Klare Nutzungsrechte und Verantwortlichkeiten verbessern die Lebensbedingungen weltweit und fördern den Schutz der Wälder. Wie eine Studie der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO zeigt, haben sich seit der Konferenz in Rio von 1992 die Nutzungsrechte für Wälder geändert: Weniger Staatswald und mehr Wald in privater oder gemeinschaftlicher Verantwortung. Gemeinsam mit politischen Reformen hat sich dadurch die wirtschaftliche Situation der indigenen Bevölkerung vor allem in Mittel- und Südamerika verbessert. „Natur- und Umweltschutz sowie ökonomische Entwicklung gelingen nur, wenn Eigentumsverhältnisse geklärt und politisch gesichert sind“, kommentiert Philipp Freiherr zu Guttenberg, Präsident der AGDW, diesen Trend. Die AGDW fordert daher die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, sich auf der Rio +20 Konferenz vehement für eine weltweit nachhaltige Nutzung der Wälder auszusprechen und das Thema nachhaltige Forstwirtschaft mit oberster Priorität zu verfolgen.
Einmalige Chance für weltweite Wende zur Nachhaltigkeit
Die aktuelle ungebremste Waldrodung hat nicht nur massive Auswirkungen auf den Natur- und Klimaschutz, sondern führt auch zu Verarmung und sozialen Konflikten. Alle drei Jahre verliert die Welt durch Rodung eine Waldfläche von der Größe Deutschlands.Und das bei steigender Weltbevölkerung. „Die dringlichsten weltweiten Herausforderungen lassen sich nur über eine nachhaltige Waldbewirtschaftung durch die Nutzungsberechtigten bewältigen“, sagt zu Guttenberg. „Die Rio+20 Konferenz ist die letzte Chance, die Weichen über Generationen hinweg richtig zu stellen.
Prinzipien nachhaltiger Waldbewirtschaftung weltweit durchsetzen
Der Präsident des Dachverbandes der 2 Millionen privater und kommunaler deutschen Waldbesitzer fordert eine Abkehr vom Prinzip der kurzfristigen, konsumorientierten Gewinnmaximierung zu einem nachhaltigen Handeln und Wirtschaften. Zu Guttenberg: „ Unser Handeln von heute darf nicht die berechtigten Interessen der nachfolgenden Generationen schmälern.“
- Es gilt, Konzepte zum Schutz der Wälder zu erarbeiten, die soziale, ökologische und wirtschaftliche Kriterien als wesentliche und gleichrangige Erfolgskriterien einbeziehen.
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Die internationale Staatengemeinschaft muss sich klar zu gesicherten Eigentumsrechten bekennen, da sie die Basis für eine nachhaltige Wertschöpfung aus der Bewirtschaftung der Wälder bilden und einen aktiven Beitrag zur Armutsbekämpfung leiste
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"> - Für die vielfältigen Ökosystemleistungen des Waldes muss eine weltweite Kultur der In-Wert-Setzung etabliert werden, um eine solide Grundlage für Nutzungs- und Ertragskonzepte für die kommenden Generationen zu schaffen.
- Ein Paradigmenwechsel der herrschenden Wirtschaftlichkeitsmodelle ist erforderlich: von der wachstumsgeprägten hin zu einer nachhaltigen gesellschaftlichen Entwicklung.
Deutscher Wald ist Vorbild für die ganze Welt
„Mit ihrem Konzept der nachhaltigen Waldbewirtschaftung können die deutschen Waldeigentümer Vorbild für andere Länder sein“, so zu Guttenberg. Die nachhaltige verantwortungsvolle Waldnutzung ist in Deutschland seit Jahrhunderten fest verankert. Die Ergebnisse sind deutlich sichtbar: im Gegensatz zu den meisten Regionen der Welt wächst unserer Wald jährlich in Qualität und Quantität. „Bei der nachhaltigen Nutzung der Wälder sind wir Weltmeister“, erklärt zu Guttenberg. „Aber auch in Deutschland gilt es, die überragende Bedeutung und die Belange der nachhaltigen Forstwirtschaft noch stärker zu berücksichtigen.“