Gurr
Support: Twin Tone Trigger
Unter Deck, München, 01.02.2017
Am Ende des Abends blieb einem nur das Kopfschütteln. Zu Beginn auch. Und mittendrin sowieso. Die Berliner Gitarrenkapelle Gurr waren zu Gast in München, um ihr Debütalbum „In My Head“ noch bekannter zu machen und so vollgesteckt und heiß der Club war, assoziierte man mit den Holzplanken an den Wänden wohl eher mit denen einer finnischen Saunahütte. Abkühlung hätte Not getan, war aber nicht zu bekommen. Stattdessen gaben sich Andreya Casablanca, Laura Lee und Jil März samt Drummer reichlich Mühe, die Stimmung zusätzlich anzuheizen. Und dazu gehört nun mal ein ordentliches Headbanging. Denn das wiederum paßt wunderbar zu den kracherten Surfgitarren, mit denen die drei Damen ihre Songs flankieren, es brettert und dengelt gar wunderbar und sollten zuvor noch irgendwelche Unklarheiten in Sachen Namensgebung bestanden haben, waren diese jetzt ausgeräumt – denn Täubchenhaftes hatte die Band an diesem Abend nun wirklich nicht zu bieten. Dagegen schweißtreibend hämmernden “Gurrlcore”, wie sie es gern scherzhaft nennen, von einer Intensität, daß sich dabei schon mal ein Plektrum verabschieden kann. Die Platte ist ja zuvor bereits in die Nähe von Bands wie Bleached, Dilly Dally, Warpaint oder gar Bikini Kill gestellt worden, doch erst live machen solche Vergleiche auch einen Sinn. Ohne Atempause brettern Gurr durch das Set, geradeso, als wollten sie den späten Start wieder wettmachen – zu den Singles “Walnuss” und “Moby Dick” gibt’s das eingängigere “#1985”, ein eingedeutschtes Beatles-Cover (“I Wanna Hold Your Hand”) und kurz vor Schluss ein hübsches MashUp aus Queen’s Dauerheuler “We Will Rock You” (hier natürlich zweckdienlich umgetextet) und dem “Hollaback Girl” von Gwen Stefani. Da waren sie dann ganz die Kinder ihrer Zeit, die den heimischen Plattenschrank geplündert haben, um zu schauen, ob sich nicht was Brauchbares daraus zusammenschrauben läßt. Hat funktioniert, wie eigentlich der gesamte Abend. Nicht einzusehen, warum aus dieser Band nicht dauerhaft etwas Größeres werden sollte. Daß sie dann in weniger intimer Atmosphäre spielen werden, wird man verschmerzen müssen.
Support: Twin Tone Trigger
Unter Deck, München, 01.02.2017
Am Ende des Abends blieb einem nur das Kopfschütteln. Zu Beginn auch. Und mittendrin sowieso. Die Berliner Gitarrenkapelle Gurr waren zu Gast in München, um ihr Debütalbum „In My Head“ noch bekannter zu machen und so vollgesteckt und heiß der Club war, assoziierte man mit den Holzplanken an den Wänden wohl eher mit denen einer finnischen Saunahütte. Abkühlung hätte Not getan, war aber nicht zu bekommen. Stattdessen gaben sich Andreya Casablanca, Laura Lee und Jil März samt Drummer reichlich Mühe, die Stimmung zusätzlich anzuheizen. Und dazu gehört nun mal ein ordentliches Headbanging. Denn das wiederum paßt wunderbar zu den kracherten Surfgitarren, mit denen die drei Damen ihre Songs flankieren, es brettert und dengelt gar wunderbar und sollten zuvor noch irgendwelche Unklarheiten in Sachen Namensgebung bestanden haben, waren diese jetzt ausgeräumt – denn Täubchenhaftes hatte die Band an diesem Abend nun wirklich nicht zu bieten. Dagegen schweißtreibend hämmernden “Gurrlcore”, wie sie es gern scherzhaft nennen, von einer Intensität, daß sich dabei schon mal ein Plektrum verabschieden kann. Die Platte ist ja zuvor bereits in die Nähe von Bands wie Bleached, Dilly Dally, Warpaint oder gar Bikini Kill gestellt worden, doch erst live machen solche Vergleiche auch einen Sinn. Ohne Atempause brettern Gurr durch das Set, geradeso, als wollten sie den späten Start wieder wettmachen – zu den Singles “Walnuss” und “Moby Dick” gibt’s das eingängigere “#1985”, ein eingedeutschtes Beatles-Cover (“I Wanna Hold Your Hand”) und kurz vor Schluss ein hübsches MashUp aus Queen’s Dauerheuler “We Will Rock You” (hier natürlich zweckdienlich umgetextet) und dem “Hollaback Girl” von Gwen Stefani. Da waren sie dann ganz die Kinder ihrer Zeit, die den heimischen Plattenschrank geplündert haben, um zu schauen, ob sich nicht was Brauchbares daraus zusammenschrauben läßt. Hat funktioniert, wie eigentlich der gesamte Abend. Nicht einzusehen, warum aus dieser Band nicht dauerhaft etwas Größeres werden sollte. Daß sie dann in weniger intimer Atmosphäre spielen werden, wird man verschmerzen müssen.