Haare waschen ohne Shampoo – #nopoo

Der September neigt sich dem Ende zu und der Blog besteht nun auch bald 2 Monate. Es freut mich riesig, dass ihr mich seitdem begleitet.

Heute geht es um das Thema Haare waschen. Ja, es gibt die Otto Normalverbraucher Standardwäsche. Aber es gibt auch jede Menge umweltfreundliche Alternativen.

Mikroplastik im Shampoo

Ihr fragt euch sicher, was die Fische und die Meere mit diesem Thema zutun haben. Sehr viel! Habt ihr euch schon mal gefragt, aus welchen Stoffen sich das Shampoo in Plastikflaschen zusammensetzt? Nein? Dann wird es mal Zeit dafür.

Da wären zum einen die Silikone. Sie schädigen das Haar und die Kopfhaut und stehen dazu noch im Verdacht Allergien auszulösen. Dann kommen noch allerlei andere Chemikalien dazu, die das Haar duften lassen, es glatter machen, mehr Volumen geben, Farbe im Haar konservieren…

Das ist ein ziemlicher Chemie-Cocktail, den wir da auf unsere Haare schmieren. Und über die Kopfhaut gelangt es in unser Körperinneres. Allein diesen Gedanken finde ich schon gruselig.

Dann sind da noch die Plastikverpackungen, klar. Ein absolutes NoGo für Ökos wie mich

Aber die Kirsche auf der Sahneshampootorte kommt noch: Als Füllstoffe kommen Mikroplastikpartikel in vielen herkömmlichen Shampoos (in Kosmetik und sogar in Zahnpasta) zum Einsatz. Mikroplastik ist so klein, dass es von den Kläranlagen nicht aus dem Wasser gefiltert werden kann. Somit gelangt es ungehindert über die Flüsse in die Meere. 80% (!!!) des Plastikmülls im Meer kommt vom Land…

Nochmal kurz zusammengefasst: Shampoo ist ungesund für uns Menschen und es vergiftet die Umwelt mit Chemie und Plastik. Das sind genug Gründe für mich auf Shampoo zu verzichten.

Die nopoo-Methode

Am 21.02.2017 entschied ich mich komplett auf gekauftes Shampoo (noShampoo aka nopoo) zu verzichten und wusch mir das erste Mal die Haare mit einer Olivenölseife. Das gelang so naja…

Viele Ideen und Alternativen habe ich bei der guten Pseudoerbse von kosmetik-vegan.de gefunden. In diesem Artikel berichtet sie von ihren Wascherfahrungen, die sie in 4,5 Jahren ohne Shampoo gesammelt hat. Sehr lesenswert.

Anfangs habe ich einiges ausprobiert. Wie bereits erwähnt, war mein erster Versuch nur mit Seife. Hätte ich mal besser bei Erbse nachgelesen, hätte ich gleich gewusst, dass ich die Seifenlauge mit einer Säure wieder aus dem Haar waschen muss.

Also versuchte ich verschiedene saure Rinsen. Zu Beginn nahm ich verschiedene Teesorten, da die Kräuter pflegende Eigenschaften auch für das Haar und die Kopfhaut haben. Nun ja, meine Haare konnten den Tee so gar nicht leiden.

Später fand ich einen Artikel über Reiswasser bei Erbse. Das war der Durchbruch für mich. Ich setzte mir eine saure Rinse aus ca. 0,5l kaltem Reiswasser (mindestens über Nacht im Kühlschrank gelagert) und 4 Esslöffeln Apfelessig an. Das Wasser an meinem Wohnort ist extrem kalkhaltig, daher muss ich eine starke Säure verwenden.

Meine Waschroutine

Der Waschvorgang sieht mittlerweile folgendermaßen bei mir aus: Ich wasche mir die Haare nur mit warmen Wasser und massiere dabei die Kopfhaut. Dabei gelangt eben auch der Kalk in die Haare, der ausgewaschen werden muss, weil sich sonst mit der Zeit eine sog. Kalkseife im Haar anreichert. Das macht die Haare sehr unansehnlich, ist aber nicht weiter ungesund.

Im Anschluss tränke ich meine Haare in die kalte Reiswasser-Apfelessig-Rinse und spüle diese NICHT aus. Wenn die Haare dann Luftgetrocknet sind (kein Fön! Hitze macht die Haare kaputt), bürste ich sie mit einer Holzbürste durch.

Die erste Umstellungszeit hat bei mir 12 Wochen gedauert bis sich meine Haare an die neue Waschmethode gewöhnt hatten und die Sebumproduktion sich regulierte. Sebum ist das körpereigene Haaröl, das die Haare “fettig” werden lässt. Der Körper produziert es, um die Haare zu schützen. Allerdings wird es mit Shampoo permanent entfernt und der Körper produziert es umso schneller wieder nach, weil er ja die Haare schützen will. Mit Shampoo beißt sich die Katze also selbst in den Schwanz.

Seit ich MIT dem Sebum arbeite und nicht mehr dagegen, sind meine Haare viel gesünder und schöner geworden. Außerdem konnte ich meinen Waschrhythmus extrem verlängern. Wenn ich ein Mal in drei Wochen wasche, ist das mittlerweile schon oft.

Wie gesagt, ich arbeite mit dem Sebum. Das heißt, ich verteile es mit dem Bürsten morgens und abends, manchmal auch zwischendurch, im ganzen Haar und meine Kopfhaut produziert einfach viel weniger davon, so dass meine Haare fast nie fettig aussehen. Sie sind seitdem viel weicher und kräftiger. Schmutz wird mit der Bürste entfernt.

Insgesamt bin ich viel glücklicher damit auf chemisches Shampoo zu verzichten. Es tut meiner Gesundheit gut und der Umwelt. Was will ich mehr.

Morgen sind es 7 Monate nopoo für mich. Ich habe zwar versucht ein gutes Foto von meiner heutigen Haarwäsche zu machen, aber leider hat das nicht so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe. Daher werde ich das in einem Update mal nachholen.

Wenn euch der Post gefallen hat, lasst mir doch einen Kommentar da oder teilt ihn.

Farah

Weitere Artikel zum Thema:

  • Zero Waste Haare waschen: 14 Monate ohne Shampoo
  • My daily Life: vegan und zero waste auf dem Dorf
  • Ich bin ein Konsum-Minimalist
  • Mein Weg zu zero waste

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