Titel:
Gwendys WunschkastenAutor: Stephen King & Richard Chizmar
Übersetzer: Ulrich Blumenbach
Format: Hardcover
Preis: 10,00 €
Seitenzahl: 124 Seiten
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-43925-2
Bewertung
Inhalt
In Castle Rock, Maine, geschieht oftmals wundersames. So soll es auch der jungen Gwendy gehen, die eines Tages von einem schwarz gekleideten Mann einen Holzkasten geschenkt bekommt, der mit Schalter und Hebeln versehen ist. Gwendy weiß nicht wozu er dient und probiert es kurzerhand aus. Und genau damit wird sich ihr ganzes Leben verändern…
Eine Kurzgeschichte, die mich komplett in seinen Bann gerissen hat. Ich werde definitiv nach Castle Rock zurückkehren!
Als ich das Buch zum ersten Mal in der Buchhandlung ausliegen sehen habe, bin ich noch daran vorbei gegangen. Ich wollte noch abwarten, bevor ich einen weiteren King kaufen möchte. Ungefähr zwei Wochen habe ich es ausgehalten, bis ich doch zurück gegangen bin und mir das Schätzchen gekauft habe.
Nicht nur das Cover hat mich von sich überzeugen können, sondern auch der Klappentext und Stephen King hat mich eindeutig nicht enttäuscht.
Gwendy ist zu Beginn der Geschichte ist Gwendy ein dickliches Mädchen, das eine Brille trägt und mit ihren 12 Jahren so gut wie kein Selbstvertrauen besitzt. Sie versucht durch Treppenlaufen an der sogenannten Selbstmordtreppe in Castle Rock etwas fitter zu werden und erzielt damit sogar erste Erfolge.
Gwendy ist gut erzogen, vorsichtig, umsichtig und sehr liebenswürdig. Schon auf den ersten Seiten ist sie mir sympathisch gewesen und als sie auf den unbekannten Mann in schwarz trifft war ich genauso misstrauisch wie sie. Zunächst möchte Gwendy den Wunschkasten nicht annehmen, der ihr ein völlig Fremder anbietet, doch ihre Neugierde ist zu groß und schließlich nimmt sie ihn mit nach Hause.
Welche Funktionen er hat, wird im Laufe der Handlung deutlich, dazu kann und will ich hier aber nichts sagen, denn es ist spannend gemeinsam mit Gwendy herauszufinden, was hinter dem Wunschkasten steckt.
„Geheimnisse sind ein Problem, vielleicht das größte Problem, das es gibt. Sie belasten einen und beanspruchen Platz in der Welt.“ (S. 23)
Ruhig und leise geht die Geschichte voran und durch die Nutzung des Wunschkastens verändert sich Gwendys Leben ebenso langsam. Niemandem scheint es so richtig aufzufallen, nur Gwendy spürt, dass es an dem geheimen Kasten liegen muss. Trotzdem verliert sie nicht den Halt, wird nicht unüberlegt und versucht verantwortungsbewusst mit dem Wunschkasten umzugehen, was mir wirklich sehr gut gefallen hat. Gwendy blieb zu großen Teilen die, die sie zu Anfang der Geschichte war und sie ist mir von Seite zu Seite mehr ans Herz gewachsen.
Das Einzige, das mir wirklich etwas gefehlt hat, war der „Grusel“-Faktor. Es war alles sehr ruhig, still und es gab auch eine Szene, die etwas härter war aber das hat mir persönlich nicht so ganz gereicht. Ich hatte mir ein klein wenig mehr von der Geschichte erhofft. Es gab zwar Momente, an denen ich ins Grübeln gekommen bin. An denen ich mir die Frage gestellt habe, was ich an Gwendys Stelle getan hätte und doch war es nicht richtig spannend genug. Mein Herz hat nicht schneller geschlagen, ich war nicht aufgeregt, obwohl ich das Buch gern gelesen habe.
Fazit
Die Kurzgeschichte hat sich für mich sehr gelohnt. Ich habe Castle Rock kennen gelernt, das ich gerne noch einmal besuchen möchte. Gleichzeitig hat Stephen King gezeigt, dass er auch ruhige Geschichten schreiben kann, die kaum Action brauchen, die mit wenig Spannung auskommen und dann trotzdem wunderbar funktionieren. Ich hatte großen Spaß mit Gwendy, fand die Idee des Wunschkastens einfach toll und freue mich auf weitere Kings, die in meinem Regal auf mich warten. Für alle Fans eine tolle Kurzgeschichte und für die, die es noch werden wollen genauso!