H.-Chr. Andersen – selbstinszenierte Fotografie

Von Insiano

Der bekannte dänische Märchendichter Hans Christian Andersen (1805-1875) war einer der meist fotografierten Menschen seiner Zeit. Als einer der ersten nutzte der weitgereiste Schriftsteller das damals neue Medium Fotografie zu Werbezwecken. Um seine Popularität zu vergrößern und zu erhalten, verteilte er seine Portraitfotos in aller Welt. Das Besondere an diesen Fotografien war die Tatsache, dass keine von ihnen spontan entstand. Jedes einzelne Bild wurde von Andersen, der sich selbst als hässlich empfand, aufwändig inszeniert. Dadurch schuf der Künstler eine Fassade, hinter der er sein wahres “Ich” versteckte. Das Museum Kunst der Westküste, auf der Nordseeinsel Föhr, zeigt bis zum 12.01.2014 die Ausstellung “Hans Christian Andersen – Impromptu”. Erstmals werden Andersens fotografische Portraits gezeigt. Außerdem wurde eine Auswahl der selbst gefertigten Zeichnungen und Scherenschnitte des multitalentierten Künstlers, der ursprünglich zum Theater wollte, zusammengestellt. Ein wichtiges Element der Ausstellung ist ein Schwarz-Weiß-Film, der dänischen Künstler Wittrup und Heltoft, die Andersens Scherenschnitte zu bewegten Bildern animierten.