Guru Josh – Infinity (1990) | House Klassiker

Erstellt am 20. Oktober 2024 von Djrewerb

Es gibt wohl niemanden, der nicht automatisch die Hände in die Luft reisst, wenn er Infinity hört. Besonders wegen des verträumten Saxophons ist das Stück berührend und sein Wiedererkennungswert enorm.

Verantwortlich für diesen Überhit ist der Brite Guru Josh. Er ist in der Acidhouse-Bewegung der späten Achtzigerjahre verwurzelt. Und das hört man dem 1990 erschienen Infinity deutlich an.

Mit den distorteten Synths, Pianosamples und Pads klingt es mehr nach Warehouse und Rave, als nach Soul oder Disco - wie etwa die US-Housemusic aus dieser Zeit.

Außer Guru Josh haben diesen Sound zum Beispiel Coldcut und KLF geprägt. Oder Adamski und Seal, mit denen er übrigens auch gemeinsam auftrat, wie man auf seiner Webseite nachlesen kann. Doch das nur am Rande.

Infinity brachte Guru Josh eine „utopisch große Menge Geld ein", wie er freimütig berichtet. Außerdem machte ihn der Song zu einem Star der Danceszene; neben seiner Heimat Großbritannien in Deutschland (Platz 2 der Charts) und fast überall in Europa.

Dem großen Erfolg schloss sich eine jahrelange Tour mit dem Saxophonisten an, der das Leadthema des Stücks verantwortet. Das Instrument war nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal, sondern ermöglichte auch eine Performance. Damit gab seine Bühnenshow mehr her als die anderer Produzenten, die nur hinter ihren Geräten standen und Knöpfchen drückten.

Nachdem es ruhiger um Guru Josh geworden war, meldete er sich kürzlich mit einem Update von Infinity zurück. Das aber war völlig überflüssig. Denn die Version reicht nicht mal annähernd an das Original heran. Von Stücken diesen Kalibers sollten grundsätzlich keine Überarbeitungen veröffentlicht werden. Denn sie schaffen es eigentlich nie, die Originale zu toppen. Und verwässern so die schönen Erinnerungen ...