gut, böse, jenseits

Von Lesterschweine

liebe schwester,

jeden tag gäbe es irgendwas zu erzählen, man könnte eine furchtbar eifrige bloggerin sein. aber, weißt eh wie das ist, und jetzt ist wieder einmal derartig viel zusammen gekommen, dass ich ich alle die news, rezepte und g’schichterl in die altbewährten falter-kathegorien einteil.

gut

seit neuestem gibt`s ein kleines bücherl voller spannender informationen aus dem vegan-bereich. das ding heißt “vegan in wien” und ist nicht, wie man als wienerin vielleicht vermuten würde im falter-verlag erschienen sondern passender weise im holzbaumverlag. obwohl es sich wirklich um ein kleines handliches bücherl handelt, sind sehr viele themenbereiche abgedeckt. nicht nur bezugsquellen und essen gehen, sondern auch fragen sund um “woher kommt mein gemüse” und “wie bio ist bio” und “gesundheit” werden behandelt.

aufgefallen sind mir auch ein paar sachen:

  1. großes lob, es sind wirklich viele lokale beschrieben, auch einige von denen ich gar nichts wusste. ich freu mich schon aufs ausprobieren. kleiner wermuthstropfen: es sind keine öffnungszeiten angegeben, und gar nicht wenige dieser lokale haben nur über mittag offen.
  2. es gibt noch nich so wahnsinnig viele möglichkeiten sich vegan beliefern zu lassen. ich freu mich schon wie ein schwammerl, wenn ich mich ab 5.5. mit kati kocht im illustrem lieferreigen mittanze.
  3. die rubrik “vegan im netz” ist mit gerade mal drei web-adressen nicht gerade ausführlich behandelt. da gäb es schon noch mehr. blogs zum beispiel…:-)

gut ist es auch, wenn man hilfe bekommt. obwohl ich stätig daran arbeite mir mit schiachen fotos einen namen zu machen, hab ich nach gar nicht langer überlegung haarscharf kombiniert, dass es im business-kontext schon sinn macht einen profi ran zu lassen.

die freude war groß, als sich meine neue fotobekannstschaft T. bereit erklärt hat einen gesamten tag mein essen abzulichten. ein teil der ergegnisse ist schon auf der kati kocht-seite zu bewundern.

unumstritten gut ist es wenn ein lesterschwein geburtstag feiert. happy birthday to you!!! nochmal an dieser stelle. und wirklich gut waren, abgesehen vom all-time-favorite “angry cake” die malai kofta.

malai kofta

1 kg mehlige erdäpfel
1 el cumin
1 el frischer koriander, gehackt
2 el rosinen
2 tl salz
optional: erbsen, geraspelte karotten
(kichererbsen)mehl
viel öl

4 zwiebeln, geschnippelt
2 zehen knoblauch
4 tomaten (gehen auch aus der dose)
1 el cumin
1 el garam masala
1 el korianderpulver
1/2 el curkuma
1 prise zimt
1 prise nelken
1 el geriebener ingwer
1 el zucker
400 ml sojasahne (oder halb sojamilch/ halb sojasahne)

für die kofta werden die erdäpfel gekocht, geschält und gepresst und dann mit allen zutaten außer dem mehl verknetet. mit nassen handen kleine bällchen formen, im mehl wenden und in reichlich heißem öl goldbraun frittieren. mit dem schaumlöffel herausnehemen und auf küchenkrepp abtropfen lassen.

für die sauce die zwiebeln goldbraun anrösten, alle gewürze kurz mitrösten, den zucker zugeben und schmelzen lassen. die tomaten zugeben, kräftig durchrühlen und kurz köcheln lassen.wenn das ganz zu trocken ist oder sich am boden anlegt etwas wasser zugeben. das ganze vom herd nehmen, passieren, wieder auf den herd geben und die sajasahne zugeben. durcherhitzen, aber nicht mehr zum kochenbringen. die kofta in einer schüssel anrichten und mit der sauce übergießen. oder, die lesterschweinvariante, die kofta in den topf werfen und den topf auf den tisch stellen.

