfte "Hacksaw Ridge" hauptsächlich im Privatfernsehen Donald J. Trumps im Weißen Haus in Dauerschleife laufen.
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