Freiherr zu Guttenberg im Gespräch mit dem CEO von Morgan Stanley, John J. Mack (Bild: bmwi)
Die Rechtslage war eindeutig! Und sie war gut für das deutsche Volk! Doch offenbar nicht für die Regierung, die 1,5 Mrd. Euro einfach verschenkt. Die Kosten für das Prestigeobjekt des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS waren während der Entwicklung immer weiter gestiegen, die Auslieferung verzögert sich. Zu Guttenbergs Vorgänger hatten einen harten Vertrag mit EADS geschlossen, mit Vertragsstrafen und Ausstiegsklauseln bei nicht rechtzeitiger Lieferung.
Doch das nutzte der CSU-Politiker nicht aus. Stattdessen vereinbarte er mit EADS, dass Deutschland 398 Millionen Vertragsstrafen erlässt, auf sieben Maschinen verzichtet und trotzdem den vollen Gesamtpreis zahlt.
Dazu gewährte das Verteidigungsministerium EADS einen Kredit von 500 Millionen obendrauf, um den Export des A400M anzukurbeln. EADS müsste erst Hunderte von Maschinen bauen, bis eine Rückzahlung fällig würde. Davon ist dem Rüstungsexperten Lutz Unterseher nicht auszugehen, das Geld(geschenk) also weg. Den Gesamtschaden der Guttenberg-”Verhandlung” schätzt Unterseher auf etwa 1,5 Milliarden Euro.
Doch nicht nur das: Bei verspäteter Auslieferung legt das Verteidigungsministerium noch drauf, bei einer EADS-bedingeten Verzögerung in vier Jahren etwa 346 Millionen Euro. Nicht regen bringt Segen in dieser verrückten Welt.
Der feine Minister entgegnete den fakt-Reportern hierzu (bei 3min35sek.): “Wir verzichten auf nichts leichtsinnig!” Wie schäbig kan man lügen mit niedergeschlagenen Augen? Dann wird Gutti wieder beleidigend und wirft dem mutigen Reporter “unseriöse Fragen” vor, dreht sich um und geht grußlos. Die deutsche Art ist das nicht. Minuten später Neubesinnung, Kurswechsel mit Terminvereinbarung zum Interview. Auf diesen selbst angebotenen Termin fährt das gesamte Fernseh-Team umsonst, da Guttenberg sie ohne Entschuldigung oder gar Anruf einfach versetzt.
Fazit: Dieser Bursche ist schlichtweg größenwahnsinnig. Und offenbar mit dem Düsenjäger durch seine Kinderstube geflogen. Man erinnere sich seines kernig-strammen Bescheides zur Entlassung eines Kapitäns ohne Anhörung – ein unerhörtes Benehmen in Militär-Kreisen, eine unnötige Beleidigung auf dem Rücken eines Untergebenen – feige! Ein Reporter-Team (siehe Film oben) komplett ins Blaue schicken – feige! Industriebaronen mit über einer Milliarde Euro die Schuhe putzen auf Wählerkosten – feige! usw. usf.
Autor: John Schacher