Wilhelm Raabe: Alte Nester
Was für eine Magie liegt selbst für die Erwachsenen in dem sich drehenden Rad! Fahren! … Ausfahren! Fahren durch einen frischen, sonnigen Sommermorgen in die weite, weite Welt hinein! Gibt es ein glückseligeres Fieber als das, was bei diesem Worte und dieser Vorstellung das Kind ergreift und ihm in erwartungsvoller Wonne fast den Atem benimmt?
Bertolt Brecht: Der Radwechsel
Ich sitze am Straßenrand.
Der Fahrer wechselt das Rad.
Ich bin nicht gern, wo ich herkomme.
Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre.
Warum sehe ich den Radwechsel
Mit Ungeduld?
Goethe, Faust I
… Ihr Instrumente freilich spottet mein
Mit Rad und Kämmen, Walz' und Bügel:
Ich stand am Tor, ihr solltet Schlüssel sein;
Zwar euer Bart ist kraus, doch hebt ihr nicht die Riegel.
Geheimnisvoll am lichten Tag
Lässt sich Natur des Schleiers nicht berauben,
Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag,
Das zwingst du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben …
Goethe: Wanderers Sturmlied
… Wenn die Räder rasselten
Rad an Rad rasch ums Ziel weg,
Hoch flog
Siegdurchglühter
Jünglinge Peitschenknall
Und sich Staub wälzt'
Wie vom Gebirg herab
Kieselwetter ins Tal,
Glühte deine Seel …