Gutes aus der Glut: Glühwein, Glögg & Konsorten

Erstellt am 18. November 2014 von Kraeuterundkonsorten01

hallo alle,

wenn es all abendlich schon um 5 dunkel wird ist der winter bereits angekommen. was wäre jedoch der winter ohne weihnachtsmärkte und die weihnachtsmärkte ohne ihren glühwein?

darum gehts heute: Do´s & Dont´s des glühwein-machens, was soll in einen guten glühwein rein und wie trinken unsere nachbarn das heiße getränk eigentlich?

das aromatisieren von gegorenem traubensaft ist bereits seit der antike tradition. damals wurden dem trunk aufgrund seiner gewürzvielfalt medizinische eigenschaften zugesprochen. heute braucht man jedoch andere medizin um den schlimmen kater und das unwohlsein nach genuß von billigen glühwein zu überstehen. industriell hergestellter glühwein enthält neben sehr viel zucker auch sulfit. dies dient neben der farbstabilität des weines auch der haltbarmachung. leider verursacht sulfit auch schon in geringer dosis kopfschmerzen. der hohe zugesetzte zuckeranteil bewirkt zudem eine künstliche süße, außerdem wird man dadurch schneller betrunken. dies liegt daran, dass der darm den alkohol durch den zucker schneller aufnehmen und ans blut abgeben kann.

wenn du selber glühwein machen möchtest gibt es ein paar feinheiten die du beachten solltest:

  1. bei der auswahl des weines solltest du einen lieblichen bevorzugen. der schon enthaltene fruchtzucker sorgt bereits für eine angenehme süße. außerdem verfälscht er den charakteristischen wein-geschmack nicht und die menge an zusätzlichen zucker die du zufügst verringert sich. besonders gut eignen sich weine aus den südlichen regionen von spanien und frankreich.
  2. glühwein darf nicht kochen! wenn der wein über 80°C simmert verliert er deutlich an qualität. dies liegt daran, dass der enthaltene alkohol verdunstet und die gewürze bitterstoffe freisetzen.
  3. die gewürze werden immer als ganze frucht beigefügt, nie in gepulverter form. wer möchte schon gekrümmelte gewürze in seinem wein haben ? ;)
  4. wenn du zitrone oder orange vorhast beizufügen, achte auf BIO-qualität.
  5. glühwein sollte am selben tag getrunken werden an dem er gemacht worden ist. ein abkühlen und neu erhitzen schadet dem geschmack.
  6. eine kinderfreundliche variante ist mit ungesüßtem apfel-, oder holundersaft möglich. achte darauf, dass dieser nicht aromatisiert ist.

nun gehts ans eigemachte. die gewürze die du einsetzen wirst sind der schlüssel dafür ob dein wein toppt oder floppt :)

eine gute basis stellen immer zimt, nelken und grüner kardamom dar. dazu passen perfekt 1-2 scheiben zitrone oder orange sowie etwas vanillezucker (am besten selbstgemacht). wer sich nicht vor herben und intensiven aromen scheut kann sich auch an Sternanis, Piment, Koriandersaat (https://kraeuterundkonsorten.wordpress.com/2014/11/06/koriander-1-pflanze-2-geschmackserlebnisse/) und Rose wagen.

Zum süßen empfehle ich Honig, Kandis, brauner Rohzucker oder Apfelsüße.


so trinken andere ihre “heißgetränke”

Feuerzangenbowle: der traditionelle brauch zu sylvester kommt anders als beim klassischen glühwein nicht ohne züsatzlichen alkohol aus. dazu wird der zuckerhut meistens in strohrum getränkt und angezündet. durch die temperatur schmilzt der zucker und gibt der wein-gewürz-mischung noch eine angenehme karamell-note

Glögg: die skandinavische variante unseres glühweines. hauptbestandteil des glöggs´ ist neben rotwein klassischerweise rum. als weitere ätherische zutat ist ingwer in skandinavien beliebt.

Glühmost: im alpenland österreich gibt es in der vorweihnachtszeit den auf apfelmost basierenden glühmost. die herstellung sowie zutatenliste ist jedoch mit der des glühweines identisch. der glühmost ist auch unter engländern beliebt, in U.K wird er jedoch als “Hot Cider” vermarktet.

Grog: eigentlich besteht grog zum größtenteil aus rum. es existieren jedoch auch varianten auf rotwein-basis. hier wird er mit wasser und limettensaft versetzt um ihn eine frische säuerliche note zu verleihen. heute ist grog vorallem in russland beliebt.

Punsch: stammt eigentlich aus indien. hier gibt es jeodch keine klassischen rezepte. die bezeichnung “punsch” beschreibt eher einen hochprozentigen alkohol als hauptzutat. punsch-varianten enthalten oft zitronenscheiben und muskatnuss.

so ihr lieben,

das wars mal wieder mit der lehrstunde. mich würde noch interessieren ob ihr lieber roten oder weißen glühwein trinkt?