Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Helmut Thielicke erzählen:
„Guthaben bei der himmlischen Bank?“
„Ein bekannter Pfarrer erzählte:Ich wurde einer Krankenschwester gepflegt, die ihre Arbeit ausgezeichnet, pünktlich und mit Liebe tat. Sie hatte seit zwanzig Jahren nur Nachtschichten übernommen.Ich fragte sie einmal, ob dies nicht sehr anstrengend sei und woher sie die Kraft dazu nähme.
Da meinte sie strahlend: „Sehen Sie, jede durchwachte Nacht ergibt einen Edelstein in meiner himmlischen Krone und ich habe schon 7.175 beieinander.“
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Wie kam es nur, dass meine Dankbarkeit mit einem Schlage verflogen war, dass ich an ihre Liebe nicht mehr glauben konnte…?Wenn sie mich anblickte, mir zu helfen, dann hatte ich das Gefühl, sie sähe durch mich hindurch wie durch Luft und ihr Auge hinge heimlich an der himmlischen Krone, um sich an ihrem Gefunkel zu erfreuen.“
Ihr Lieben,
ich mache nie ein Geheimnis daraus, dass ich fest an Gott glaube, dass ich daran glaube, dass dieses Leben nicht alles ist, dass es nach diesem Leben noch etwas geben wird – aber wirklich wissen werde ich das erst dann, wenn ich „drüben“ bin, wenn ich im Jenseits angekommen bin.
Das ist für mich auch der Grund, warum ich immer wieder dazu aufrufe, sich auf das Diesseits zu konzentrieren. Noch leben wir hier auf Erden und deshalb sollten wir uns darauf konzentrieren, diese Welt heller und lichter zu machen, Liebe, Freude, Zuversicht und Hoffnung in diese Welt hineinzutragen.
Ich kann den Prediger aus unserer Geschichte sehr gut verstehen.
Wer anderen Menschen nur deshalb hilft, weil er sich aufgrund dessen eine bessere Stellung, Ehre, Ruhm oder gar eine Krone im Jenseits erwartet, der handelt menschenverachtend, für den sind Menschen, denen er hilft, nichts anderes als Treppenstufen in den Himmel.
Wer anderen Menschen wirklich helfen möchte, wer wirklich für andere Menschen da sein möchte, wer Liebe schenken möchte, der sollte das tun, um in den anderen Mensch Freude zu erwecken, um in den anderen Menschen das Gefühl zu wecken, geliebt zu sein.
Liebe freut sich an dem Strahlen in den Augen des geliebten Menschen.
Liebe freut sich, wenn es dem anderen Menschen besser geht.
Liebe freut sich, wenn sie Zuversicht und Hoffnung schenken darf.
Liebe braucht keine Belohnung in Form von irgendwelchen Ehrenstellungen oder Kronen.
Liebe schenkt Zuwendung.
Liebe schenkt Freude.
Liebe schenkt Ermutigung.
Liebe ist das Wertvollste, das wir anderen Menschen schenken können.
Und das ist die tiefe Wahrheit:
Liebe ist ein Geschenk und keine Tätigkeit, für die man entlohnt wird.
Liebe begnügt sich mit dem Leuchten in den Augen des geliebten Menschen und lässt sich genügen an dem Wissen, dass der andere Menschen glücklich, zuversichtlich, fröhlich, hoffnungsvoll ist und sich geliebt weiß.
Ich wünsche Euch nun ein gesegnetes fröhliches Wochenende im Kreise Eurer Lieben und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer österlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen