So ziemlich genau vor einem Jahr hat eigentlich auf einer ganz anderen Party alles begonnen. Freunde von uns hatten zu einer großen Sommerparty auf dem Seglingshof in Ostenland eingeladen.
Der Hof mit seinen vielen liebevoll gestalteten Sitzecken, die Tiere, die Kinderbetreuung und natürlich auch die Räumlichkeiten hatten den Ehemann und mich sofort beeindruckt und wir buchten den Hof für den 11.7.2015 gleich ein Jahr im Voraus. Nur mit dem Wissen, wir wollen eine große, tolle Party machen. Schließlich würden wir beide ja 35 Jahre alt werden und unser 10. Hochzeitstag sollte auch im Herbst 2015 gefeiert werden. Naja, den Hochzeitstag kann man ja etwas vorziehen und mit dem Nachfeiern der Geburtstage dann, hat man genügend Gründe eine ordentliche Party zu schmeißen. Bei uns sind das nämlich mit Familie und Freunde immer gleich 150 Personen.
Es war so Anfang 2015, da machten wir uns gemächlich Gedanken darüber wie genau denn alles von Statten gehen sollte. Eine Mottoparty sollte her. Und ich konnte endlich eine Candybar planen. Denn das kribbelte mir ja schon so lange in den Fingern, aber der Anlass fehlte einfach. Und was liegt bei Candy (Süßkrams) näher als das Thema Charlie und die Schokoladenfabrik zu nehmen? Dem Ehemann fallen immer die besten Ideen ein und ich war gleich hellauf begeistert. Juchuuu, eine Candybar…..
Nachdem wir als Einladung ein echtes goldenes Ticket verschickt hatten, kamen so ganz tröpfchenweise die Rückmeldungen. Goldenes, bedruckbares Papier im Internet zu finden war gar nicht so einfach. Aber ich war schon ganz schön stolz auf meine selbst zusammengestellte Einladung. Ich hatte sie an den Text des goldenen Tickets aus dem Film angelehnt. Auf der Rückseite gab es natürlich noch einen etwas weltlicheren Text und da wir wussten, dass nicht alle Gäste die Geschichte kannten, hatte ich noch eine kurze Zusammenfassung bei jeder Einladung mit angefügt.
Da das Thema nun fest stand, hatte ich die Idee Wonkasüßigkeiten der Firma Nestlé zu besorgen. Im Londonurlaub letztes Jahr hatten wir da doch so einiges in den Geschäften gefunden. Auf Anfragen hin bei der Firma, ob es möglich sei, eine ganze Ladung hier in Deutschland zu bestellen, wurde mir leider abgesagt. Aber so schnell gebe ich ja nicht auf. Die Wonka Süßgkeiten werden in England und in den USA vertrieben. Und in den USA haben wir gute Bekannte. Die hatte ich angeschrieben und voila, Paypal sei dank, ein Paket mit Wonka Sweets machte sich auf den Weg. Mitten im Poststreik, zweieinhalb Wochen vor der Party! Ob das gut gehen sollte?
Da wir mit dem Termin voll in den Ferien lagen, rechneten wir mit einigen urlaubsbedingten Absagen. Dem war auch so. Na gut, einige haben die Party auch gegen Schützenfest und andere Aktivitäten ausgetauscht. Aber das muss ja jeder selbst wissen.
Eineinhalb Wochen vor der Party gings dann endlich ans Einkaufen. Meine Patentante Magret und meine Cousine Yvonne begleiteten mich in den Großmarkt und los gings. Ich weiß nicht wie viele hohe Regale mit Süßigkeiten die da haben, aber es ist schon ein bisschen wie im Schlaraffenland. Oder eben in einer Süßgkeitenfabrik von Willi Wonka. Da ich davon ausgehen musste, das das Paket aus den USA nicht mehr rechtzeitig ankommen würde, musste ich also dementsprechend wieder etwas mehr einkaufen. Aber wie viel Süßkrams kauft man eigentlich für ca. 120 Personen, die bis dato zugesagt hatten? Ich wusste es selbst nicht. Also sind wir diskutierend durch die Schlemmergänge des Großmarktes gewandert und packten nach und nach die Packungen süßes Zeugs ein. Und gut, dass meine Cousine und meine Tante mit waren. Denn Lakritze hätte ich mein Lebtag niemals eingepackt. Aber es gehört eben auch mit dazu. Am Ende waren es fast 140€ nur an Süßigkeiten. Auf Schokolade hatte ich wegen der Hitze fast komplett verzichtet. Lediglich ein paar eingepackte Schokoriegel hatte ich besorgt, neben der später dann eh schon flüssigen Schokolade des Schokoladenbrunnens.
