Guter SpamBot – Böser SpamBot

chatbotsAlle Sozialen Netzwerke kämpfen schon seit jeher mit sogenannten Bots. Das sind letztlich autark handelnde Softwareprogramme, die so tun, als seien sie echte Benutzer der Netzwerke, aber in Wirklichkeit Werbemüll in Form von Spam versenden.

Twitter listet diese digitalen Plagegeister sogar explizit als „Risikofaktoren“ in seinem aktuellen Pflichtbericht an die Börsenaufsicht der USA. Da kann man lesen, dass man davon ausgehe, dass fünf Prozent der aktiven Nutzer im Grunde programmierte Fakes sind –  und diese Zahl könne auch höher sein.

Vom Saulus zum Paulus

Jetzt verpassen die Marketing-Fuzzys den Bots gerade einen besseren Ruf. Unternehmen wie Facebook und auch diverse Anbieter von Messenger-Programmen sind gerade dabei, die Bots offiziell zu sanktionieren – als neuen Umsatzgenerator. Bots, die zahlende Werbetreibende aufsetzen, sollen nicht mehr spammen, sondern offiziell im Kundenservice oder dem Vertrieb tätig werden.

Bei Kik und Telegram gibt es schon „Bot Shops“, über die Nutzer automatisierte Accounts finden können. Die meisten davon sind aber eher einfach gestrickt und liefern zum Beispiel das aktuelle Horoskop des Users oder den Börsenkurs oder helfen beim, Geldtransfer an Dritte. Das ist aber erst der Anfang: Mehrere Firmen arbeiten an deutlich komplexeren, interaktiven Bots, die insbesondere für das  Marketing genutzt werden sollen.

Die ersten Spam-Bots sind schon da

Erste Exemplare sind schon in den Diensten und Sozialen Netzwerken aktiv. Die Filmgesellschaft Focus Features betreibt z.B. innerhalb von Kik einen Bot, der ihren aktuellen Film „Insidious: Chapter 3“ bewerben soll. Der beherrscht sogar schon einfache Konversationen. Die Marketingleute in vielen Konzernen glauben, dass auch Facebook seinen Messenger für diese neuen Werbeformen öffnen wird, denn CEO Mark Zuckerberg hat dies längst in den Raum gestellt.

Das Fiasko um Microsofts Chatbot Tay

Ganz ausgereift ist die Idee allerdings noch nicht. Das musste etwa der Softwareriese Microsoft feststellen, der im März mit „Tay“ einen Chatbot auf die Twitter-Gemeinde losließ. Man wollte so demonstrieren, wie Firmen die Technik für sich nutzen könnten.

Viele Internetnutzer machten sich aber einen Spaß daraus, Tay so zu manipulieren, dass der Bot schließlich rassistische und andere problematische Aussagen machte. Dabei sollte das System laut Microsoft besonders schlau sein und interaktiv lernen…

Zurzeit sind die meisten Bots, die die Wirtschaft auf Soziale Netzwerke loslässt, maximal pseudointelligent. Aber der Anfang scheint inzwischen gemacht. So mancher Nutzer dürfte die nervigen Programme aber eher als das betrachten, was sie im Grunde sind: interaktive Spamschleudern.


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