Nach über 6 Jahren „Gestalt“ und einer Abschlussarbeit zum Thema „Veränderung“ habe ich natürlich auch mir selbst die Frage gestellt: „Habe ich mich denn nun verändert?“ Und ich habe auch eine Antwort gefunden und sogar eine sehr sehr treffende und wunderbare Formulierung dessen, wo ich nun stehe:
„Ich habe einen langen Weg zurückgelegt. Ich weiß nicht, ob ich einen Schritt weiter bin als damals. Manchmal scheint es mir, als liefe ich einen jahrelangen Weg, der sich zu einem Kreis umbiegt und der mich immer wieder zum Ausgangspunkt bringt, der jedesmal tiefer liegt.
Dennoch hat sich etwas verändert: ich bin nicht länger mein Feind.
Es wachsen mir freundliche Blümchen hinter den Ohren. Manchmal läuft das Fass über, die Tränen über meine Wangen, uns sie verbrennen mir nicht mehr Kehle und Magen. Oft wage ich es, dir in die Augen zu sehen, um dich zu sehen anstelle meiner Phantasie über dich. Manchmal verkrampfen sich meine Hände nicht. Manchmal wage ich es, mich der Zärtlichkeit anzuvertrauen. Mehr und mehr wird die Peitsche des Vollkommenheitsideals ersetzt durch den kecken Humor eines lumpigen Neurotikers, der sich sehenlassen kann.“ - Bruno-Paul de Roeck