ja, das indische essen war wirklich gut. im unterschied zum germteig. der war definitiv

böse   

gerollter germgugelhupf hat in unserer familie eine lange tradition und ist auch urleicht vegan machbar. der einzige hacken: germteig ist eine unberechenbare diva und geht mir manchmal mit seinem rumgezicke ordentlich auf die nerven. wenn ich einfach so, ohne anlass oder tieferen sinn einen gugelhupf backe, dann wird der garantiert wunderschön, flaumig und überhaupt einfach super. will ich aber zum lesterschweinischen geburtstag einen besonders schönen, besonders guten gugelhupf backen muss ich mich von so einem teigklumpen frotzeln lassen. zuerst geht er noch wunderbar auf, und das gleich dreimal in folge, aber kaum ist er fertig verarbeitet und in die form gepresst zeigt er mir den mittelfinger und weigert sich nochmal aufzugehen. und die zimtschnecken, diese rückgradlosen biester, machen es ihm gleich nach. die kamen überhaupt dermaßen brotmäßig daher, dass H.P.s freundin C. sie am nächsten tag für eine beilage zum mafe gehalten hat. sie fand die schnecken für ein brot zwar ein bissel süss, aber sonst. wahrscheinlich muss man dem ganzen sowieso mit umdeuten begegnen. es kommt ja immer auf die perspektive an, und im vergleich zu, sagen wir mal kletztenbrot, waren sowohl der kuchen als auch die schnecken recht locker.

hier kommt trotz allem das rezept zum gugelhupf, aber, wie gesagt, ohne gewähr. falls du dir denkst, der kuchen auf den fotos sieht ganz anders aus als dein geburtstagskuchen – da hast du ganz recht. die fotos stammen nämlich von so einem anlasslosem eh-wurscht-kuchen von einer woche davor.

gerollter germgugelhupf

germteig

500g mehl (am besten glattes weizenmehl)
2-3 el kichererbsen- oder sojamehl (kann man auch weglassen)
öl, ca. 1/8l oder etwas mehr
lauwarme pflanzenmilch, ca. 1/4l oder 1/8 pflanzenmilch und 1/8 wasser
1 schuss rum
2-3 el zucker

füllung

50 g alsan
100g zucker
4 el kakaopulver oder 2-3 tl zimt

den teig verkneten, gehen lassen, rechteckig ca. 5mm dick ausrollen und ersten mit dem kakao oder zimt und dann mit dem zucker bestreuen. die alsan in kleinen flöckchen gleichmäßig auf der teigplatte verteilen, das ganze einrollen und in einen gefettetet gugelhupfform drücken. mehrmals mit der gabel einstechen und bei 180 grad ca. 45 minuten backen. im backrohr ev. eine kleine schale mit wasser deponieren.

böse ist nicht nur der gugelhupf sondern auch das mobiltelefon. mir ist da die kamera eingegangen, das heißt ich kann jetzt nicht mal mehr schiache fotos machen, sondern gar keine mehr. das ist für eine foodbloggerin ein untragbarer zustand. aber ich kann es nicht ausstehen mich an neue geräte zu gewöhnen und außerdem hab ich dem handy, dass leider nur polnisch, tschechisch und ungarisch konnte, in mühsamer kleinarbeit deutsch gelernt. alles für die fisch. wunder dich also bitte nicht, wenn ich für die nächsten beiträge keine neuen fotos verwende sondern auf unseren fundus zurückgreife.jenseitsdu erinnerst dich vielleicht, kürzlich hab geschrieben wie sehr das jungkind mit unseren ernährunggewohnheiten konform geht. dass es lustvoll am stangensellerie knabbert und überhaupt – alles gemüse. kürzlich war ich mal in ihrem zimmer und ein blick in den mistkübel hat folgendes bild offenbart.die welt ist also noch in ordnung, das kind erweist sich erwartungsgemäß doch als eingermaßen erziehungsresistent und schlau ist es obendrein. man will ja eingermaßen friktionsarm mit den alten zusammenleben, also gibt man sich beim shoppen und kochen angepasst (und es ist ja nicht so, dass es stangensellerie nicht mag) und befriedigt sonstige gelüste mit dem taschengeld. und eines ist fix. das jundkind macht keine halben sachen. wenn junken, dann aber hallo!in diesem sinne – holla die waldfee!dein lesterschweinp.s. wie du siehst hab ich wieder einmal die absatz-kacke am start. du hast mal was gesagt mit suchen und ersetzten, wie ich das lösen kann, ich hab es wirklich versucht, aber ich hab es mir nicht gemerkt und nix zusammengebracht. könntest du mir bitte, bitte ein kleines tutorial schreiben wie ich das beheben kann? ich frag mich ja wie das die bloggerInnen machen, die keine schwester haben…