Ebenfalls wanderten eine Rolle Tischdecke, Papierschälchen, Plastikschälchen und Löffel für die Götterspeise und die Servietten in den Wagen. Natürlich hatte ich die Farben so ausgesucht, dass ich ähnlich farbiges Papier von StampinUp! nutzen konnte, um die weitere Deko zu gestalten. Die Farben Himbeerrot und Olivgrün wurden maßgebend für die Deko.
Nicole hat uns, trotz sehr viel um die Ohren, in der Ideenfindung mit allem drum und dran unterstützt und nach zwei Tagen im Keller der Koboldwerkelei hatten wir mehrere hundert Stanzeile und Papierteile zusammengeklebt. Auf die fast 20 Tischkarten hatte ich insgesamt vier verschiedene Zitate aus dem Film und die Auswahl an Getränken gedruckt. Die Wimpelkette mit dem Wilkommensschriftzug hatte dann auch einen ganzen Abend verschlungen.
Da Nicole über einen A3 Drucker verfügt, hatte sie uns den Süßgkeitenspruch aus dem StampinUp! Stempelset „Worte, die gut tun“ vergrößert ausgedruckt und eingerahmt. Außerdem durften wir von ihrem Glas- und Körberepertoir gebrauch machen. Ich habe zwar einiges an Glasvasen und Gläsern hier, aber für diese Menge musste dann doch noch etwas mehr her.
Die kleinen Papierschalen haben wir mit witzigen Sprüchen versehen, wie: „Nimm mich mit“, „Ich will an deinen Tisch“, „Mach mich voll“ etc. Dazu gab es kleine Namensschilder, die man sich an das Schälchen kleben konnte. (Die Klebestreifen hatten wir natürlich schon vorgeklebt und man brauchte nur die Schutzfolie abziehen). Außerdem hatte ich noch eine Anleitung erstellt, wie diese Candybar eigentlich funktionieren sollte.
Für Abends hatte ich dann auch noch 100 Butterbrottüten bestempelt, so dass man sich auch noch etwas mit nach Hause nehmen konnte, wenn man wollte. Aber die Tüten hatte ich dann erst hingelegt, als die ersten den Weg nach Hause antreten wollten.
Zwei Tage vor der Feier hatte ich mir frei genommen. Da der Kindergarten eh Ferien hatte und wir uns hier zu Hause mit dem Frei nehmen eh abgewechselt haben. Und wieder rückten die Helfer an. Meine Cousine Simone, Christina und Jasmin haben uns die zwei Tage vor der Feier intensiv unter die Arme gegriffen. Jasmin als Betreuung für den Sohnemann, dem garantiert bei den ganzen Vorbereitungen vor Langeweile irgend ein Unsinn eingefallen wäre. Dann wurde gebacken, im Haushalt geräumt und gerödelt (Wir hatten ja auch noch Übernachtungsgäste) und gekocht und und und. Drei verschiedene Sorten Götterspeise sollten es werden. Kirsche und Waldmeister hatte ich bereits als Päckchen gekauft. Die sollten nur noch etwas mit Lebensmittelfarbe angepasst werden. Schließlich sollten die auch Olivgrün und irgendwie Lila oder so werden. Götterspeise aus dem Päckchen zu machen ist keine Kunst.
Aber dann waren noch diese Badewannen übrig. Ich hatte sie im Großmarkt gesehen und konnte einfach nicht daran vorbei gehen. Nein, die schrien mich förmlich an: „Nimm mich mit!“ Ich bin ein Kaufopfer, ich gebs ja zu. Aber die waren schon cool. Nur leider war die Götterspeise schon in den anderen Behältnissen verteilt. Ping… Idee. Götterspeise ist ja wirklich nur Gelantine, Zucker, Aroma und Farbe. Mhmm, habe ich immer alles zu Hause. Und gerade hatte ich doch zum Testen die Pureflavours Aromen bekommen. Wie passend. Warum bin ich denn nicht schon eher auf die Idee gekommen.
Blaubeer Vanille Götterspeise
By Die Süssbloggerin 15. Juli 2015
Ingredients
- Gelantine, gemahlen - 1,5 Pakete
- Wasser - 500 ml
- Aroma (Blaubeer) - 2-5 Tropfen
- Lebensmittelfarbe - Nach Belieben
- Zucker - 75 - 100g
- 1 Vanilleschote
Instructions
Die gemahlene Gelantine in einigen EL kaltem Wasser quellen lassen. Das restliche Wasser mit der aufgeschnittenen und ausgekratzen Vanilleschote und deren Inhalt (Die kann man auch weglassen), dem Zucker und der Farbe erhitzen, bis sich der Zucker komplett gelöst hat. Das Wasser darf nicht mehr kochen. Dann die Gelantine einrühren, bis sie sich kompett gelöst hat. Achtung, nur rühren, nicht aufschlagen. Dann sollte man die Flüssigkeit einmal durch ein Sieb gießen, damit die Schotenreste ausgesiebt werden.
