Natürlich kümmern der Hase und ich uns um vielerlei Dinge, besprechen uns und haken Posten ab, doch jeden Tag scheinen mir (ja wirklich, meist mir!) neue Sachen einzufallen, die noch Platz auf der Liste finden. Nennt man das schon wahnhaft oder noch detailverliebt? So habe ich in der letzten Woche diese nie endende Liste um einen Kosmetiktermin, Sisalherzen und Blasenpflaster ergänzt und heute Morgen ist mir schon wieder etwas Neues eingefallen, das unbedingt mit auf die Liste kommen muss – Camouflage. „Hä, was will sie nun mit Tarnfarben bewerkstelligen, dreht sie nun ganz ab?“ werden sich nun einige fragen. Nicht unberechtigt, aber die Antwort lautet schlicht und ergreifend: Gar nichts, denn des Rätsels Lösung hat nicht im Entferntesten mit der Armee zu tun, sondern vielmehr mit Kosmetik. Gegensätzlicher können die Gebiete eines Worts mit multiplen Bedeutungen wohl kaum sein. Obwohl, eigentlich heißt Camouflage ja wörtlich übersetzt Tarnung und die ist in beiden Fällen anscheinend bestens gegeben.
Die Aufklärung: Unter Camouflage versteht man im kosmetischen Bereich ein stark deckendes, wasserfestes Make Up, mit dem beispielsweise Rötungen und Narben unsichtbar gemacht werden können, ebenso Tätowierungen. Zwar habe ich überhaupt nichts gegen die Kontur des Tigerkopfes, der seit meinem 18. Lebensjahr (Stichwort Jugendsünden) auf meinem linken Schulterblatt prangt, aber irgendwie finde ich ihn bei der kirchlichen Trauung irgendwie unpassend.
So schnell wie mein Einfall kam, genauso schnell war er auch wieder verschwunden, denn bislang habe ich mich kein weiteres Mal mit Camouflage auseinandergesetzt. Mittlerweile denke ich auch, dass mein Tattoo möglicherweise gar nicht so schlimm ist, wie gedacht. Es ist weder besonders groß noch anderweitig auffällig und irgendwie gehört es ja auch zu mir. Aber vorerst werde ich es trotzdem nicht von meiner Liste streichen.