Nun braucht man nur noch die Flüssigkeit in Formen oder Gläser füllen und über Nacht erstarren lassen.
Dazu eine leckere Vanillesauce.
PrintDonnerstag Abend meinte ich dann zum Ehemann: „Was nehmen wir denn jetzt für die Tische als Deko?“ Uhhhh, hatten wir doch etwas nach Hinten geschoben den Gedanken. Und so ist mein kreativer Ehemann dann Freitag Morgen noch in den Floristenhandel gefahren und hat sich um die Tischdeko gekümmert, während ich schonmal den Tortenboden für die Torte gebacken habe.
Am Freitag Mittag konnten wir dann zum Dekorieren zum Seglingshof fahren. An diesem Tag stieß noch Astrid zu unserer bunten Truppe. Der Tag verging wie im Fluge und schwupp diwupp waren vier Stunden vergangen. Dazwischen haben wir noch unseren örtlichen Pizzalieferanten zum Wahnsinn getrieben. Voll blöd, wenn man sein Handy auf leise stellt und das vergisst…. Die haben uns nur nach Ostenland geliefert, weil wir Stammgäste und Nachbarn sind. Pronto, ihr seid die Besten! Und ihr habt uns gerettet. Wahrscheinlich wären wir über die Candybar hergefallen vor lauter Hunger und das wäre doch äußerst schade gewesen, wenn die schon leer gewesen wäre, bevor die Feier überhaupt begonnen hatte.
Mein Paket aus den USA war immer noch nicht angekommen. Der Kühlwagen mit den Getränken wurde angeliefert. Die Deko hing und stand und ca. 300 Luftballons oder so waren aufgeblasen. Ein Segen hatte uns der Felix mit seinem Kompessor ausgeholfen. Ich glaube wir wären sonst wegen Hyperventilation ins Krankenhaus eingeliefert worden. Und retten musste ich die Dinger auch, denn der Sohnemann fand es total toll die kaputt platzen zu lassen.
Jetzt mussten nur noch die Cakepops und das Törtchen fertig gemacht werden und dann sollte ich doch wahrhaftig alles fertig haben. Wow… Gegen 16:00 fuhren wir wieder nach Hause. Noch hatte ich ja ein paar Stunden bis unsere ersten Gäste kamen. Und das Törtchen selbst konnte ich eh erst am nächsten Morgen dekorieren.
Und wisst ihr was? Mein Paket aus den USA kam an. Samstag Mittag. Ich habe einen Luftsprung gemacht und bin durch die Küche gehüpft wie ein kleines Kind. Liebe Birgit, danke auch hier noch einmal, dass du mir das geschickt hast! Und danke der Post, dass sie so kurz vor der Party aufgehört hat zu streiken. Alles war perfekt!
Aber nun möchtet ihr doch bestimmt endlich Bilder von der Candybar sehen oder?
Zum Schokobrunnen gab es noch Kekse und Früchte.
Die Wonkasüßigkeiten hatten wir auf die Tische verteilt.
Einfache Vanillecakepops mit Candymelts von den Backfreunden. Sie Stiele sind von Sugarqueen.
Kaugummis durften nicht fehlen.
Meine Lieblingsbrause. Bei denen werde ich maßlos…
Brausestangen.
Der größte Renner war tatsächlich das Esspapier. Und genau das hatte ich nur so nebenbei mit in den Wagen geworfen, weil ich es ganz witzig fand.
Es haben so viele Leute Kuchen mitgebracht, aber ein einziges Törtchen musste ich auch machen!
Als Geschenk hatten wir uns Geld gewünscht. Denn wir wollten damit die Party etwas mit finanzieren. Dazu hatte ich noch einen lila Zylinder gebastelt, in den man Geld oder Umschläge hineinwerfen konnte.
Und der Samstag war ein perfekter Tag. Es war der einzige sonnige und warme Tag am Wochenende. Die Kinder hatten einen mega Spaß, die Erwachsenen hatten einen mega Spaß und alles lief harmonisch und einfach nur toll ab. Es war eine gelungene Party mit etwas über 100 Personen. Und dank unserer Freunde, die uns um 22 Uhr noch mit aufräumen geholfen haben, waren wir um 22:45 Uhr müde, aber glücklich zu Hause und alles war fertig aufgeräumt, abdekoriert und verstaut. Am Sonntag brauchte der Ehemann nur noch einmal zur Übergabe zum Seglingshof fahren. Und zum Dank gab es Sonntag noch ein Restegrillen. Es waren doch recht viele Würstchen übrig geblieben. Die waren auch schnell verteilt und der allerletzte Rest dann eingefroren.
Was eine Party! Vielen vielen Dank den ganzen Helfern und allen die Kuchen und Salate mitgebracht haben, ohne euch wäre die Party nicht so möglich gewesen! Danke für die Geschenke und danke, dass ihr da wart. Es war ein unglaublich toller Tag!